Die Sparkassenidee steht für wirtschaftliche Teilhabe und die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg. In der täglichen Arbeit wirken Sparkassen darauf hin, dass ihre Kundinnen und Kunden ihren persönlichen Weg selbstbestimmt gehen können. Diese Grundidee gilt genauso für die sparkasseneigene Personalarbeit.
DSGV-Präsident Helmut Schleweis sieht das Thema in größerem Zusammenhang. „Wenn wir Sparkassen als nachhaltiges Geschäftsmodell verstehen, dann ganz wesentlich deshalb, weil Sparkassen die gesamte Gesellschaft ansprechen, breite Beteiligung bieten und eine Form der Unternehmensführung pflegen, die den Einzelnen stärkt.“
Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Führungsverantwortung in Unternehmen ist dazu zwingend notwendig. In der Sparkassen-Finanzgruppe setzen sich zum Beispiel einzelne Unternehmen und Verbände durch gezielte Mentoring-Programme dafür ein, dass neue Karrierewege möglich werden.
Kraft, Engagement und Talent
Würde man die UN-Grundsätze für „Diversity“ und die gesetzliche Regelung für Aufsichtsräte auf Institute der Sparkassen-Finanzgruppe übertragen, müsste in jedem Haus eine Frau im Vorstand sein. Auf die Gruppe bezogen wären das 30 Prozent der Vorstandsposten bis 2035.
Eine solche feste „Quote“ gibt es in der Gruppe nicht. Doch seit Jahresanfang haben sich gleich für mehrere Neubesetzungen von Vorstandspositionen in Sparkassen Bewerberinnen durchgesetzt – Tendenz steigend.
Im bundesweiten Netzwerk „Sparkassen-Frauen in Führung“ (S-FiF) engagieren sich schon über 50 Vorständinnen und Anwärterinnen auf Vorstandspositionen. „Eine Chance, Führungsaufgaben zu übernehmen, muss für alle im Haus erreichbar sein“, bestätigt Tanja-Vera Asmussen, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Landessparkasse zu Oldenburg.
„Im Hinblick auf den steigenden Bedarf an Frauen in Führungspositionen sollte jede Sparkasse Mitarbeiterinnen aktiv fördern und gegebenenfalls auch über den eigenen Bedarf hinaus für die Sparkassen-Finanzgruppe qualifizieren“, bekräftigte Sabine Schölzel, Vorstandsmitglied der Sparkasse Lüneburg.
Mehr als ein „Frauenthema“
Den Austausch zwischen DSGV-Präsident Schleweis und den Vertreterinnen von „S-FIF“ werten beide Seiten als „ein gutes Gespräch in vertrauensvoller Atmosphäre“. Für Führungsaufgaben in Sparkassen müssten stets „die besten aus 100 Prozent“ der Belegschaft gesucht werden.
Eine bessere Mischung bei Führungskräften hinsichtlich Alter, Geschlecht, Ausbildung und Herkunft ist dabei nicht nur vielfältiger – sie macht auch erfolgreicher, weil unterschiedliche Sichtweisen einfließen. Ebenso steigert es die Attraktivität der Sparkasse als Arbeitgeber.
Diese gesellschaftliche Erwartung erfüllen die Sparkassen heute immer mehr. Das nützt ihnen – im gesellschaftlichen Ansehen, bei der Attraktivität als Arbeitgeber und wirtschaftlich. Der Austausch der „Sparkassen-Frauen in Führung“ mit dem Präsidenten des DSGV soll regelmäßig fortgesetzt werden.