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BBL_Firmenkunden
Digitale Transformation im Mittelstand unterstützen
Nicht nur hinschauen, sondern aktiv auf den Weg bringen. Das will die Iniative „Digitalklar“ der österreichischen Sparkassen. Die Idee dahinter: Gesunde Unternehmen beeinflussen positiv die eigenen Risikokosten.

Die gegenwärtige Corona-Pandemie wirkt als Katalysator für die digitale Transformation. Durch Ausgangsverbote, Social distancing, Betriebsschließungen sind mit einem Schlag völlig neue Rahmenbe­dingungen geschaffen worden.

Unternehmer sind gezwungen, ihr bisherigen Geschäftsmodelle zu überprüfen und neu zu denken. Auch etliche Mittelständler haben in den vergangenen Monaten Neuland betreten.

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Um wirtschaftlich überleben zu können, sind etwa Lieferservices aufge­baut, die Direktvermarktung intensiviert oder Vermarktungs­plattformen genutzt worden. Einigen Firmen ist es gelungen, das Distanzgeschäft über den internet-gestützten Handel aufzubauen.

Neben dem Vertrieb sind in der Unternehmensorganisation ebenfalls neue Wege beschritten worden: Videokonferenzen sowie Homeoffice sind heute im Arbeitsalltag vielerorts die Regel.

Digitalisierung umfasst alle Unternehmensbereiche 

Digitalisierung ist allerdings nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Gebot der Stunde. Eine vor Corona bei österreichischen Klein- und Mittelun­ternehmen durchgeführte Studie zeigt die künftig wichtigsten Er­folgsfaktoren: kompetente Mitarbeiter, Innovation, Kun­dengewinnung und Digitalisierung.

Dabei wird Innovation sehr häufig mit Digitalisierung gleichgesetzt. Drei von vier KMU meinen, dass Innovation eigentlich immer oder meistens mit Digitalisierung zu tun hat. Für fast 70 Prozent der KMU spielt Digitali­sierung im eigenen Betrieb eine wichtige Rolle.

Dabei ist zu beachten, dass der durch Corona ausgelöste Digitalisie­rungs­schub nach dem Ende der Krise weiter an Dynamik gewinnen wird. Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass der Digitalisierungsgrad der Wirtschaft einen direkten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum hat.

Für die mittelständische Wirtschaft bedeutet dies: An der Digitalisierung führt kein Weg mehr vorbei.

Es geht daher um die zentrale Frage, wie sich kleinere und mittlere Unternehmen mit Hilfe der Digitalisierung in der „neuen Normalität“ erfolgreich positionieren können. Denn ein altes Sprichwort fasst die Herausforderung treffend zusammen: „Wer nicht mit der Zeit geht - geht mit der Zeit“

Eine umfassende Digitalisierung umfasst nicht nur den Vertrieb, sondern alle Unternehmensbereiche (Arbeitsprozesse, Lieferantenbeziehungen, Mitarbeiter, Datensicherheit etc.). Und da zeigt sich, dass bei vielen KMUs die digitale Welt noch verbesserungsbedürftig ist.

Zudem gibt es eine große Kluft: Auf der einen Seite gibt es die rasante Dynamik der technologischen Entwicklung (Blockchain, Internet der Dinge, Industrie 4.0, Big Data, Künstliche Intelligenz oder Augmented Reality).

Auf der anderen Seite kämpfen Unternehmen noch damit, dass sie über­haupt einen professionelle Internet-Auftritt hinbekommen. Es ist daher dringend erforderlich, diese Kluft zu überbrücken und vorhandene Digitalisierungsdefizite abzubauen.

Sparkassen als Partner digitaler Transformation

Zweifelsohne sind Innovations- und Digitalisierungsprozesse kein leich­tes Unterfangen. Die Kosten für Produktentwicklungen sowie die Risiken des Scheiterns dürfen nicht unterschätzt werden. Improvisation ist daher fehl am Platz. Gefragt ist vielmehr ein professionelles Innovationsma­nage­ment.

