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Berlin Hyp
Neugeschäft wächst dank Sparkassen
Das gewerbliche Immobiliengeschäft ist krisenfest. Insbesondere das Geschäft mit den Sparkassen hat der Berlin Hyp im ersten Halbjahr ein Plus im Neugeschäft beschert.

Die Berlin Hyp blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021. Die Bank hat ihre Position am Markt, ihre Ertragskraft und Kapitalbasis gestärkt, die Vorreiterposition in strategisch wichtigen Geschäftsfeldern ausgebaut und die Zusammenarbeit mit den Sparkassen weiter intensiviert. Das alles in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld, das auch im ersten Halbjahr 2021 durch die Folgen der Covid-19-Pandemie, die fortdauernde Niedrigzinssituation, wachsenden regulatorischen Anforderungen und einem sich weiter intensivierenden Wettbewerb geprägt war.

Angesichts der guten bisherigen Entwicklung hat die Berlin Hyp ihre Erwartungen für das Gesamtjahr 2021 nach oben korrigiert. Sie geht nun von einem Neugeschäft auf dem Niveau des Vorjahres aus; bisher war ein deutlicher Rückgang erwartet worden. Auch der Zinsüberschuss wird sich aus heutiger Sicht im Gesamtjahr positiver entwickeln als noch im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2020 dargestellt. Gleiches gilt für die Risikovorsorge, die niedriger liegen dürfte als bisher angenommen.

„Unsere Entwicklung im operativen Geschäft, die Zahlen und unsere korrigierte Prognose zeigen, wie stark und stabil die Berlin Hyp ist. Mit unserem Produkt- und Leistungsspektrum, mit unserer Aufstellung und unserer strategischen Weiterentwicklung geben wir die richtigen Antworten auf die Fragen und Aufgaben, vor denen unsere Kunden und wir als Bank stehen“, sagt Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp.

Neugeschäft gesteigert, Zusammenarbeit mit Sparkassen ausgebaut

Das von der Berlin Hyp in den ersten sechs Monaten des Jahres realisierte Neugeschäft beläuft sich auf 2,9 Milliarden Euro, gegenüber dem Wert aus dem Corona geprägten ersten Halbjahr 2020 (2,5 Milliarden Euro) bedeutet das einen Anstieg um 16 Prozent. Vom kontrahierten Neugeschäft entfielen 2,5 Milliarden Euro auf neu vergebene Darlehen und 0,4 Milliarden Euro auf Prolongationen. Die neuen Finanzierungen betrafen zu 71 Prozent Objekte in Deutschland. Bezogen auf Kundengruppen lag das Investorengeschäft mit 85 Prozent deutlich in Führung. Weitere 15 Prozent entfielen auf Bauträger und Developer.

Vorstandschef Sascha Klaus kann zufrieden mit der Bilanz des ersten Halbjahres 2021 sein: das Neugeschäft läuft, die Ertragskraft steigt und im Verbundgeschäft mit den Sparkassen wurde nach vehaltenen Zahlen in 2020 wieder kräftig Geschäft gemacht.

Dank ihres stetig erweiterten Produktportfolios für Sparkassen, hat die Bank die Vernetzung in der Sparkassen-Finanzgruppe im ersten Halbjahr 2021 weiter ausgebaut. Das Gesamtvolumen des im Verbund mit Sparkassen getätigten Neugeschäfts in der Immobilienfinanzierung lag im ersten Halbjahr 2021 bei 1,1 Milliarden Euro und damit annähernd drei Mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum (0,4 Milliarden Euro). Das zurzeit an Sparkassen ausplatzierte Gesamtvolumen beträgt rund vier Milliarden Euro.

Hierzu trug, neben der Plattform Immo-Digital für Beteiligungsangebote an Sparkassen, auch das neu entwickelte Produkt Immo-Nachrang bei. Zum 30. Juni 2021 unterhielt die Berlin Hyp mit 161 Sparkassen eine aktive Geschäftsbeziehung, acht mehr als zum Ende des Geschäftsjahres 2020 (153).

