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Gewerbekunden / IT-Anwenderbericht
Ohne Medienbruch zum Gewerbekredit
Eine automatisierte gewerbliche Kapitaldienstrechnung verbessert die Kreditprozesse und verringert Fehlerquoten bei steigenden regulatorischen Anforderungen. Die Sparkasse Düren macht gute Erfahrungen mit OSPlus-Kredit und der bislang noch zu wenig genutzten FI-Standardlösung für den Kapitaldienst.

Die Sparkasse Düren setzt auf Standardisierung im gewerblichen Kreditgeschäft. Automatisierte und transparente Bearbeitungsprozesse garantierten bei der Prüfung der Kapitaldienstfähigkeit eine geringere Fehleranfälligkeit und eine schlüssige Kreditentscheidung, teilt das Institut mit.

Die Finanz Informatik (FI) bietet mit dem gewerblichen Kapitaldienst in OSPlus-Kredit eine Lösung für das gewerbliche Kundensegment an, die genau das bietet. Doch bislang setzt nur etwa ein Drittel der Sparkassen die Anwendung ein.

Branchenexperten weisen daher mit Nachdruck auf den Handlungsbedarf hin: „Der Einsatz des gewerblichen Kapitaldienstes in OSPlus-Kredit wird strategisch immer wichtiger, insbesondere um die erhöhten regulatorischen Anforderungen wie etwa die Finanzstabilitätsdatenerhebungsverordnung, die EBA Guidelines oder die MaRisk effizient und gesetzeskonform umzusetzen“, sagt Nina Wener, externe Mitarbeiterin der Finanz Informatik (FI) und Senior Consultant bei Fortschritt in Weinheim. Das Unternehmen unterstützt Sparkassen unter anderem bei der Digitalisierung und Optimierung IT-gestützter Geschäftsprozesse.

 

„Der Einsatz des gewerblichen Kapitaldienstes in OSPlus-Kredit wird strategisch immer wichtiger“, sagt Nina Wener, externe Mitarbeiterin der Finanz Informatik (FI) und Senior Consultant bei Fortschritt in Weinheim.

Eigenanwendungen sind oft unzureichend und fehleranfällig

Die Verwendung von meist Excel-basierten Eigenlösungen sei bei der gewerblichen Kapitaldienstrechnung in Sparkassen noch weit verbreitet, obwohl damit weitreichende Nachteile einhergehen, erläutert Harald Bärenz, Leiter Kreditanalyse bei der Sparkasse Düren: „Bei der Arbeit mit den Tabellen kommt es zu Medienbrüchen, da eine Verknüpfung mit anderen Prozessen und Instrumenten nicht möglich ist. Datensätze müssen daher oftmals doppelt erfasst werden.“

 

Hauptstelle der Sparkasse Düren. Das nordrhein-westfälische Institut setzt in OSPlus-Kredit seit Jahren einen Lösungsstandard der Finanz Informatik für den gewerblichen Kapitaldienst ein. Andere Häuser arbeiten noch mit Eigenlösungen auf Excel-Basis.

Durch die manuelle Eingabe von Daten in die Tabellen können zudem Übertragungsfehler und Abweichungen im Bearbeitungsprozess entstehen. Bärenz: „Wir haben uns früh für die standardisierte Lösung entschieden, da wir so alle Arbeitsschritte zentral in einem Vorgang und ohne Medienbrüche durchführen können.“

Als eines der ersten Häuser führte die Sparkasse Düren bereits vor fünf Jahren den gewerblichen Kapitaldienst in OSPlus-Kredit ein. Damit sieht sich das Institut gut vorbereitet auf bevorstehende Regulierungen. 

Gewerbliche Kapitaldienstrechnung in OSPlus-Kredit

Die Anwendung bietet Sparkassen vielseitige Funktionen für die Kapitaldienstrechnung inklusive einer Verlaufsbetrachtung und Analyse der wirtschaftlichen Unterlagen.

Für tiefergehende Analysen lässt sich die Ebil-Anwendung des Deutschen Sparkassenverlags ergänzend einbinden. Im Vergleich zu Eigenanwendungen bietet die FI-Technik Vorteile:

  • Automatisiert und ohne Medienbrüche lässt sich die Kreditwürdigkeitsprüfung effizienter durchführen.
     
  • Die vereinfachte Kapitaldienstrechnung in OSPlus-Kredit lässt sich in wenigen Minuten erfassen.
     
  • Schnelle Abwicklung durch fallabschließende Bearbeitung im Markt.
     
  • Transparenter Bearbeitungsstand und jederzeitige Abfragemöglichkeit der erfassten Daten (abhängig von Administration und Eingabe).
     
  • Einmal erfasste Daten sind für Folgeanträge sowie für weitere Anwendungen verfügbar, beispielsweise für das Firmenkundenportal und Meldewesen.
     
  • Stetige Weiterentwicklung, besonders auch unter Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen.

Darüber hinaus können Kundenberater und Kreditanalysten die Anwendung gemeinsam nutzen. Dank klarer Aufgabenverteilung und transparenter Vorgaben im Umgang mit der gewerblichen Kapitaldienstrechnung erhöht sich die Effizienz im Bearbeitungsprozess wesentlich.