Für die österreichische Sparkassengruppe hat sich deshalb die Frage gestellt, wie sie als bedeutender Finanzpartner des Mittelstands die KMU dabei unterstützen kann, den Einstieg in die Digitalisierung zu erleichtern.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben Erste Bank und Sparkassen mit Part­nern die Initiative „Digitalklar.at“ ins Leben gerufen (s. Abb. 1). Aus Sicht der Sparkassen werden damit mehrere Ziele verfolgt:

  • Imageaspekt: Mit der Initiative stellen sie sichtbar unter Beweis, dass sie zu umfassenden Lösungen beitragen wollen, die über das klassische Bankgeschäft hinausgehen. Solche Projekte stärken das Image als verlässlicher Partner des Mittelstands und tragen damit zur weite­ren Profilierung im Firmenkundenmarkt bei.
  • Vertriebsaspekt: Aus den Plänen und Vorhaben, die im Rahmen der betrieblichen Digitalisierungsstrategien entstehen, las­sen sich Aufhänger finden, das Geschäft weiter zu intensivieren. Neuer Finanzierungsbedarf oder Absicherung neuartiger Risiken sind Beispiele für künftige Cross-Selling-Ansätze.
  • Risikoaspekt: Die durch Corona ausgelöste Wirtschaftskrise wird die (in den letzten Jahren durchaus positive) Risikosituation in den Sparkassen wieder verschlechtern. Themen wie Kreditprüfung oder Risikofrüherkennung bekommen somit wieder mehr Gewicht. Dabei werden im Rahmen der Bonitätsanalyse neben den traditionellen Beurteilungskriterien künftig die „technologische Bonität“ bzw. der „digitale Reifegrad“ eines Unternehmens mehr an Bedeutung gewinnen. Die „digitale Fitness“ wird Basis für die „bonitätsmäßige Fitness“ sein. 

Somit ist es für die Sparkassen notwendig, sich mit dem digitalen Reifegrad ihrer Firmenkunden gezielt auseinanderzusetzen.

Initiative „Digitalklar“ der österreichischen Sparkassen

Ziele
Die Plattform Digitalklar soll KMU neue Wege aufzeigen, wie sich Inno­vationskraft stärken und die Zukunft erfolgreich gestalten lässt. Schon auf der Homepage der Erste Bank gibt es einen Überblick, mit welchem Leistungsangebot die Unternehmen bei ihrer Digitalisierungsstrategie unterstützt werden.

Die vorrangige Mission dieses Portals ist es, die digitale Transformation so einfach wie möglich zu gestalten. Dabei werden folgende Ziele ver­folgt:

  • Aktiv mitzuwirken, um in Österreich eine „Digital Culture“ zu etablieren.
  • KMU helfen, die aktuell gefühlte Überforderung mit dem Thema Digitalisierung zu überwinden.
  • Sensibilisierung der Unternehmen für die Dringlichkeit, digitale Pro­zesse und Serviceleistungen auf- bzw. auszubauen. Hierzu hat die aktuelle Corona-Pandemie einen zusätzlichen Beitrag geleistet.
  • Aufzeigen konkreter Handlungsmöglichkeiten für KMU, um von Über­legungen ins tatsächliche Tun zu kommen und vielfach vorhandene technologische Lücken zu schließen.
  • Das an vielen Stellen vorhandene Know-how in einer Experten-Crowd zu bündeln, Networking zu ermöglichen und passende Part­ner für die Umsetzung von Projekten zu finden.
  • Mit verschiedenen Formaten von „Open Innovation“ neue Wege im Ideenmanagements anzubieten.

Breit gefächerte Kooperation
Digitalisierung ist ein sehr breit gefächertes und komplexes Thema. Es bedarf daher des Know-hows vieler Experten. Daher wurde dieses Projekt von Beginn weg mit der Zielsetzung aufgesetzt, weitere Partner und deren Angebote auf digitalklar.at abzubilden. Neben der Erste Bank und Sparkassen sind „ISN-Innovation Service Network“ und „Industry Meets Makers“ Gründungspartner:

  • Innovation Service Network (ISN): Mit mehr als 500 seit 2001 erfolgreich umge­setzten Innovationsprojekten ist ISN ein führender Experte für Digitalisierung von KMU. Es versteht sich als ganzheitlicher Innovation Service Provider und unterstützt bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen zu Innovationen mit einer umfangreichen Toolbox. ISN ist somit Vorreiter im Open Innovation Crowdsourcing und im Ideenmanagement.
  • Industry meets Makers (IMM): Es handelt sich um ein Open-Innovation-Community-Building-Format, das darauf abzielt, neue Modelle für die Zusammenarbeit zwischen Top-Industrie und Creative-Maker-Szene zu initiieren. Ziel ist dabei, dass im Idealfall anschließend ein Geschäft zum Nutzen beider Seiten abgeschlossen wird.

