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Brexit-Verhandlungen
Sparkassen für Brexit gut gerüstet
Sparkassen und ihre Privat- und Firmenkunden sind selbst auf die Auswirkungen eines harten Brexits gut vorbereitet. Wie der Brexit konkret aussehen wird, ist auch nach den gestrigen Spitzengesprächen offen. Wir haben nochmals die wichtigsten Punkte aus Sparkassensicht aufgelistet.

Bei den Brexit-Gesprächen zwischen der EU und Großbritannien hat es auch am Montag keinen Durchbruch gegeben, der britische Premierminister Boris Johnson wird aber in den kommenden Tagen für Verhandlungen in Brüssel erwartet. Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärten am Montagabend nach einem 90-minütigen Telefonat, bei den jüngsten Verhandlungen habe es keine Basis für eine Übereinkunft gegeben.

Beide Seiten hätten aber ihre Verhandlungsteams beauftragt, die bestehenden Differenzen aufzulisten, über die Johnson und von der Leyen dann persönlich beraten wollten. Ein Vertreter der britischen Regierung sagte allerdings mit Blick auf eine Einigung: „Es ist durchaus möglich, dass wir es nicht schaffen.“

Die steigende Wahrscheinlichkeit eines EU-Austritts der Briten ohne Vertrag wird die Sparkassen-Finanzgruppe nicht unvorbereitet treffen, sagte DSGV-Experte Maik Grabau bereits im Frühjahr 2019. Seitdem hat sein Expertenteam die aktuellen und für Sparkassen beziehungsweise deren Kunden relevanten Fragen unter umsetzungsbaukasten/brexit zusammengefasst. Doch viel geändert hat sich an diesen Erklärungen seitdem nicht und aus Sicht des Verbandes sind Institute und Kunden gut vorbereitet.

Einen harten Ausstieg der Briten aus der Union hatte die Mehrheit der Finanzexperten bereits im August 2019 laut einer Umfrage mehrheitlich prognostiziert. Angesichts des absehbaren Szenarios eines „Chaos-Brexits“ hatte die SparkassenZeitung die entscheidenden Punkte wie folgt zusammengefasst:

Wichtige Antworten für Sparkassen und Firmenkundenbetreuer

⇒ Tipps für Firmenkunden Fünf Antworten auf die Top-Fragen der Firmenkunden zum Brexit hat der SparkassenZeitung Anna-Maria Kassebart, die für die Helaba den „German Desk“ am Standort London leitet, gegeben.

⇒ Tipps für Sparkassen selbst Die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits, also eines ungeregelten Ausscheidens Großbritanniens aus der EU, hat die SparkassenZeitung früh in den Fokus genommen. Die fünf wichtigsten Eckpunkte für Sparkassen haben wir aufgelistet, sie haben nach wie vor Gültigkeit.

⇒ Tipps für Anleger Der Brexit wird auch Auswirkungen auf die Geldanlage haben. Der Investmentverband BVI hat die Auswirkungen auf Investmentfonds in den Blick genommen und Ratschläge für Anleger und Berater gegeben.

⇒ Tipps für Experten Die steigende Wahrscheinlichkeit eines EU-Austritts der Briten ohne Vertrag würde die Sparkassen-Finanzgruppe nicht völlig unvorbereitet treffen. DSGV-Experte Maik Grabau hat gegenüber der SparkassenZeitung erklärt, welche Unsicherheiten dennoch bestehen.

Effekte des Brexits sind eingepreist

„Die wirtschaftlichen Effekte des Austritts Großbritanniens aus der EU sind weitestgehend eingepreist – unabhängig davon, ob ein Handelsabkommen zustande kommt oder nicht. Mit Abkommen sind die negativen Effekte für Großbritannien jedoch geringer“, sagt Jürgen Michels, Chefvolkswirt der BayernLB, in einer aktuellen Einschätzung der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe.

„Großbritannien ist besonders stark von der Coronapandemie getroffen und gemessen am BIP-Wachstum schon lange das Schlusslicht Europas. Ein Handelsabkommen mit der EU abzuschließen, sollte im ureigenen Interesse der Briten liegen“, sagt Michels.

Weitere nützliche Seiten für Kunden

Das Sparkassen-Finanzportal hat auf sparkasse.de fünf Tipps für Verbraucher zusammengestellt. Hier gibt es Antworten auf Fragen rund um Aktienanlage, Englandreise (Wechselkurs und Einreisedokumente), Jobsicherheit und die Zukunft der EU.

Aktuelle Informationen zum Brexit für Firmenkunden gibt es zudem im Länderinfo „Großbritannien“ des EuropaServices. Hier werden Links zu Infomaterialien anderer Institutionen gebündelt, zum Beispiel zu einer Brexit-Checkliste des DIHK. (DSZ mit rtr)

8. Dezember 2020