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Coronaprävention
Was die App-Warnungen bedeuten
Rot, Grün, Risikobegegnung – mit den steigenden Corona-Fallzahlen wird die Corona-Warn-App noch wichtiger. Was es Neues gibt und eine Übersicht über die Bedeutung aller App-Warnungen.

Das Wichtigste vorweg

Die App wird schon bald mit anderen europäischen Corona-Apps kompatibel sein.

Nachverfolgung soll auch ohne Warn-Apps möglich werden. 


Das steckt hinter den Warnungen

Nach einer Warnung am besten Kontakt zum Arzt aufnehmen.

Generell gilt: „Nach einer Warnung der App können Sie rasch Kontakt zu Ihrem Arzt aufnehmen, können sich auf Corona testen lassen und sich gegebenenfalls isolieren“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.

Die Handy-App soll digital unterstützen, was die Gesundheitsämter derzeit in mühevoller Kleinarbeit machen: Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen aufspüren und informieren. Die Nutzung der Applikation ist freiwillig. Dennoch wird sie nur dann eine echte Hilfe bei der Bekämpfung der Coronapandemie sein, wenn viele Millionen Menschen mitmachen. 

Mehr als 18,4 Millionen Menschen haben die App nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits heruntergeladen – das ist jeder vierte Erwachsene.

Die App bleibt grün, obwohl sie Kontakt mit Infizierten aufgezeichnet hat.

In diesem Fall bedeutet der grüne Hintergrund der App, dass das Infektionsrisiko weiterhin als gering eingeschätzt wird – obwohl das Smartphone eine oder mehrere Begegnungen mit infizierten Personen aufgezeichnet hat. Die genaue Zahl der Begegnungen lässt sich ebenfalls in der App ablesen.

Die Erklärung dafür: Zwar kamen sich das Smartphone und das einer anderen Person, die sich in der App als infiziert gemeldet hat, in den zurückliegenden 14 Tagen über einen bestimmten Zeitraum so nah, dass sie via Bluetooth Informationen ausgetauscht haben.

Dieser Kontakt wurde aber nach einer genaueren Analyse als weniger riskant eingeschätzt. Daher informiert die App nicht über ein erhöhtes Infektionsrisiko – und springt auch nicht auf Rot. 

Die Zahl der angezeigten Risikokontakte verringert sich von gestern auf heute.

Die Risikobegegnungen in der Statusanzeige werden gelöscht, wenn die Begegnung – nicht die erstmalige Anzeige – länger als 14 Tage zurückliegt.

Das heißt, es kann durchaus vorkommen, dass von einem Tag auf den anderen, die Zahl der angezeigten Risikobegegnungen abnimmt, zum Beispiel von fünf auf vier Personen.

Theoretisch wäre es auch möglich, dass die fünf Kontakte nur an einem Tag angezeigt werden, da sie bereits 14 Tage zurückliegen, und es sich bei der Anzeige der vier Risikokontakte am nächsten Tag um vier neue, davon unabhängige Risikokontakte handelt.

Die App zeigt ein rotes Feld.

Besteht ein erhöhtes Risiko, verändert die App die Farbe – und ist rot statt grün eingefärbt. Dieser Zustand hält an, bis der 15. Tag nach der letzten Risikobegegnung vorbei ist.

Bis die App wieder ein grünes Feld und ein niedriges Risiko anzeigt, wird der Nutzerin oder dem Nutzer empfohlen, zu Hause zu bleiben, Begegnungen mit anderen zu vermeiden und auf mögliche Symptome zu achten.

Weitere Schritte sollten mit dem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer 116117) oder dem Gesundheitsamt abgestimmt werden.

Exakter Ort und Zeitpunkt der Risikobegegnungen bleiben anonym.

Die App wurde so entwickelt, dass sie anonym darüber informiert, wenn sich das eigene Smartphone über einen gewissen Zeitraum in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat.

Dieser Aspekt des Datenschutzes ist sehr wichtig, auch damit möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer die App herunterladen, ohne sich Sorgen um ihre Daten machen zu müssen. Der exakte Zeitpunkt und der genaue Ort, wo dieser Kontakt mit einer infizierten Person stattgefunden hat, soll nicht öffentlich bekannt werden.