Weitere Kooperationspartner
Die Dynamik der technologischen Entwicklung sowie immer mehr Anwen­dungsmöglichkeiten machen es nicht leicht, sich einen Überblick über aktuelle Trends zu verschaffen. Digitalklar baut daher auf ein star­kes Netzwerk und ermöglicht durch neue Formen der Collaboration fundierte Innovations- und Finanzierungskompetenz. Neben diesen Gründerinstitutionen wird Digitalklar noch von folgenden kompetenten Kooperationspartnern unterstützt:

  • Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissens­ökonomie IMW: Dieses interdisziplinäre Forschungsteam mit Sitz in Leipzig unterstützt Wirtschaft und Politik dabei, Globalisierung, Digitali­sierung und Strukturwandel als Motor für Innovation zu nutzen. Kern­kompetenzen des Instituts sind: Digitale Wertschöpfung, Innovationsfor­schung, Strukturwandel, Wissens- und Technologietransfer und Unternehmensentwicklung im internationalen Wettbewerb.
  • Know-Center: Das Know-Center in Graz ist ein führendes europäisches Forschungszentrum für Big Data, Künstliche Intelligenz und Data-driven Business. Als fixer Bestandteil der europäischen Forschungslandschaft wickelt das Zentrum seit 2001 sehr erfolgreich zahlreiche Projekte und Auftragsforschung auf EU- und nationaler Ebene ab.

Digital Scan zur Standortbestimmung

Zu Beginn des digitalen Transformationsprozesses muss zunächst die Frage geklärt werden, wo das Unternehmen aktuell eigentlich steht. Es gilt daher, den „digitalen Reifegrad“ systematisch zu erfassen. Dafür gibt es im Rahmen von Digitalklar ein Web-basiertes Tool zur Standort­bestimmung.

Mit dem DigitalScan kann der Unternehmer auf einfache Weise den Digitalisierungsstand seines Unternehmens erhalten. Dabei ist der Blick auf folgende vier Bereiche gerichtet:

  • Kundengewinnung
  • Leistungsangebot
  • Leistungserstellung sowie
  • Erfolgsgenerierung. 

So wird im Bereich „Kundengewinnung, -betreuung und -bindung“ etwa abgefragt, in welcher Intensität digitale Tools für die Kundenbindung eingesetzt werden. Für die Beantwortung stehen jeweils vier Antwort­möglichkeiten zur Auswahl, die die unterschiedliche Ausprägung im Un­ternehmen darstellen:

  • Wir gestalten neue Kontaktpunkte (Touchpoints) mit unseren Kunden gemeinsam.
  • Wir verbinden digitale und analoge Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich.
  • Wir machen regelmäßig Kundenbefragungen über das Internet.
  • Wir betreiben eine Homepage.

Sind alle Fragen beantwortet, wird der Digitalisierungsstand des Unter­nehmens nach Prozentsätzen ausgewertet. Dabei sind verschiedene Einstufungen möglich:

  • Digitalisierungs-Spaziergänger (Anfänger-Know how)
  • Digitalisierungs-Wanderer (Amateur-Know how)
  • Digitalisierungs-Bergsteiger (Fortgeschrittenes Know how)
  • Digitalisierungs-Extremkletterer (Experten-Know how).

Gleichzeitig mit der Standortbestimmung werden erste Empfehlungen eingespielt. Um die weitere Vorgehensweise in Richtung Digitalisierung eingehend zu erörtern, stehen dem Unternehmer verschiedene Digitalisierungsexperten für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.

Crowdsourcing für das eigene Ideenmanagement

KMU haben meist keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung wie Großbetriebe. Für sie ist es immer schwieriger, sich angesichts rasanter technologischer Entwicklungen einen Überblick über interes­sante, betriebsrelevante Lösungen für ihren Betrieb zu verschaffen. Daher ist es notwendig, Unterstützung von außen in Anspruch zu nehmen.

Digitalklar bietet dafür mit Open Innovation neue Wege. Der Unterneh­mer bekommt Zugang zu einer interessanten Kreativitätsumgebung, in der Ideen generiert werden. Über Online-Plattformen lassen sich Gleichgesinnte kennenlernen und Kontakte zu kreativen Köpfen und Experten knüpfen.

Crowd Innovation hat somit für KMU enormes Potenzial, weil Unterneh­mer auf keine andere Weise mit so vielen klugen Köpfen zusammenar­beiten könnten. Durch die Innovations-Community kann er sich inspi­rieren lassen und gewinnt wertvolle Ideen für Services, Produkte oder Geschäftsmodelle.

Durch diese Form des Crowdsourcing findet er auf der Ideenplattform auch viele Anregungen für die digitale Zukunft seines Unternehmens.

Über die Community lassen sich ferner Herausforderungen mit Gleich­gesinnten lösen und Lösungsmöglichkeiten gemeinsam entwickeln. Dieser Austausch von Wissen, das Hinzuziehen externen Know hows sowie die Weitergabe eigener Ideen bieten für KMUs ein enormes Innovationspotenzial.

