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Fusionsgespräche
Sparkassen Holstein und Südholstein wollen zusammengehen
Im Zuge einer Fusion soll die nach Bilanzsumme größte Sparkasse in Schleswig-Holstein entstehen.

Die Verwaltungsräte beider Häuser hätten den Vorständen das Mandat erteilt, in die Vertiefungsphase einzusteigen und die erforderlichen Schritte einzuleiten, teilten die Institute und ihre Träger mit.

  • Die Zweckverbände Sparkasse Holstein und Sparkasse Südholstein als Träger beider Sparkassen wollen demnach am Ende des Prozesses voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 über die Fusion entscheiden.
  • Zentraler gemeinsamer Nenner sei eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden.
  • Das entstehende Institut wolle ein starker Partner für die boomende nördliche Metropolregion Hamburg sein; für die Menschen im Trägergebiet, den Mittelstand und die Immobilienwirtschaft.
  • Alle Filialstandorte sollen erhalten bleiben, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Die finale Entscheidung liege bei den Trägern beider Sparkassen, dem Zweckverband Sparkasse Holstein und dem Zweckverband Sparkasse Südholstein. Am Zweckverband Sparkasse Holstein sind die Kreise Ostholstein und Stormarn beteiligt. Den Zweckverband Sparkasse Südholstein bilden die Kreise Pinneberg und Segeberg sowie die Städte Uetersen und Neumünster.

Lesen Sie hier Statements der zentralen Entscheider/Akteure:

 

Jan Peter Schröder, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Südholstein und Landrat des Kreises Segeberg:

„Aus der Sicht unseres Verwaltungsrates stellt die geplante Fusion eine äußerst begrüßenswerte Maßnahme zur Stärkung der regionalen Wirtschaft dar. Die Argumente sind so überzeugend, dass unser Verwaltungsrat dem Einstieg in die Vertiefungsphase der Fusion einstimmig zugestimmt hat. Um die weiteren Fusionsschritte zeitgerecht zu ermöglichen, werden beide Sparkassen das Projekt zeitnah in ihren Zweckverbänden vorstellen.“

 

Henning Görtz, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Holstein und Landrat des Kreises Stormarn:

„Auch der Verwaltungsrat der Sparkasse Holstein hat einem Einstieg in den Fusionsprozess einstimmig zugestimmt. Eine fusionierte Sparkasse in kommunaler Trägerschaft verfügt über ein attraktives Geschäftsgebiet mitten in der Metropolregion Hamburg. Das bringt viel Potenzial, stärkt unsere Region und bietet den Kundinnen und Kunden, den Mitarbeitenden, den Vereinen, Verbänden und Unternehmen hervorragende Zukunftsperspektiven.“

 

Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein:

„Wir sind zwei starke Sparkassen mit ausgeprägter Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Zusammen wollen wir die aktuellen Herausforderungen wie Niedrigzins, Coronafolgen und Digitalisierung aktiv gestalten. Jede Sparkasse für sich ist wirtschaftlich gut aufgestellt und agiert aus einer Position der Stärke heraus.“

 

Andreas Fohrmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südholstein:

„Unsere beiden Sparkassen verfügen über erfolgreiche Geschäftsmodelle und vergleichbare Strukturen, was die Fusion begünstigt. Unsere öffentlich-rechtliche Rechtsform verbindet uns dabei genauso wie die gemeinsame Lage in der Metropolregion Hamburg, im Hanse-Belt und nicht zuletzt unsere ähnlichen Identitäten in Holstein.“

 

Vollzug geplant bis Juni 2023

In einem Projekt sollen nun unter enger Beteiligung der Träger und Verwaltungsräte beider Sparkassen die Gespräche vertieft werden. Die Akteure arbeiten auf eine Entscheidung der Träger im zweiten Quartal 2022 hin. Bei positiven Beschlüssen würde die Fusion dann eingeleitet und bis Juni 2023 vollzogen werden.

Mit den beiden öffentlich-rechtlichen Sparkassen sollen zwei traditionsreiche Geldhäuser zusammenwachsen, die bereits heute auf einem wirtschaftlich stabilen Fundament stünden und jede für sich auch einzeln über gute Zukunftsaussichten verfügten. Mit der Fusion würde die Zahl der schleswig-holsteinischen Sparkassen auf zehn sinken.

Die Institute kommen auf Bilanzsummen von rund 7,4 Milliarden  Euro (Sparkasse Holstein) und 6 Milliarden Euro – und hätten mit der addierten Bilanzsumme von 13,4 Milliarden Euro auf Platz 13 der bundesweiten Sparkassen-Rangliste von 2020 gelegen (mit damals 376 gegenüber aktuell 371 Instituten). Beide Sparkassen beschäftigen zusammen fast 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bedienen knapp 500.000 Kunden.