Kooperationen gehen auch von Sparkassen aus

„Wir arbeiten inzwischen mit 161 Sparkassen zusammen", sagt Klaus. In der Rückschau sei dies ein Wachstum von mehr als 50 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. „Im Wachstum der Geschäftsbeziehungen mit den Sparkassen haben wir einen guten Trend. Das liegt daran, dass wir unsere Produkte und Dienstleistungen in diesem Bereich stetig weiterentwickelt haben.“

„Wir bekommen ebenfalls Geschäftsmöglichkeiten von Sparkassen angetragen, wo wir gebeten werden, eine Konsortialführerschaft zu übernehmen", erläutert der Berlin-Hyp-Chef. „Wenn die Objekte und Konzepte passen, tun wir das auch. Das muss nicht nur Büro sein, das kann auch alle anderen Assetklassen betreffen.“

EZB-Programm kommt der Ertragsstärke zugute

Die Berlin Hyp hat im ersten Halbjahr 2021 in allen wesentlichen Ertragskomponenten den Wert aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres übertroffen. So legte der Zinsüberschuss um annähernd ein Drittel auf 220,8 Millionen Euro zu. Diese Entwicklung geht zu einem großen Teil auf die im Rahmen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO III) gewährten Zinsermäßigungen zurück. Aber auch der höhere Darlehensbestand hat sich hier niedergeschlagen.

Der Provisionsüberschuss lag aufgrund des guten Neugeschäfts mit 13 Millionen Euro gut ein Fünftel höher als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Das Ergebnis nach Risikovorsorge betrug 139 Millionen Euro nach 27 Millionen Euro im Vorjahr.

Insgesamt verbesserte sich die Cost-Income-Ratio deutlich von 48,5 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2020 auf nun 40,9 Prozent. Die Kernkapitalquote (Core Tier-1-Ratio) betrug zum Bilanzstichtag 13,9 Prozent, nachdem sie zum Jahresende 2020 bei 13,4 Prozent gelegen hatte.

„Wir sind Schrittmacher bei Green-Finance"

Die Berlin Hyp hat auch im ersten Halbjahr 2021 intensiv daran gearbeitet, die eigene ambitionierte Nachhaltigkeitsagenda umzusetzen. In deren Rahmen hat sie ihre Position als Vorreiter im Themenfeld Green & Sustainable Finance bestätigt. Der im April 2021 emittierte Sustainability Linked Bond (SLB) war die erste Anleihe dieser Art weltweit, die von einer Geschäftsbank begeben wurde. SLB verknüpfen Nachhaltigkeitsziele auf Unternehmensebene mit den Refinanzierungskosten und sorgen so für eine höhere Verbindlichkeit dieser Ziele. Die deutlich überzeichnete Emission hat große Aufmerksamkeit am nationalen und internationalen Finanzmarkt erregt und auch die Marke Berlin Hyp weiter gestärkt.

Insgesamt emittierte die Bank im ersten Halbjahr 2021 Schuldtitel im Volumen von 3,1 Milliarden Euro, von denen etwa zwei Drittel auf gedeckte und ein Drittel auf ungedeckte Anleihen entfielen. Am Kapitalmarkt trat die Berlin Hyp dabei fünf Mal mit syndizierten Anleihen in Erscheinung.

„Wir haben unsere Positionierung als Schrittmacher und Innovationsführer bei Green-Finance-Produkten abermals ausgebaut, was nicht zuletzt auf die Stärke unserer Marke einzahlt. Die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsagenda ist zudem neben der umfassenden Digitalisierung unserer Prozesse sowie der Nutzung neuer Formen der Zusammenarbeit unter dem Stichwort ‚New Work‘ ein wesentlicher Baustein unserer Ambition, der modernste Immobilienfinanzierer Deutschlands zu werden“, sagt Klaus.

