Zurück
Nachhaltigkeit
„Strategien sinnvoll verzahnen“
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat den Bericht des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung als „einen guten Beitrag“ bezeichnet.

„Der Bericht des Beirats ist ein guter Beitrag des von der Bundesregierung ausgewählten Fachgremiums für die Entwicklung ihrer nationalen Sustainable-Finance-Strategie, die noch im Frühjahr 2021 veröffentlicht werden soll“, sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) in diesem Jahr.

Der Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung hatte zuvor seinen Abschlussbericht vorgelegt, der Vorschläge für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft in Deutschland enthält. 

„Allerdings darf die Politik nicht aus den Augen verlieren, dass Banken zwar eine sehr wichtige Rolle bei der Transformation hin zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Wirtschaft spielen, es aber vor allem Anstrengungen in der Realwirtschaft erfordert, Produktionsprozesse und Produkte klimaschonend anzupassen“, so Schleweis weiter.

Richtiger Weg, um das Thema voranzutreiben

Die Empfehlungen des Beirats an die Bundesregierung, sich im Sinne europäischer Kohärenz auf EU-Ebene aktiv in die Gesetzgebungsprozesse einzubringen, seien aus Sicht der DK der richtige Weg, um das Thema voranzutreiben.

Eine Verzahnung der nationalen Strategie mit der überarbeiteten Sustainable-Finance-Strategie der EU-Kommission, die ebenfalls im ersten Halbjahr erwartet wird, könne zu einem praxistauglichen europaweiten Regulierungsrahmen führen und den Standort Deutschland stärken. Nationale Anforderungen über die europäischen Vorgaben hinaus seien hingegen kontraproduktiv. 

Die DK bekräftigt die Einschätzung des Beirats, dass sich die deutsche Wirtschaft angesichts veränderter Anforderungen aus Klimakrise, Digitalisierung und Pandemie in einem grundlegenden Transformationsprozess befindet. 

Unternehmen nicht überfordern

„Die Deutsche Kreditwirtschaft steht bereit, die Transformation der Realwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv zu begleiten. Hierbei gilt es, alle Unternehmen auf dem Weg in Richtung CO2-Neutralität mitzunehmen“, so DSGV-Präsident Schleweis.

„Der Fokus der Bundesregierung sollte darauf liegen, für den notwendigen Transformationsprozess gute Bedingungen sowohl für die Realwirtschaft als auch für den Finanzsektor zu schaffen. Allerdings dürfen kleinere und mittlere Unternehmen dabei nicht durch zu hohe bürokratische Anforderungen überfordert werden.“ 

Der Bericht des Sustainable-Finance-Beirats enthält 31 konkrete Empfehlungen. Wichtig aus Sicht der DK ist es, die staatliche Risikobeteiligung an ESG-Projekten zu verstärken, die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzierungen durch entsprechende Anreize bei Unternehmen und Privatkunden zu erhöhen und die Datenbasis für ESG-Informationen zu verbessern. Letzteres umfasst auch die zentrale Bereitstellung von Energieeffizienzausweisen in einem Datenregister.  

25. Februar 2021