Institute sollen sich ergänzen

Während die Sparkasse Südholstein bundesweit zu den vertriebsstärksten im Privat- und Firmenkundengeschäft zähle, sei die Sparkasse Holstein neben ihrer Steuerungskompetenz auch für ihre Umsetzungskraft bei großen Immobilienprojekten, ihre Corporate-Finance-Aktivitäten und das ausgeprägte Stiftungs-Engagement bekannt.

„Wir sind der Überzeugung, dass wir zusammen noch besser sind und wollen diese Chance nutzen“, betonen die beiden Vorstandsvorsitzenden.

Kundennähe stärken

Während alle Filialstandorte erhalten bleiben sollen, werde das Leistungsportfolio für Privatkunden in Zukunft weiter ausgebaut. Digitale Angebote sollen zusammen mit dem flächendeckenden Filialnetz für eine umfassende Präsenz sorgen – die Versorgung der Privatkunden soll auch für die neue Sparkasse oberste Priorität bleiben.

Kräfte bündeln im Firmenkundengeschäft

Da es durch die Zusammenlegung zu einer Bündelung der Kräfte käme, steige auch für Firmenkunden und professionelle Immobilienkunden das Leistungsangebot. Neben einem noch breiteren Portfolio aus Spezialisten und Fachkräften sollen die Sparkassen ihren gewerblichen Kunden künftig noch mehr Know-how und Steuerungskompetenz für Großprojekte zur Verfügung stellen.

Die S-International Schleswig-Holstein, die vor Kurzem zusammen mit der Förde Sparkasse gegründet wurde, gebe einen Vorgeschmack auf das fachliche Potenzial, das in Kooperationen stecke.

Karrierechancen im Geschäftsgebiet

Im Zuge der geplanten Zusammenlegung wird es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen. Im Gegenteil: Durch das vergrößerte Einflussgebiet und die Unternehmensgröße bieten sich den Arbeitnehmern attraktive Karrierechancen in einer leistungsstarken Sparkasse in einem sehr lebenswerten Geschäftsgebiet.

Mit ihren derzeit addiert fast 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde die neue Sparkasse ihren knapp 500.000 Kunden eine flächendeckende Versorgung bieten können – das gelte für Privatkunden wie den Mittelstand.
 

Infos zu den Sparkassen

  • Die Sparkasse Holstein mit Sitz in Bad Oldesloe und Eutin ist eine mündelsichere gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts seit 1824 und blickt damit auf eine fast 200-jährige Geschichte in der Region Holstein zurück.
  • Träger der Sparkasse ist der Zweckverband Sparkasse Holstein, an dem die Kreise Ostholstein und Stormarn zu gleichen Teilen beteiligt sind. Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Verwaltungsratsvorsitzender ist Dr. Henning Görtz, Landrat Kreis Stormarn, Vorstandsvorsitzender ist Thomas Piehl.
  • Die Sparkasse Holstein verfügt über eine mehr als gesunde Kapitalbasis, ist erfolgreich kundenorientiert aufgestellt und neben ihrer Steuerungskompetenz auch für ihre Umsetzungskraft bei großen Immobilienprojekten und Corporate-Finance-Aktivitäten bekannt.
  • Sie beschäftigt 993 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterhält 34 personenbesetzte Filialen sowie 45 SB-Filialen und 181.825 Privatgirokonten und 20.681 Firmenkonten (Stichtag 31. Dezember 2020).

     
  • Die Sparkasse Südholstein mit Sitz in Neumünster ist eine mündelsichere gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts seit 1827 und ein starker Partner für alle Menschen und Unternehmen zwischen Neumünster und dem Hamburger Stadtrand, zwischen Helgoland und dem Bad Segeberger Kalkberg.
  • Träger der Sparkasse ist der Zweckverband Sparkasse Südholstein. Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Verwaltungsratsvorsitzende ist Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg, Vorstandsvorsitzender ist Andreas Fohrmann.
  • Die Sparkasse Südholstein gehört zu den bundesweit vertriebsstärksten Sparkassen sowohl im Firmenkunden- als auch im Privatkundensegment.
  • Sie beschäftigt 896 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterhält 28 personenbesetzte Filialen, 23 SB-Filialen, eine Mobile Filiale, die wöchentlich an sieben Standorten im Geschäftsgebiet hält, sowie 134.776 Privatgirokonten und 15.663 Firmenkonten (Stichtag 31. Dezember 2020).

 

Sparkasse Holstein

  31.12.2020

Sparkasse Südholstein

7.390,7 Mio. EUR

Bilanzsumme

6.022,6 Mio. EUR

6.166,0 Mio. EUR

Kreditvolumen

4.885,6 Mio. EUR

703,9 Mio. EUR

Eigenkapital

448,2 Mio. EUR

15,9 %

Kernkapitalquote

12,4 %

20.681

Firmenkonten

15.663

181.825

Privatgirokonten

134.776

64,8

Cost-Income-Ratio   

71,3

 

 

15. Juni 2021