Kundenberater beispielsweise können mit geringerem Erfassungsaufwand eine vereinfachte Analyse und Kapitaldienstrechnung in OSPlus-Kredit durchführen.

Für eine detailliertere Prüfung der wirtschaftlichen Angaben erfasst der Kreditanalyst diese in Ebil und überträgt sie anschließend nach OSPlus zur Erstellung des gewerblichen Kapitaldienstes.

Praxistipps der Sparkasse Düren

Die Erfahrungen der Sparkassen Düren zeigen, dass Mitarbeiter bei der Einführung der Anwendung frühzeitig in das Projekt einbezogen werden sollten. Die Bildung von Arbeitsteams könnten die Akzeptanz der Mitarbeiter erhöhen.

Empfehlenswert seien zudem ausführliche Anwendungsleitfäden in Ergänzung zu aussagekräftigen Arbeitsanweisungen. Diese Maßnahmen binden in den Häusern jedoch viele Ressourcen. Peter Weidenfeld, Leiter der Abteilung Gewerbekunden bei der Sparkasse Düren, empfiehlt deshalb zusätzliche Unterstützung in Betracht zu ziehen:

„Externe Spezialisten verfügen über einen großen Erfahrungsschatz in diesem Bereich. Sie wissen genau, wo die Stolpersteine bei der Nutzung mit OSPlus liegen und können Abteilungen durch ihre Expertise sehr gut unterstützen“, erklärt Weidenfeld.

 

Peter Weidenfeld, Leiter der Abteilung Gewerbekunden bei der Sparkasse Düren, empfiehlt für OSPlus-Kredit und bei Projekten und Schulungen den Einsatz externer Berater. 

Die Beratungsleistung eines Externen komme den Sparkassen auch zu einem späteren Zeitpunkt zugute. Denn neue Module, veränderte Darstellungsweisen oder komplexe Fälle stellten manchmal selbst geübte Anwender vor neue Herausforderungen.

Schulung vertieft Fach- und Anwenderwissen

Die Sparkasse Düren entschied sich deshalb – nachdem die Software bereits einige Jahre im Einsatz war – für eine weitere Schulung ihrer Kundenberater.

„Unser Ziel war es, sowohl das Fachwissen als auch das technische, anwendungsbezogene Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vertiefen und auszubauen“, sagt Weidenfeld.

Gerade für neuen Kolleginnen und Kollegen der Gewerbekundenabteilung sei die Praxisschulung der Berater hilfreich gewesen.

Hilfreich: Viele Blickwinkel auf ein Thema

Das Beraterteam von Fortschritt unterstützte die Sparkasse Düren an mehreren Tagen vor Ort. Um die Anforderungen der Sparkasse exakt zu erfassen, führte das Team im ersten Schritt eine Ist-Analyse durch.

„Zu Beginn war es wertvoll, gemeinsam mit Organisation, Leiter Kreditanalyse, Kreditanalyst, Leiter Gewerbekunden und Direktor Firmenkundengeschäft an einem Tisch zu sitzen und Informationen einzuholen“, erklärt Senior Consultant und FI-Mitarbeiterin Wener.

Dank der verschiedenen Blickwinkel sei deutlich geworden, wie die Mitarbeiter mit der Software arbeiteten, welche Vorgaben sie dabei beachten mussten und wo es Schwierigkeiten gab, so Wener. Dafür sichteten die Berater auch Arbeitsanweisungen und Administration. Ergänzungen und Tipps wurden direkt in das bestehende Arbeitswesen sowie in die Leitfäden eingearbeitet.

Praxisverständnis kommt nicht von allein

Im Anschluss startete das Beratungsunternehmen interaktive Schulungen für die Sparkassenmitarbeiter: „Gemeinsam haben wir reale Praxisfälle mit unterschiedlichsten Fallkonstellationen bearbeitet. Anhand der neuen Leitfäden haben wir uns Schritt für Schritt durch die Anwendung geklickt und die Fallbeispiele ausführlich diskutiert“, erläutert Wener.

Die Teilnehmer konnten sich außerdem intensiv über ihre Erfahrungen mit der Anwendung austauschen und ihr Wissen untereinander weitergeben. Heute arbeiteten die Kundenberater sicherer und schneller mit dem Baustein für gewerbliche Kredite: „Die automatisierten Prozesse ermöglichen uns eine effizientere Bearbeitung von gewerblichen Kapitaldienstberechnungen“, sagt Sparkassen-Kreditanalyst Bärenz.

Erhöhte Bereitschaft zum Wissenstransfer

Der ständige Wissenstransfer unter den Mitarbeitern ist in der Sparkasse Düren heute noch ein entscheidender Schlüssel für den optimalen Einsatz der Anwendung.

„Die Offenheit für Fragestellungen ist infolge der Schulung nachhaltig in den Teams gestiegen. Wir tauschen uns regelmäßig aus und arbeiten fortlaufend an den Leitfäden und Arbeitsanweisungen. So bleiben alle im Team immer auf einem einheitlich hohen und aktuellen Wissensstand“, sagt Weidenfeld.

Auch auf künftige Regulierungen im Meldewesen sieht sich die Sparkasse Düren mit der standardisierten FI-Lösung gut vorbereitet. 

Sina Österreicher
– 14. April 2021