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Firmenkundenportal
Nicht auf Knopfdruck, aber es lohnt sich
Bei der Einführung des neuen Firmenkundenportals geht die Sparkasse Nürnberg voran. Wie das Portal zum vollwertigen Service- und Vertriebskanal ausgebaut werden soll, erkärt Roland Burgis, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

Die Sparkasse Nürnberg hat sich von Anfang an den Projekten des DSGV und der FI zur Entwicklung des Firmenkundenportals beteiligt - und ist aktuell eine der acht Pilot-Sparkassen, die an der Vor-Serie teilnehmen.

Infos zum Projekt finden Sie auch im Umsetzungsbaukasten der Sparkassen-Finanzgruppe.

Herr Burgis, in Ihrer Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Vertrieb begleiten Sie sehr eng den Fortschritt des Firmenkundenportals. Was können Kunden erwarten?
Roland Burgis: Was schon vor dem Beginn der Coronapandemie mit großen Schritten voran ging, hat im letzten Jahr noch einmal einen extra Schub bekommen: der Ausbau der digitalen Banking-Kanäle. Für Privatkunden bietet das Onlinebanking bereits zahlreiche Möglichkeiten, Serviceleistungen selbst zu tätigen oder Produkte abzuschließen.

Für Firmenkunden und erstmals auch für juristische Personen wird nun das neue Firmenkundenportal komfortable, am Bedarf der Kunden ausgerichtete Banking-Möglichkeiten bieten. Allem voran die schnelle und unkomplizierte Verwaltung der Verfügungsberechtigungen über das Nutzerberechtigungsmodul.


Mittlerweile befindet sich bei uns der Großteil der Prozesse in der Implementierungsphase.

Roland Burgis, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Sparkasse Nürnberg


Den Kunden stehen also umfangreiche Funktionen zur Verfügung?
Burgis:Ja, genau. Um das Firmenkundenportal als vollwertigen Service- und Vertriebskanal zu etablieren, wird es zudem mit jedem Release weiterentwickelt. Neue Prozesse werden eingeführt, bestehende Funktionen verfeinert, und die Anwenderfreundlichkeit wird verbessert.

Das aktuelle Release 20.1 bietet zahlreiche Prozesse, die in der Regel komplett vom Kunden durchgeführt werden können. Bei den Service-Prozessen sind das beispielsweise SEPA-Überweisungsrückrufe, SEPA-Firmen-Lastschriftmandate selbstständig erfassen und verwalten, verschiedene Bescheinigungen erstellen, Verträge einsehen und bearbeiten (Kontomodellwechsel, Kontoauszüge nacherstellen, und so weiter).

Aber auch Investitions-, Rahmen oder Kontokorrentkredite können abgeschlossen, Giro- und Kreditkarten bestellt werden.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass nicht alle Prozesse problemlos eingebunden werden können. Teilweise ist die Umsetzung relativ aufwändig oder bedarf eines hohen Standardisierungsgrads. Mittlerweile befindet sich bei uns der Großteil der Prozesse in der Implementierungsphase.


„Oberste Priorität hat der Ausbau der digitalen Kanäle.“

Roland Burgis, stellvertretender Vorstandschef der Sparkasse Nürnberg.

 

Für Ihr Haus hat das Firmenkundenportal große Bedeutung.
Burgis: Absolut. Kunden entscheiden selbst, auf welchem Weg sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Der Weg in die Geschäftsstelle oder das Büro des Firmenkundenbetreuers ist oftmals nicht mehr die erste Wahl. Oberste Priorität hat deswegen der Ausbau der digitalen Kanäle, um den Kunden auch hier umfassend Service- und Bankingleistungen anbieten zu können.

Wir haben das Ziel, das neue Firmenkundenportal für Geschäfts- und Gewerbekunden komplementär zum telefonischen Beratungscenter „BusinessLine“, als vollwertigen Service- und Vertriebskanal auszubauen. Bei größeren Firmenkunden wird das Firmenkundenportal aufgrund der komplexeren Unternehmensstrukturen ein ergänzender Service- und Vertriebskanal sein.

