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Coronakrise
Die Ärmel hochkrempeln
Wie sich Mitarbeiter der Kreissparkasse Schwalm-Eder im Impfzentrum von Fritzlar engagieren.

Über 100 Dienste wurden bislang von sieben Sparkassenmitarbeitenden im Impfzentrum Schwalm-Eder ausgeübt. Das sind über 550 Arbeitsstunden, die ehrenamtlich innerhalb von zwei Monaten geleistet wurden. Und das ist wohl erst der Anfang.

„Die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, ist für uns nicht nur das aktuelle Motto der Impfkampagne – wir nehmen es wörtlich und helfen“, so Gabriele Rau, die hauptberuflich in der Zentralen Immobilienbewertung der Kreissparkasse Schwalm-Eder arbeitet.

Schon seit der Testphase ab 23. Januar sind einige der Mitarbeitenden dabei. Die einzelnen Stationen innerhalb des Zeltes wurden damals genau auf ihre Funktionalität geprüft. Dabei stellte sich etwa heraus, dass eine der Impfkabinen angepasst werden musste, damit ein Rollstuhl hineinpasst.

Sparkasse stellte Mitarbeiter frei

Am 9. Februar startete man mit der Vergabe der ersten Impfdosis. Seit dem Impfstart stellte die Kreissparkasse Schwalm-Eder ihre ehrenamtlich engagierten Mitarbeitenden für deren Schichten im Impfzentrum während der regulären Arbeitszeit frei. Darüber hinaus leisteten die Kollegen in ihrer Freizeit und auch an den Feiertagen ihren freiwilligen Dienst zum Wohle der Menschen in der Region.

Die Sparkassenmitarbeiter Heiko Fröde, Gabriele Rau und Hans-Jörg Poth (von links) engagieren sich schon seit Jahren ehrenamtlich fürs Deutsche Rote Kreuz. Derzeit schieben sie viele Schichten im Impfzentrum von Fritzlar.

Damit der Betrieb im Zentrum überhaupt funktionieren kann, werden viele helfende Hände benötigt. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes stellt eigene Helfer zur Verfügung und greift darüber hinaus auf einen Pool an Personen der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren, des DLRG und des Malteser Hilfsdienstes zurück.

Gabriele Rau engagiert sich schon seit vielen Jahren beim DRK in Frielendorf und kennt die Abläufe im Impfzentrum exakt. Genauso Hans-Jörg Poth, der hauptberuflich im IT-Service bei der Kreissparkasse Schwalm-Eder arbeitet, seit langer Zeit ein fester Bestandteil der DRK-Mannschaft in Felsberg ist und mit einer Vielzahl an Diensten das Impfzentrum in Fritzlar unterstützt. „Die Arbeit im Impfzentrum ist mein Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie – die geimpften Personen sind dankbar, und das treibt mich an“, sagt Poth.

Nils Francke arbeitet in der Abteilung Risikocontrolling und Aufsichtsrecht, während Heiko Fröde in der Betriebssteuerung in Homberg tätig ist. Beide engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich innerhalb des DRK und unterstützen aktuell tatkräftig das Fritzlarer Impfzentrum. Franckes oberstes Ziel im Bereich der DRK-Ausbildung war es schon immer, Einsätze mit dem Rettungswagen zu fahren. Seit nunmehr vier Jahren ist er auch ausgebildeter Rettungssanitäter.

Michael Hast (Abteilung Zentrale Dienste) engagiert sich hingegen beim Wasserrettungszug der DLRG Schwalm Eder und leistet in diesem Rahmen seinen ehrenamtlichen Beitrag zur Unterstützung im Impfzentrum. Darüber hinaus sind auch Volker Sieche (Abteilung Marktservice Aktiv) und Johannes Jäger (Regionaldirektion Schwalm-Eder Mitte) dabei. Dabei stehen Parkplatz- und Zutrittsmanagement und bei Bedarf die Unterstützung der zu impfenden Person bis zum Eintritt ins Impfzelt im Fokus. Während Volker Sieche ehrenamtlich bei der Edermünder Freiwilligen Feuerwehr tätig ist, engagiert sich Johannes Jäger bei der Freiwilligen Feuerwehr Knüllwald.

Vier Impfstraßen im Zwei-Schicht-System

Doch wie kann man sich die vier Impfstraßen, die im Zwei-Schicht-System von insgesamt 15 Helfenden betreut werden, eigentlich vorstellen? Die erste Anlaufstelle, auf die die Bürger treffen, ist der Empfang. Hier werden sie begrüßt, die ein oder anderen Ängste können vorab genommen werden, und anschließend checken die Arbeitskräfte die Impfberechtigung und helfen beim Ausfüllen der Unterlagen. Dann wird die Temperatur der zu impfenden Person überprüft, ehe diese zur Anmeldung weitergeleitet wird.

Der zweite Part innerhalb der Impfstraße bildet die Kabinenzuteilung. Insgesamt stehen vier Impfkabinen zur Verfügung. Die dritte Aufgabe des Personals besteht darin, die aufgezogenen Spritzen zu transportieren und zu überwachen, das heißt: die Haltbarkeit jeder Impfdosis zu kontrollieren und zwischen dem Apothekerteam und dem Arzt zu koordinieren.

Da sich aus einer Flasche sechs Impfdosen ergeben, besteht die wichtigste Aufgabe darin, den Impfstoff nicht nur in der vorgegebenen Zeit an den Arzt zu koordinieren, sondern passgenau zu den wartenden Bürgern die entsprechende Anzahl an Spritzen nachzuordern, sodass es nie zu Leerlauf an Dosen, aber auch nicht zu langen Wartezeiten kommt: Berücksichtigt man dabei, dass das Aufziehen der Impfdosen zwischen zehn bis 20 Minuten benötigt, gilt es, ein gutes Timing zwischen dem Apothekerteam, dem Arzt, den zu impfenden Personen und den anderen Impfstraßen-Punkten sicherzustellen. Kein leichter Job.

Das Impfgeschehen im Zentrum zu koordinieren, ist auch eine organisatorische Leistung.

Diese Gewissenhaftigkeit leisten die Helfer bei jedem ihrer Dienste im Zwei-Schicht-System, während das Impfzentrum täglich von neun bis 18 Uhr geöffnet ist. Die Helfer unterstützen, koordinieren und prüfen somit den gesamten Prozess in Absprache mit dem Apothekerteam und den Ärzten bei rund 600 zu impfenden Personen pro Tag.

Die Kreissparkasse Schwalm-Eder weiß diese Leistung zu schätzen. „Wir freuen uns und ziehen den Hut vor allen Helferinnen und Helfern – insbesondere vor unseren eigenen Kolleginnen und Kollegen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Michael von Bredow. Vorstandskollege Thomas Roß unterstreicht: „Dieses hohe Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Wir sind stolz auf Sie.“

Der Text basiert auf einem Beitrag im Blog der Kreissparkasse Schwalm-Eder.

 

26. April 2021