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OSV-Geschäftsstrategie 2025
Impulse in Energie und Bewegung umsetzen
Die Geschäftsstrategie 2025 der ostdeutschen Sparkassen verändert Rolle und Aufgaben des Regionalverbands. Auch auf die Häuser selbst kommen Veränderungen zu, schreibt Berater Frank Berg in seinem Standpunkt.

Die Sparkassenidee ist so aktuell wie zu den Zeiten, als sie entstand. Auf der Grundlage dieser Idee wurde die Geschäftsstrategie 2025 von Sparkassen für Sparkassen im Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) formuliert. Sie soll Orientierung für die Entwicklung eigener Strategien geben und unsere gemeinsame Idee erfolgreich in die Zukunft tragen.

Ertragssicherung und Kostensenkung sind sicher wesentlich. Die Stärke des Einzelnen für die Gemeinschaft zu nutzen, Unterstützung und Hilfe zu geben und zuzulassen, sind die Gebote der Stunde. Getragen von diesem Solidargedanken, ist die Geschäftsstrategie 2025 der OSV-Sparkassen entstanden. Wir müssen in diesen Zeiten noch näher zusammenrücken, um die Zukunft gemeinsam und erfolgreich gestalten zu können.

Klare Ziele setzen und nachhalten

Die Zahlen verheißen nichts Gutes. Die Ergebnisse gehen deutlich zurück und sind mancherorts perspektivisch nicht mehr auskömmlich. Was ist also zu tun? Wir wollen die Eigenständigkeit der Sparkassen sichern und gleichzeitig dafür sorgen, dass kein Haus der Gemeinschaft zur Last fällt – ein Spagat, den es auszuhalten gilt. Die strategischen Lücken, die es zu schließen gilt, sind schnell ermittelt. Auch die Problem- und Handlungsfelder findet man in jedem Institut absolut und im Vergleich schnell heraus. Das war bisher schon eine der Stärken der Organisation und ihrer Verbände.

In der Vergangenheit ist es häufig dabei geblieben. Probleme wurden zwar aufgezeigt und möglicherweise Hinweise gegeben. Aber Verbindlichkeit und Konsequenz in der Beschreibung der nächsten gemeinsamen Schritte sind häufig nicht hergestellt worden. Mit welcher Priorität gehen also Sparkassen mit Unterstützung des Verbands die Handlungsfelder an und woran machen wir den Fortschritt fest?

Die Gremien des OSV und der OSV selbst haben sich entschieden, einen wesentlichen Schritt weiterzugehen. Im Rahmen einer gemeinsamen Strategieanalyse werden mit jeder Sparkasse nunmehr klare Ziele vereinbart, Maßnahmen festgelegt und Klarheit geschaffen, wer den Fortschritt bei Zielen und Maßnahmen verantwortet – wenn die Sparkasse es zulässt.

Die Aufgabe des OSV geht in Abstimmung mit den Gremien ebenfalls einen deutlichen Schritt weiter. Der Verband will und wird sich zu einem Beratungshaus entwickeln, das individuelle Lösungen für jede Sparkasse zur Verfügung stellt – je nach Ausgangslage, Problemstellung und strategischer Lücke. Dabei nutzt der OSV die Expertise der gesamten Organisation und des gesamten Verbunds. Er organisiert Expertenkreise aus Sparkassenkollegen, nimmt Impulse auf, macht sie verfügbar für andere Häuser und setzt das Know-how der eigenen Mitarbeiter auch in den Sparkassen ein.

Der gezielte Einsatz von Beratern aus der Gruppe erhöht die Umsetzungswahrscheinlichkeit vor Ort deutlich. Und noch eine spürbare Veränderung ist wichtig: Der OSV und die jeweilige Sparkasse lassen sich zukünftig daran messen, ob die gemeinsam ermittelte strategische Lücke mit Einsatz aller Ressourcen auch tatsächlich geschlossen wird.

Positive Veränderungskultur schaffen

Eine entscheidende Rolle kommt dabei unseren Kundinnen und Kunden zu, aber ebenso den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Sparkassen und Verbundunternehmen. Der Weg zum Beratungshaus OSV wird maßgeblich davon bestimmt werden, ob es uns gelingt, die Kollegen für das Zielbild und für die Idee zu begeistern. Ein Schwerpunkt wird darin liegen, in den Sparkassen und im OSV für die Mitarbeiter den Rahmen für eine von Optimismus geprägte Einstellung zu schaffen, um so das vorhandene Können abzurufen.

Die Idee der Filiale der Zukunft unterstützt uns dabei. Dabei soll der Filiale stärker als bisher die strategische Relevanz eingeräumt werden, die ein wesentlicher Aspekt des genetischen Codes der Sparkassen und des Verbands ist. Das soll deutlich machen, dass der Kontakt zwischen den Menschen auch in Zukunft maßgeblich sein wird für den Erfolg.

Impulse setzen und aufnehmen, in Energie umsetzen und daraus eine gemeinschaftliche Bewegung erzeugen – die Sparkassenidee ist so gut wie eh und je.

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Der Autor: Frank Berg arbeitet seit fast 40 Jahren in der Sparkassen-Finanzgruppe, davon 30 Jahre als Vorstand. Zuletzt war Frank Berg bis zum 31. Dezember 2020 knapp 18 Jahre Vorsitzender des Vorstandes der Ostseesparkasse Rostock. Seit 2021 bringt er seine Expertise als Berater in der gesamten Gruppe ein.

Frank Berg
– 21. Mai 2021