Neugeschäft 2021 wird Erwartungen übertreffen

Für das Gesamtjahr 2021 geht die Berlin Hyp von einem Neugeschäftsvolumen aus, das annähernd dem Niveau des Vorjahres entspricht und damit oberhalb der bisherigen Erwartungen liegt. Auch Zins- und Provisionsüberschuss, Risikovorsorge und das Ergebnis vor Gewinnabführung sollten sich günstiger entwickeln als ursprünglich angenommen.

Trotz der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten rezessiven Wirtschaftsentwicklung und den noch immer nicht abschließend einschätzbaren Entwicklungen am Immobilienmarkt bzw. möglichen Verwerfungen am Kapitalmarkt, geht die Bank davon aus, dass sich die positive Entwicklung im Kundengeschäft grundsätzlich fortsetzt. Die Berlin Hyp will die Eigenkapitalbasis aus eigener Kraft weiter stärken und den Fonds für allgemeine Bankrisiken als wesentlichen Stabilitätspuffer durch weitere Zuführungen aufstocken.

Nutzungsarten reagieren unterschiedlich auf die Krise

Bei den Nutzungsarten gewerblicher Immobilieninvestoren dominiert der Bürosektor. Das ist auch bei der Berlin Hyp der Fall. Doch die Assetklasse steht derzeit mit vielen Fragezeichen da. „Momentan gibt es noch Unklarheiten zu den künftigen Regelungen von Home Office in den Unternehmen und auch ob es eine vierte Welle geben wird", so Klaus. „Deswegen sehen wir aktuell einen leicht rückläufigen Flächenumsatz."

Berlin-Hyp-Chef Sascha Klaus: "Wir wollen der modernste Immobilienfinanzierer Deutschlands werden."

„Es kann deshalb leicht erhöhte Leerstände geben, allerdings ist die Leerstandsquote in Deutschland so niedrig, dass der Markt dies gut verkraften kann“, meint Klaus. „Zentral gelegene, gute moderne und dabei auch nachhaltige Flächen mit flexiblen Gestaltungskonzepten sind weiterhin sehr stabil in Preisen und Mieten.“

Alternativen stehen derzeit höher im Kurs, allen voran Wohnen und Logistik. „Wohnen erfährt unverändert eine sehr starke Nachfrage", sagt Klaus. „Viele institutionelle Investoren schichten in diese Richtung um.“

„Logistik gehört zu den Gewinnern der Coronakrise. Die Preise steigen, die Renditen sinken", meint der Berlin-Hyp-Chef weiter. „Es ist wichtig sich die Objekte und ihre Nutzung genau anzusehen, am Ende sind es meistens Lagerhallen in irgendeiner abgewandelten Form.“

Ausblick: Transformation vorantreiben

„Die Pandemie, aber auch die jüngsten Flutkatastrophen in Westdeutschland sowie die immer häufigeren Extremwetterereignisse in vielen Teilen der Welt haben die Bedeutung von Resilienz und Krisenanpassungsfähigkeit stärker in den Blick gerückt und der Frage zusätzlichen Nachdruck verliehen, wie sich Wirtschaft nachhaltig gestalten lässt - ausgewogener in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht“, sagt Sascha Klaus. Zudem habe sich die Digitalisierung wesentlicher Teile von Wirtschaft und Arbeit sowie der Gesellschaft insgesamt weiter beschleunigt.

„Die Berlin Hyp wird vor diesem Hintergrund umso mehr an der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten und die digitale Transformation ihrer Kernprozesse weiter vorantreiben“, so Klaus weiter. „Wir haben die richtigen Weichen gestellt und sind in unserer derzeitigen Struktur bestens aufgestellt, zusätzliche Werte für unsere Kunden und Partner, für die Sparkassen-Gruppe und für die Gesellschaft insgesamt zu schaffen.“

12. August 2021