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Filialstrategie / Nassauische Sparkasse
Gestrafftes Filialnetz und Kooperation mit Volksbanken
Die Naspa schließt zum 1. April 2022 sechs Filialen und neun SB-Standorte, fünf Filialen werden zu SB-Stellen. Einige Standorte werden Naspa und Rheingauer Volksbank künftig gemeinsam betreiben, weitere sollen folgen.

Die Nassauische Sparkasse (Naspa) teilt mit, sechs Filialen und neun SB-Standorte zum 1. April 2022 zu schließen und fünf Standorte  in SB-Stellen umzuwandeln. Die Gesamtzahl aller Standorte verringere sich damit von 119 auf 104, davon seien 73 Standorte künftig mit Personal besetzt, 31 SB-Standorte oder in Kooperation mit der örtlichen Volksbank betriebene Standorte kämen hinzu.

Auch nach diesen Veränderungen verfüge die Naspa über eines der größten Standortnetze aller Sparkassen in Deutschland. Die Straffung des Filialnetzes habe keine Auswirkungen auf die Personalstärke. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kämen künftig in anderen Filialen zum Einsatz.

 

Naspa-Vorstandsmitglied Michael Baumann: „Das Kundenverhalten hat sich in der Pandemie schneller verändert als erwartet.“

Ein weiterer Geldautomat werde künftig gemeinsam mit der Rheingauer Volksbank am Lorcher Voba-Standort in der St.-Benoit-Straße betrieben, Naspa-Kunden könnten künftig auch Beratungstermine in den gemeinsam genutzten Räumen der Rheingauer Volksbank in Lorch bekommen. Im Gegenzug können Kunden der Rheingauer Volksbank künftig den Naspa-Geldautomaten in Schlangenbad nutzen. Verhandlungen über weitere Kooperationen mit den örtlichen Volksbanken liefen noch.

Gespräche mit den Volksbanken über weitere Kooperationen laufen noch

Das Kundenverhalten habe sich während der Pandemie verändert, so die Naspa-Mitteilung. Bargeldnutzung und Filialbesuche nähmen spürbar ab. Transaktionen an Geldautomaten lägen auch im laufenden Jahr um rund 30 Prozent unter denen des Jahres 2019. Die Nutzung elektronischer Bezahlverfahren habe während der vergangenen zwei Jahre dagegen um rund 30 Prozent gegenüber 2019 zugenommen.

 

Naspa-Servicezentrum in Wiesbaden. Seit März 2021 berät die Naspa 9300 Gewerbekunden digital in einem Business-Center. Ein digitales Beratungscenter für Privatkunden soll künftig entstehen.

Parallel dazu werde in den Aufbau eines digitalen Beratungscenters für Privatkunden mit einem umfassenden Beratungsangebot investiert.  Bereits seit März betreibt die Naspa das Business-Center, das rund 9300 Gewerbekunden auf rein digitalen Kanälen berät.

Naspa-Vorstandsmitglied Michael Baumann erläutert, das Kundenverhalten habe sich in der Pandemie schneller verändert als erwartet: „In einem von Niedrigzinsen und verstärkten regulatorischen Anforderungen geprägten Umfeld sind wir gezwungen, unsere Standorte regelmäßig auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Kunden nutzen verstärkt elektronische Zahlungswege und besuchen unsere Filialen und Automaten immer seltener.“ Diese Entwicklung werde sich auch nicht umkehren, so Baumann.

Dank der gemeinsamen Nutzung von Geldautomaten mit der Volksbank gewährleiste die Naspa auch in ländlichen Gegenden für die Kunden kostenneutrale Bargeldversorgung: „Die Herausforderungen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind identisch. Wir führen daher Gespräche, um bereits bestehende Kooperationen zu vertiefen und – wie im Falle der Rheingauer Volksbank – neu einzugehen“, so Baumann. Der Naspa-Vorstand zeigt sich überzeugt, dass eine vertiefte Kooperation mit den Genossenschaftsbanken „für den Kunden eine optimale Lösung darstellt, die auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist“.

 

Foyer im Wiesbadener Naspa-Stammhaus in der Rheinstraße

Naspa setzt Modernisierung der Filialen fort

Neben Investitionen in die digitale Beratung und Infrastruktur modernisiere die Naspa weiterhin ihre Filialen. Nach dem Umbau von Geschäftsstellen in Wiesbaden, Frankfurt , Friedrichsdorf, Aarbergen-Michelbach, Hahnstätten und Hadamar sei für 2022 der Umbau weiterer Filialen geplant.

Der Vorstand der Naspa zeigt sich überzeugt, dass die Filialen ein wichtiger Kanal für die Beratung der Kunden sind und bleiben. Dem anhaltenden Bedarf an hochqualifizierter Beratung werde mit der Konzentration der Beratungstätigkeiten an größeren Standorten und mit Investitionen in diese Standorte und das dortige Personal Rechnung getragen. Wo Filialen schließen müssten, biete die Naspa mobilen Bargeld- und Beratungsservice bei den Kunden zu Hause.

(Foto oben: Sparkasse)
– 19. November 2021