In künftigen Versionen der App soll es jedoch möglich sein, freiwillig zusätzliche Daten zu teilen – zum Beispiel den Zeitpunkt des Symptombeginns. So ließe sich noch genauer feststellen, wie ansteckend Sie für andere zum entsprechenden Zeitpunkt waren.
 

Neuerungen in der Coronawarnung

Nachverfolgung auch ohne Apps möglich.

Begegnungen von Infizierten sollen künftig über das Betriebssystem von Google und Apple auch ohne zusätzliche Apps nachvollziehbar werden. Die beiden Unternehmen geben Regierungen damit die Möglichkeit, eine Corona-Warn-Infrastruktur auf Smartphones auch ohne eine gesonderte App aufzusetzen.

Google integriert dafür die nötigen Funktionalitäten direkt in das Betriebssystem Android, Apple in die Version 13.7 des iOS-Systems seiner I-Phones. Die Nutzer werden gefragt, ob sie an der Nachverfolgung teilnehmen wollen. Bestehende Corona-Warn-Apps funktionieren weiterhin.
 

App schon bald mit europäischen Corona-Apps kompatibel.

Die deutsche Corona-Warn-App soll bis Ende Oktober mit zehn weiteren europäischen Corona-Apps kompatibel sein. Dazu zählen Italien, Irland, Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien. Laut Telekom basieren sie auf dem gleichen technischen Fundament – daher sei ihre Anbindung relativ schnell möglich.

Die Europäische Kommission hatte die Mitgliedsstaaten aufgerufen, ihre Apps interoperabel zu gestalten. Doch während Deutschland, Österreich oder Italien auf dezentrale Datenspeicherung setzen, nutzen die Franzosen und Tschechen zentrale Datenbanken. Hier ist also noch Entwicklungsarbeit nötig, damit die Apps auch beim Reisen funktionieren.
 

Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt den Einsatz der App.

Mithilfe der Corona-Warn-App der Bundesregierung lassen sich Coronavirus-Infektionen leichter nachverfolgen und somit Infektionsketten schneller unterbrechen. Betroffene können eher behandelt und eine zweite Infektionswelle mit einem damit einhergehenden Lockdown leichter vermieden werden.

Der Einsatz der App ist freiwillig. Das unterstreicht, dass jeder Nutzer der App bewusst Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen übernimmt. Die App dient als digitale Ergänzung zu den empfohlenen Hygienemaßnahmen, den Abstandsregeln und dem Tragen einer Nasen-Mund-Bedeckung.

Je mehr Menschen sich beteiligen, desto besser ist der Schutz für jeden Einzelnen und schließlich für alle gemeinsam.

Als öffentlich-rechtliche Institute mit einem hohen Maß an gesellschaftlicher Verantwortung liegt uns die Gesundheit unserer Mitmenschen besonders am Herzen. Daher unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe die Nutzung der Corona-Warn-App offen gegenüber Ihren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden. Wir setzen uns damit auch für eine weitere Normalisierung des Wirtschaftslebens ein.
 

Das Wichtigste zur Corona-Warn-App

Die Entwickler der Corona-Warn-App weisen darauf hin, die App immer auf die neuste Version zu aktualisieren, am besten durch automatische Updates. Bei Android-Geräten und iOS-Geräten ist 1.3.2 derzeit die aktuelle Version (Stand: 15. Oktober 2020).

Apple und Google haben die Corona-Warn-Technologien inzwischen sogar in ihrem Betriebssystem verankert. Mit der Entwicklung der App hatte die Bundesregierung die Deutsche Telekom und den Software-Konzern SAP beauftragt. Die Corona-Warn-App läuft auf den neueren Versionen der Betriebssysteme iOS (Apple) und Android (Google) und steht in den App-Stores von Google und Apple zur Verfügung.

Dieser Beitrag ist unter sparkasse.de erschienen.

sparkasse.de
– 28. Oktober 2020