Hat der Unternehmer bereits eigene Ideen entwickelt, wie er sein Unter­nehmen digital vorwärtsbringen kann, bietet Digitalklar einen sogenann­ten Ideenfeedback Service an. Die Experten-Crowd gibt ein fundiertes und vertrauliches Feedback.

Solche Rückmeldungen sowie Informationen ausgewählter Vertrauens­personen (z. B. Kunden des Unternehmens) sind eine wichtige Grund­lage für weitere Digitalisierungsentscheidungen.

Unter dem Aspekt einer intensiven Kollaboration ist der Unternehmer auch dazu aufgerufen, eigene Ideen im Rahmen des Ideenwettbewerbs einzureichen.

Mit diesen Serviceleistungen unterstützt Digitalklar das jeweilige Inno­vations­management der KMU. Mit der Hello Innovators-Ideenplattform sowie mit dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) stehen weitere kompetente Partner für den Know how-Aufbau zur Verfügung.

Event-Formate unterstützen KMU ebenfalls

Neben der Community bietet Digitalklar auch eine Auswahl an Event-Formaten wie Online-Talk, Online-Training und Online-Networking. Nach Überwindung der Corona-Pandemie können die angeführten Event-Formate wieder analog durchgeführt werden bzw. als Hybrid-Veranstaltung über die Bühne gehen:

Online-Talk und -Training
Aus der „Industry meets Makers-Community“ und dem „Digital Makers HubNetzwerk“ werden regelmäßig Experten zu „Inspiring Chats“ einge­laden. In Form von Keynotes, Panel Discussions, Workshops, Trainings und Meetups wird im virtuellen Raum Wissen zu erfolgversprechenden Digitalisierungsstrategien und dem sinnvollen Einsatz von Zukunfts­tech­nologien vermittelt (s. Abb. 2).

So werden bei den Inspiring Chats etwa Themen wie „Neue Formen der Zusammenarbeit nach der Pandemie“ (Beyon Co-working) diskutiert. Im Rahmen des virtuellen Vortrags- und Diskussionsforums „Neue.Wege nach Corona“ werden live ausgestrahlte und moderierte Diskussions­runde zu Digitalisierungsthemen in der „neuen Normalität“ angeboten.

Weiterhin werden für das kollaborative Innovations- und Ideenmanage­ment verschiedene Formate wie Hackathon, Hub-Session, Idea Lab oder Bootcamp angeboten. Damit wird den Unternehmern eine wertvolle Hilfestellung für die Neuausrichtung bzw. Feinjustierung der eigenen Unternehmens- und Digitalisierungsstrategien geboten.

Industry meets makers
Eine besondere Form des Networking bietet die Plattform „Industry meets makers“ (s. Abb. 3). Im Moment wird der Start der sechsten Runde vorbe­reitet. Interessierte Industriepartner werden mit spannenden Briefing-Ideen eingeladen, mit IMM Kontakt aufzunehmen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg soll gemeinsam an der Lösung von Heraus-forderungen im Future Tech-Bereich getüftelt werden.

Baustein Innovationsfinanzierung

Finanzierungs-Mix mit Fundnow
Die Plattform digitalklar.at bündelt die Kompetenzen und das Servicean­gebot unterschiedlicher Unternehmen, um der Zielgruppe der KMU ein umfassendes Leistungsangebot zu bieten, Digitalisierungsprojekte zu verwirklichen.

Es geht somit darum, möglichst viele Unternehmen für die Notwendigkeit von Digitalisierung zu sensibilisieren. Auf diese Weise „aktivierte“ KMU müssen dann in der Folge beim Aufsetzen konkreter Projekte und bei der Entwicklung von Lösungsansätzen unterstützt werden. Schluss­end­lich müssen auch die für eine Umsetzung erforderlichen Geldmittel bereitstehen.

Die Leistungen sollen dabei jeweils von dem Partner erbracht werden, der auch die entsprechende Kompetenz besitzt. Wenig überraschend kommt der Bank in diesem Fall die Rolle des Geldgebers zu.

Vielfach bietet es sich jedoch an, unterschiedliche Kapitalquellen zu kombinieren und dadurch die Anzahl finanzierbarer Projekte zu erhöhen. Um dies zu ermöglichen und einen echten „One-stop-shop für Finan­zierungen“ zu schaffen, wird auf der Plattform das von der Erste Bank und Sparkassen gemeinsam mit dem österreichischen Crowdinvestment Pionier Conda entwickelte Finanzierungstool Fundnow eingesetzt.

