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FI / Interview – Teil 6
„Es gibt eine deutliche Bewegung“ – wie stark die Sparkassen die Anwendungen nutzen
Auszug aus dem Interview mit Andreas Schelling.

Wie stark werden die Anwendungen der FI von den Sparkassen eingesetzt? Sie selbst hatten die Sparkassen bei einer Fachveranstaltung eindringlich dazu ermahnt, die Anwendungen intensiver zu nutzen, die sie letztlich selbst bei Ihnen in Auftrag gegeben hätten.
Schelling:
(lacht) Immerhin nutzen inzwischen alle Sparkassen OSPlus. Aber im Ernst: Wir haben viel Energie investiert, um die Sparkassen zur intensiveren Nutzung der Anwendungen zu motivieren. Zufrieden bin ich noch nicht, aber es gibt eine deutliche Bewegung. Wir verzeichnen aktuell sechs Millionen Aufrufe von OSPlus-neo-Anwendungen pro Monat in der Filiale; vor drei Jahren im Januar waren es noch eine Million Aufrufe gewesen.

Und bei den Aufrufen in den medialen Kanälen steigen die Zahlen sogar noch steiler an. Hier wollen wir bis zum Jahresende monatlich zehn Millionen Aufrufe der OSPlus-neo-Service- und -Produktabschlussprozesse erreichen. 

Konzentriert sich dieses Wachstum nur auf einige wenige Häuser – oder zeigen die Zahlen, dass die FI-Anwendungen in der Breite besser genutzt werden?
Schelling:
Letzteres. Die Institute haben erkannt, dass wenn sie OSPlus-neo-Anwendungen in der Internet-Filiale und der S-App verfügbar machen, diese von den Endkunden auch gut genutzt werden. Die Kunden sind bereit, online sehr viel mehr zu machen als nur den Finanzstatus anzusehen oder Geld zu überweisen.  

Wie unterstützt die FI die Sparkassen dabei, neue Anwendungen einfach umzusetzen?
Schelling:
Inzwischen lassen sich viele Optimierungen automatisch freischalten, nach dem Opt-out-Verfahren. 100 Sparkassen machen schon von dem Verfahren insbesondere in den digitalen Kanälen Gebrauch, das wir seit Mitte 2020 bereitstellen. Die Technik haben wir mit dem DSV und dem DSGV im Zuge des Projekts „IF Effizient“ entwickelt; sie betrifft auch den Content und die Inhalte für die gezielte Kundenansprache, die ohne Aufwand für die Sparkasse automatisiert bereitgestellt werden. Dieses Angebot wollen wir mit unseren Partnern gezielt ausbauen und weitere Sparkassen für das Verfahren gewinnen.    

Nutzen eigentlich viele Häuser Anwendungen anderer Dienstleister oder fühlt man sich der FI verbunden?  
Schelling:
Eher letzteres, und das freut mich sehr. Noch vor wenigen Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass sich auch die ganz großen Häuser immer konsequenter zu OSPlus-neo bekennen und die Vorteile der Standardisierung nutzen wollen. Große Häuser haben beispielsweise gemeinsam ihre Anforderungen in Bereichen wie Treasury, Personalsysteme oder Vertriebssysteme formuliert und ergänzen den allgemeinen OSPlus-Standard ganz gezielt um neue Funktionen, die dann auch allen anderen Sparkassen je nach Bedarf zur Verfügung stehen.

Es freut mich sehr, dass wir auch diese Prozesse mit unseren Partnern im Verbund, wie etwa der S Rating oder der DSV-Gruppe, unterstützen. Auf diese Weise profitiert die ganze Gruppe von guten Ideen einzelner Häuser.

Haben Sie ein Beispiel für eine solche Kooperation der Verbundunternehmen?
Schelling:
Nehmen Sie die Anwendung S-Trust, einen digitalen Tresor für Dokumente und Passwörter, den die DSV-Gruppe aktuell in den Markt bringt. Das Produkt wurde vom Sparkassen-Innovation Hub bei der FI-Tochter Star Finanz konzipiert und vom DSV zur Marktreife gebracht. Und die FI sorgt dafür, dass die Anwendung in die Internet-Filiale, die S-App, das elektronische Postfach und die Abrechnungssysteme der Sparkassen integriert ist. So können wir im Verbund eine tief in OSPlus integrierte Lösung anbieten.

 

Lesen Sie hier die weiteren Abschnitte des Interviews mit Andreas Schelling:

1. „Sich auf den Stuhl des Kunden setzen“
2. Schneller testen und verbessern
3. Wachstum auch durch Corona
4. Oft nicht einfach genug
5. Stabil bei einer Milliarde Euro
6. „Es gibt eine deutliche Bewegung“
7. Weniger Stromverbrauch, weniger Papierformulare


Oder das komplette Interview im Wortlaut:  „Schneller, agiler werden, Kunden begeistern“  

 

Oliver Fischer und Peter Müller
– 13. April 2021