Aber nicht nur das geänderte Kundenverhalten, sondern auch sinkende Erträge setzen Sparkassen unter Druck. Umso wichtiger also, dass auch im Firmenkundensegment der Serviceaufwand reduziert und Freiraum für qualifizierte Beratung geschaffen wird. Dies gelingt mit dem neuen Firmenkundenportal. Das Nutzerberechtigungsmodul ist ein Alleinstellungsmerkmal, das kein Mitbewerber in vergleichbarem Umfang anbietet.

Was später Kunden Zeit sparen soll, bedeutet aber doch großen Aufwand bei der Implementierung.
Burgis: Die Funktionen und Prozesse des neuen Firmenkundenportals sind umfangreich. Unser Haus konnte bei der Implementierung auf die Unterstützung des DSGV-Projekts zurückgreifen. Mehrere Workshops und Telefonkonferenzen der Vorserien-Sparkassen mit der Finanz Informatik ermöglichten zusätzlich einen guten Austausch.

Ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Punkt ist das Thema Sicherheit. Auch wenn das Firmenkundenportal mit den Releases in 2020 auf den rechtlich notwendigen Stand gebracht wurde, sollte gerade die Auslegung der Regeln der „Phishing Prävention im Zahlungsverkehr / Compliance Prüfservice“ (PPZV/CoP) entsprechend beachtet werden.

Seit letztem Jahr bietet zudem der Haftungsfonds, durch die Anpassung des Erstattungslimits, weiteren Schutz für die erhöhten Limite im Zahlungsverkehr der Firmenkunden.

Mit dem neuen Firmenkundenportal wird im Firmenkundensegment der Serviceaufwand reduziert und Freiraum für qualifizierte Beratung geschaffen.

Eine umfangreiche Sache also. Was empfehlen Sie den Sparkassen für die Einführung?
Burgis: Die Implementierung des neuen Firmenkundenportals ist aufwändig und geht nicht auf Knopfdruck. Intern bedeutet das, je nach Aufbauorganisation, eine Reihe an Schnittstellen. Bei uns im Haus waren fünf Bereiche in die Implementierung eingebunden.

Den Sparkassen, die am Serien-Rollout teilnehmen, empfehlen wir die Einführung im Rahmen eines umfassenden Projekts. Dies wird die Umsetzung erleichtern und vor allem beschleunigen. Sparkassen erhalten mit dem Readiness-Check der Finanz Informatik und Regionalverbände bereits einen guten Überblick, wo sie auf dem Weg zum Roll-Out stehen, und welche bankfachlichen und technischen Aufgaben noch zu erledigen sind.

Rollout-Leitfaden und Projektstrukturplan liefern zudem eine Blaupause für Aufbau und Koordination des Projekts.

Wie startet die Sparkasse Nürnberg den Live-Betrieb des Firmenkundenportals?
Burgis: Auf Basis des Release 20.1 ist bei uns die sukzessive Migration der gewerblichen Kunden auf das Firmenkundenportal geplant. Eine Family&Friends-Phase findet voraussichtlich im Mai und Juni 2021 statt.

Wir setzen dabei vor allem auf die Unterstützung von Firmen mit engem Bezug zur Sparkasse Nürnberg. Die Giro-Fachberatung steht mit Rat und Tat zur Seite. So wird den Kunden durch eine enge Begleitung ein reibungsloser Start gewährleistet und wir sammeln wichtige Erfahrungen, die auch beim DSGV und der Finanz Informatik in die weitere Projektarbeit einfließen werden.

 

 

Weitere Infos zum Firmenkundenportal

 

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Artikel-Zusammenstellung mit weiteren Beiträgen

 

Infos zum Projekt finden Sie auch im Umsetzungsbaukasten der Sparkassen-Finanzgruppe.

David Kuhnert, Sparkasse Nürnberg
– 24. Februar 2021