Allein im Einzelhandel stünden bis zu 500.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“. Die Lage, wie sie vor der Pandemie war, komme nicht zurück.
Die Menschen hätten die Vorteile des Online-Handels kennengelernt und genutzt. 2021 habe der Umsatz bei über 72 Milliarden Euro gelegen.
Aufenthaltsqualität bei Hitze und Dürre
Es müsse jetzt darum gehen, „die Innenstädte und Ortskerne als Visitenkarten der Kommunen umzugestalten und gleichzeitig dem Klimaschutz mehr Rechnung zu tragen“, sagte Landsberg. „Stichworte sind: Mehr Erlebnisräume, mehr Kunst, mehr Handwerk, mehr Kultur, Erlebnisgastronomie und auch mehr Wohnraum, aber auch mehr Grün und Wasserstrukturen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei Hitze und Dürre.“
Mit Blick auf die Klimaschutzziele forderte Landsberg ein Klimaschutzbeschleunigungsgesetz. Dazu gehörten digitale Genehmigungsverfahren, der Verzicht auf naturschutzrechtliche Ausgleichsregelungen, die Verkürzung der Gerichtswege und auch Präklusions- und Stichtagsregelungen, um die Gerichtsverfahren zu beschleunigen.
Ruf nach einem Innenstadtfonds
Im Interview mit der SparkassenZeitung hatte Landsberg überdies einen vom Bund aufgelegten und adäquat finanzierten „Innenstadtfonds“ gefordert. Dieser könne „wichtige Impulse setzen“ und solle zusätzlich aus den Mitteln einer neu zu schaffenden Abgabe für große Online-Händler gespeist werden. Auch große Online-Händler nutzten die Infrastruktur der Städte, zahlten aber regelmäßig keinerlei Steuern, Beiträge und Abgaben, sagte Landsberg.
(rtr,dsz)