Dabei handelt es sich um ein Online-Tool, das unterschiedliche Finanzie­rungsquellen wie Bankfinanzierungen, alternative Finanzierungsformen und Förderungen unter einem Dach vereint.

Mit wenigen Klicks erhält der Unternehmer für sein Vorhaben einen individuellen Finanzierungsvorschlag aus Bankkrediten oder Leasing, Crowdinvesting, Beteiligungskapital und Förderungen. Das Tool ermittelt somit den idealen Finanzierungsmix für ein betriebliches Vorhaben und vernetzt den Firmenkunden direkt mit den richtigen Experten (s. den  BBL-Beitrag: „Unternehmensfinanzierung aus einer Hand“).

Förderpakete
Um die mittelständische Wirtschaft bei der digitalen Transformation zu unterstützen sind vom Bund, den Ländern sowie diversen öffentlichen Institutionen diverse Fördermaßnahmen initiiert worden. Angesichts der Vielzahl an Förderprogrammen ist es für die Unternehmer aber nicht einfach, den Überblick zu behalten. Aufgabe des Beraters ist daher, die für das Projekt passende Förderung zu finden und dem KMU Zeit und Ärger zu sparen.

Online-Kredit für KMU
Im betrieblichen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen der Unternehmer sehr rasch Entscheidungen treffen muss. Wenn er etwa einen schnellen Ersatz für eine Investition benötigt, braucht er rasch eine entsprechende Liquiditätslösung. In diesem Fall ist es dann für ihn wichtig, dass er möglichst rasch Bescheid weiß, ob sein Finanzierungswunsch erfüllt wird.

Für diesen Fall bieten Erste Bank und Sparkassen einen digitalen Firmenkredit mit der Bezeichnung „Klick-Kredit für Unternehmen“ an. Dabei handelt es sich um einen komplett online abschlussfähigen Unternehmenskredit, bei dem alle Schritte standardisiert und digital unterstützt sind. Mit dem Klick-Kredit wird eine automatisierte Finanzentscheidung bis 100.000 Euro angeboten, wobei keinerlei Kreditsicherheiten erforderlich sind. (für weitere Details s. BBL-Beitrag: 2019/01)

Fazit

Die digitale Transformation wird den Fortbestand der meisten KMU in den nächsten Jahren wesentlich beeinflussen. Während viele Unternehmen die Digitalisierung in der Vergangenheit primär als Bedrohung des bisher recht erfolgreichen eigenen Geschäftsmodells gesehen haben, hat die aktuelle Corona-Pandemie solchen Betrieben die Versäumnisse der letzten Jahre sehr schmerzhaft vor Augen geführt.

Umso erfolgreicher Unternehmen waren, umso weniger haben sie mitunter die Notwendigkeit einer digitalen Transformation ihres Geschäftsmodells gesehen und umso größer ist nun der durch die Corona-Krise ausgelöste Veränderungsdruck.

Fast alle KMU haben in den letzten Monaten entweder bereits Digitalisie­rungsprojekte umgesetzt bzw. planen das in den nächsten Monaten zu tun. Die Zeit drängt und die Dynamik der Veränderung duldet keine weitere Verzögerung. Vielen KMU fehlt es jedoch an Erfahrung und Know-how.

Digitalklar.at möchte dazu beitragen, diese Hürde für möglichst viele Unternehmen aus dem Weg zu räumen. Die Plattform beschränkt sich dabei nicht wie viele Initiativen auf die reine Informationsvermittlung, sondern bildet durch die Einbindung unterschiedlicher Partner die gesamte Prozesskette bis zur tatsächlichen Umsetzung des konkreten Projekts ab.

Für die Erste Bank und Sparkassen hat die Erweiterung des Servicean­gebots rund um dieses Thema nicht nur aus Image- und Vertriebs­ge­sichtspunkten große Relevanz. Vielmehr haben gesunde Unternehmen mit einem zukunftsfitten Geschäftsmodell einen positiven Einfluss auf die Risikokosten und somit auf die gesamte Ertragssituation der Bank.

Die Unterstützung der KMU bei der Umsetzung von Digitalisierungs­maß­nahmen ist somit ein Investment in den nachhaltigen Erfolg der Sparkas­se.

Autoren
Mag. Emanuel Bröderbauer ist Leiter Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG in Wien.
Prof. Dr. Anton Schmoll ist Dozent an der FH für Bank- und Finanzwirt­schaft, Bankentrainer und Fachbuchautor in Wien.

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Mag. Emanuel Bröderbauer, Prof. Dr. Anton Schmoll
– 15. April 2021