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Corona
Belegschaften halten Betrieb am Laufen
In zahlreichen Landkreisen ist die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft gestiegen. In den betroffenen Gebieten bieten die Sparkassen ihren Kunden auch unter erschwerten Bedingungen den gewohnten Service an.

Im Landkreis Berchtesgaden herrscht faktisch ein Lockdown. Die Sparkasse Berchtesgadener Land hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wie reagieren die Sparkassen in anderen Risikogebieten auf die steigenden Neuinfektionen?

Bei der Erzgebirgssparkasse, die mit ihren rund 750 Mitarbeitern zu den größten ostdeutschen Sparkassen zählt, gibt man sich gelassen: „Im Vergleich zum Lockdown im Frühling sind wir heute viel besser vorbereitet als damals“, sagt Unternehmenssprecher André Leonhardt. „Die Erfahrungen von damals helfen uns, die aktuelle Situation besser zu bewältigen.“

Seit Mitte März beobachtet dort ein betriebsinterner Krisenstab die aktuelle Entwicklung. „Derzeit sind alle 54 Filialen regulär geöffnet. Es gibt keine Einschränkungen im Geschäftsbetrieb, weder für die Kunden noch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Die Sparkasse selbst sei bisher nur von wenigen Krankheitsfällen betroffen. Für Eltern mit schulpflichtigen Kindern seien im Krankheitsfall beziehungsweise in der Quarantäne keine speziellen Regelungen vorgesehen.

Aus Gründen des Gesundheitsschutzes nutzen viele Sparkassenmitarbeiter die Möglichkeit des mobilen Arbeitens, so der Sparkassensprecher weiter. Die technischen Hürden, mit denen man vor einem halben Jahr noch gekämpft habe, seien mittlerweile alle überwunden.

„Die Sparkasse verfügt nun flächendeckend über die dafür notwendige technische Infrastruktur. Heute gehören Video- und Telefonkonferenzen bei uns zum Alltag“, sagt Leonhardt.

Neben den üblichen Hygienemaßnahmen empfiehlt die Sparkasse ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Nutzung einer App zur Messung des Kohlendioxid-Gehalts (CO2) in den Büros. Mit dieser Maßnahme soll das regelmäßige Lüften gefördert werden.

LzO: Für Krisenfall gut gewappnet

Auch in den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie in der Stadt Delmenhorst hat sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft. „Wir beobachten die angespannte Situation sehr aufmerksam“, sagt Andreas Renken, Pressesprecher der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO). „Aktuell gibt es keine Einschränkungen im Geschäftsbetrieb. Alle Filialen stehen unseren Kunden wie gewohnt zur Verfügung.“ 

Unter den Mitarbeitenden seien sechs Personen positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. „Sie hatten nachweislich keinen Kontakt zu Kollegen. Somit konnte der Geschäftsbetrieb unverändert fortgeführt werden“, so Renken.

Heute fühlt sich die LzO für den Krisenfall besser vorbereitet als noch vor dem plötzlichen Lockdown im Frühling. „Sollte es zu einem erneuten Lockdown kommen, kann der Geschäftsbetrieb ohne Beeinträchtigungen aufrechtgehalten werden. Ein entsprechendes Dispositiv liegt bei uns in der Schublade.“

Dazu gehört ein Bündel bekannter Maßnahmen wie Homeoffice, Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, Spuckschutz in den Filialen und der Verzicht auf persönlichen Kundenkontakt, erläutert der Sparkassensprecher. „All diese Maßnahmen werden uns helfen, auch die zweite Welle gut zu überstehen beziehungsweise einzudämmen.“ Aus Gründen des Pandemieschutzes hat die LzO aktuell ihre vorgesehenen Weltsparwochen abgesagt.

Sparkasse Solingen: „Ansprechpartner und Problemlöser für unsere Kunden“

Auch in Solingen sind die Fallzahlen rapide gestiegen. Der Geschäftsbetrieb ist davon unberührt geblieben. „Die umgesetzten Abstands- und Hygienemaßnahmen in der Sparkasse führen zu einem relativ normalen Arbeitsalltag. Vereinzelt werden kundenseitig Termine verschoben“, teilt Unternehmenssprecher Martin Idelberger schriftlich mit.

Unter den Mitarbeitenden sei aktuell niemand von einer Covid-19-Erkrankung betroffen. „Alle Filialen sind geöffnet. Das dient auch der Entzerrung von Frequenzen. Zudem wollen wir gerade jetzt für unsere Kundinnen und Kunden als Ansprechpartner und Problemlöser da sein.“

Es seien zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden und der Kunden umgesetzt worden, wie zum Beispiel das Tragen von Masken auf allen Laufwegen oder Spuckschutzwände in allen Beratungsräumen. Einzelne Mitarbeitende arbeiten mobil von zu Hause.

Die Schulen in Solingen sollen nach Auskunft von Martin Idelberger nach den Herbstferien weiter geöffnet bleiben. „Falls ein Kind einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters in Quarantäne gehen muss, wird nach einer individuellen Lösung gesucht.“

Ricardo Tarli
– 28. Oktober 2020