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Öffentliche Versicherer
„Klare Rahmenbedingungen notwendig“
Vom heute veröffentlichten Endbericht des Beirats für eine nachhaltigere Finanzwirtschaft zeigen sich die öffentlichen Versicherer enttäuscht. Die Finanzwirtschaft benötige konkretere Aussagen.

Die Empfehlung des Sustainable-Finance-Beirats für eine öffentliche Nachhaltigkeitsdatenbank sei durchaus sinnvoll, sagt Harald Benzing, Hauptgeschäftsführer des Verbands öffentlicher Versicherer. Standardisierte und frei verfügbare Daten der Realwirtschaft seien eine Grundvoraussetzung für nachhaltige Entscheidungen der Versicherer.

 

"Wir vermissen im Bericht eine Aussage zur zukünftigen CO2-Bepreisung.“

Harald Benzing, Hauptgeschäftsführer des Verbands öffentlicher Versicherer.

Die Finanzwirtschaft benötige jedoch weitergehende Rahmenbedingungen, um die Transformation der Wirtschaft zu befördern. Standardisierte und frei verfügbare Daten der Realwirtschaft seien eine Grundvoraussetzung für nachhaltige Entscheidungen der Versicherer.

31 Ratschläge für die Regierung

Der Beirat für eine nachhaltigere Finanzwirtschaft hatte der Bundesregierung heute (25. Februar) 31 Ratschläge an die Hand gegeben. „Allen politisch Verantwortlichen empfehlen wir nachdrücklich, diese aus der Praxissicht entstandenen Empfehlungen schnell umzusetzen“, heißt es im Abschlussbericht des unabhängigen Gremiums, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Ziel sei es, damit das Finanzsystem nachhaltig und so zukunftsfest zu machen. Die Bundesregierung sagte zu, die in den vergangenen eineinhalb Jahren erarbeiteten Ratschläge zu prüfen. Sie strickt derzeit an einer Strategie zum Thema Sustainable Finance. Diese soll im zweiten Quartal 2021 veröffentlicht werden.

„Fehlende Aussagen zur CO2-Bepreisung“

„Die öffentlichen Versicherer vermissen aber im Bericht eine Aussage zur zukünftigen CO2-Bepreisung“, so Benzing. Eine zusätzliche Klassifizierung von Finanzprodukten über die Anforderungen der EU-Transparenzverordnung halte Benzing für falsch. „Die Doppelung einer nationalen und europäischen Einordnung ist für Kunden verwirrend und für Anbieter enorm aufwendig“, so Benzing weiter.

„Riester-Verträge nicht an Kriterien koppeln“

Eine verpflichtende Verknüpfung von Riester-Verträgen mit Nachhaltigkeitskriterien lehnen die öffentlichen Versicherer indes ab. Benzing: „In der Altersvorsorge stehen bei uns die Kundenanforderungen im Mittelpunkt. Ein nachhaltiges Angebot ist sinnvoll, darf aber nicht zwingend sein.“

Dringend notwendig sei jedoch die schon vor drei Jahren im Koalitionsvertrag vereinbarte Riester-Reform hinsichtlich einer Anpassung der gesetzlich vorgeschriebenen Garantien und der Vereinfachung des Zulagenverfahrens. (DSZ mit rtr)

 

25. Februar 2021