Die Sparkasse Nürnberg – die älteste von heute 64 Sparkassen in Bayern – feiert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum. Die Veranstaltungen aus diesem Anlass setzen sich fort bis zum 2. November 2021. An diesem Datum vor 200 Jahren hatte die Sparkasse im ehemaligen Augustinerkloster in der Winklerstraße den Geschäftsbetrieb aufgenommen.
„Immer schon hat sich die Sparkasse darum gekümmert, dass die Menschen in der Region ihre Ziele und Wünsche verwirklichen und somit ihre Zukunft gestalten können“, sagte Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender des Instituts Sparkasse, bei einem Festakt im Nürnberger Rathaus.
Die Sparkasse blicke in ihrem Jubiläumsjahr voraus und berichte über Zukunftsprojekte, sagte Everding. Dazu gehöre beispielsweise der erste Immobilienerwerb einer Familie, ein Roboter als Operateur, die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers oder der Bau einer Schule von morgen.
Außerdem rücke die Sparkasse in ihrem Jubiläumsmagazin gesellschaftsrelevante Themen in den Fokus, beispielsweise Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit, in der Kunst mit Urban-Art-Projekten, in der Bildung oder im Sport.
Der bayerischen Erstgründung folgten Hunderte weitere
Die Unterstützung von Kunst und Kultur, Klima- und Naturschutz, die Förderung von Sport, Bildung, Ehrenamt und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sei neben den klassischen Aufgaben der Finanzberatung essenziell, damit die Region sich als ein starker, vielfältiger, weltoffener und zukunftsorientierter Lebensraum weiterentwickeln könne, sagte Everding.
In den Jahren 1821 bis 1900 wurden in Bayern 370 kommunale Sparkassen gegründet, die sich im Lauf der Zeit von Verwahrstellen für Spareinlagen im Amtszimmer bis zu vollwertigen Kreditinstituten entwickelten.
1821 beschloss der Magistrat der Stadt Nürnberg die Gründung einer Sparkasse. Auch Bedienstete und Arme sollten sicher und verzinst für Krankheit, Alter oder Notfälle sparen, Begüterte sollten zu sicheren Konditionen Geld leihen können. Die Stärkung von Handel, Handwerk, und Produktion brachte Wohlstand und eröffnete Perspektiven.
Wirtschaftsförderung seit 200 Jahren
„Dass es Sparkassen gibt, die in Finanzthemen Anlaufstelle für alle sind und nicht nur für besondere Personenkreise, ist kein Naturgesetz, sondern eine menschliche Leistung“, sagte in seiner Festrede Professor Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands Bayern. Diese Tradition werde bis heute permanent weiterentwickelt und nach allen Regeln des modernen Bankgeschäfts ausgebaut: „Sparkassen können Krisen meistern. Und sie können Wandel, das haben sie bewiesen“, sagte Reuter.
Heute hat die Sparkasse einen Kreditbestand von 7,6 Milliarden Euro und Kundeneinlagen von 10,2 Milliarden Euro. 418.000 Firmen- und Privatkunden vertrauen auf die Sparkasse. Die Sparkassen hat 1688 Beschäftigte und 159 Auszubildende.
Die Sparkasse sei als Universalkreditinstitut und öffentlich-rechtliche Institution dem Gemeinwohl verpflichtet, nicht der Gewinnmaximierung, sagte Everding. Deshalb unterstütze das Institut mit Spenden, Sponsoring und Stiftungszuwendungen Vereine und gemeinnützige Initiativen. 2020 seien 3,1 Millionen Euro in gemeinwohlorientierte Projekte geflossen.
Spendenaktion setzt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Als Jubiläumsgeschenk sponsert die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg mit drei Millionen Euro die Anlage des Waldpfads im Nürnberger Tiergarten. Der Waldpfad soll Erlebnis- und pädagogisches Klimaschutzprojekt werden.
Außerdem erhöht die Sparkasse das Kapital der beiden Kulturstiftungen um jeweils eine Million Euro, damit sich künstlerisches Schaffen entfalten und Kulturgüter bewahrt werden können.
In einer Jubiläumsspendenaktion vergibt die Sparkasse außerdem 200.000 Euro für das regelmäßige Förderengagement: Kindertagesstätten und gemeinnützige Vereine können sich für nachhaltige Projekte bewerben, etwa naturnahe Gartengestaltung. Geplant seien außerdem Baumpflanzungen und weitere Grünprojekte in Stadt und Land. Die Sparkasse hat in den vergangenen Jahren bereits 750 Bäume pflanzen lassen, etwa an Straßen und auf Streuobstwiesen.