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Ausbildung und Karriere
Was Azubis erwarten
Azubis der neuen Generation haben oft bereits studiert oder eine Ausbildung gemacht, andere sind erst seit ein paar Jahren in Deutschland. Viele entscheiden sich nach guten persönlichen Erfahrungen für eine Sparkasse als Ausbildungsbetrieb. Wie junge Leute auch langfristig für die Sparkasse zu gewinnen sind.

Die meisten Sparkassen bringen heute viel Engagement auf, um gute und geeignete Azubis zu finden. Ein Startvorteil: Eine Sparkassenausbildung steht im Ranking ganz oben.

Wer einen Ausbildungsplatz sucht, lässt sich meist auch von persönlichen Erfahrungen leiten. Führungskräfte, die jungen Leuten Vorteile einer Sparkassenausbildung überzeugend schildern, können den Ausschlag geben.

Auch schnelle Entscheidungswege beeindrucken junge Leute. Viele Bewerber für einen Ausbildungsplatz kennen die Sparkasse als Kunde oder haben Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte, die gute Erfahrungen mit der Sparkasse gemacht haben. Oft zählen für angehende Azubis auch die Perspektiven nach der Ausbildung.

Azubi-Ansprache in sozialen Medien gehört heute dazu

Eine Sparkasse sollte sich gut präsentieren können – im Gespräch, in der Berichterstattung und vor allem im Netz. Schülerpraktika, Projekte in Schulen und auf Berufsmessen, Präsenz auf regionalen Stellenbörsen und in Printmedien sind für Sparkassen ohnehin Standard. Darüber hinaus erreichen Institute potenzielle Azubis heute am besten auf Facebook, Instagram oder Tiktok und sprechen sie dort an.

Personaler sollten mit Weitsicht und Einfühlungsvermögen agieren. Für viele junge Leute ist die Ausbildung auch ein Selbsttest, sie wachsen noch mit ihren Aufgaben. Deshalb ist ihnen wichtig, gut aufgenommen und gefördert zu werden.

 

Kevin-Alexander Kolb, Azubi der Sparkasse Regensburg und zuvor als Mechatroniker tätig: „Ich erfahre in der Sparkasse eine ganz andere Wertschätzung als in meinem ersten Ausbildungsbetrieb.“

 

„Ich erfahre in der Sparkasse eine ganz andere Wertschätzung als in meinem ersten Ausbildungsbetrieb“, sagt Kevin-Alexander Kolb, der nach einer Ausbildung und Anstellung als Mechatroniker als Azubi zur Sparkasse Regensburg kam. Das Institut investiert in zahlreiche Aktivitäten, um Azubis zu gewinnen, denn der Wettbewerb ist enorm. Die Region ist Standort vieler Unternehmen der Finanzbranche und großer Industriekonzerne.

Kolbs Azubikollegin Anna Horobets sagt: „Natürlich sind die Vorgesetzten die Vorgesetzten und die Chefs die Chefs. Aber ich habe das Gefühl, dass sie mir freundlich und auf Augenhöhe begegnen“. Ein gutes Arbeitsklima und individuelle Förderung sind allen Azubis wichtig. Fachlich und im Umgang mit Kollegen und Kunden werde zwar viel verlangt, aber dazu seien alle Azubis bereit, sagt Horobets.

 

Anna Horobets kam 2017 aus der Ukraine nach Deutschland und fühlt sich heute in ihrem Ausbildungsbetrieb, der Sparkasse Regensburg, wohl. 

Fördern und Fordern ist bei einer Sparkasse kein Slogan, sondern reale Anforderung und Erwartung. Azubis wünschen sich, dass ein Ausbildungsinstitut auf Schwächen eingehen und kooperativ individuelle Lösungen aufzeigen kann. Sami Alwattar, Azubi im zweiten Ausbildungsjahr bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin: „Ich erlebe in meiner Sparkasse einen guten Teamgeist und werde unterstützt, wenn ich Hilfe benötige.“

Alwattar kam 2016 nach einem Wirtschaftsstudium in Damaskus nach Deutschland. Schon während er die Sprach- und Integrationskurse absolvierte, arbeitete er als Koch in verschiedenen Restaurants. Auch heute ist er als Teilhaber eines Fast-Food-Restaurants in einem Schweriner Shoppingcenter unternehmerisch tätig und sagt: „Ich nutze die Möglichkeit der Ausbildung, um mich weiterzuentwickeln und auf meinen Studienkenntnissen aufzubauen.“

 

Sami Alwattar studierte in Damaskus Wirtschaftswissenschaften und ist heute Azubi der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin: „Ich erlebe in meiner Sparkasse einen guten Teamgeist und werde unterstützt, wenn ich Hilfe benötige.“

Auch Azubis beobachten den Wettbewerb genau. Viele achten schon vor der Bewerbung auf eine gute Bewertung des ausbildenden Instituts und stellen Vergleiche zu anderen Geldinstituten und Ausbildungsbetrieben an. Auf dem Lehrstellenmarkt in der Region Mecklenburg Schwerin sind die größten Wettbewerber der örtlichen Sparkasse öffentliche Arbeitgeber wie Polizei, Zoll und Verwaltung. Berufliche Sicherheit gilt für Bewerber als hoher Wert.

Azubis reflektieren ihre Rolle und vergleichen ihr Ausbildungsinstitut mit anderen

Was eine Sparkasse von Banken unterscheidet, ist den Azubis durchaus bewusst. Azubi Kolb von der Sparkasse Regensburg: „Ich merke bei uns, dass die Sparkasse in puncto Präsenz den Unterschied macht, das betrifft auch das Engagement beim Sponsoring. Wir sind bei Bürgerfesten und den Vereinen vertreten.“ Das sei vor Ort ein zusätzliches Standbein, andere Geldinstitute zeigten hier weitaus weniger Engagement.

Lea Casper, Azubi im zweiten Jahr bei der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück: „Der permanente Kontakt zu Kunden zeichnet uns aus. Wir in der Sparkasse merken, dass auch Kunden von Online-Banken wieder zu uns kommen, wenn sie Beratung oder Unterstützung benötigen. Wir sind auch in diesen Fällen der Ansprechpartner – das kommt uns langfristig zugute“. Casper erlebte bei einem Berufsorientierungstag an der Schule den Ausbildungsleiter der örtlichen Sparkasse und entschloss sich daraufhin zu einer Bewerbung.

 

Lea Casper, Azubi im zweiten Jahr bei der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück: „Wir in der Sparkasse merken, dass auch Kunden von Online-Banken wieder zu uns kommen, wenn sie Beratung oder Unterstützung benötigen.“

 

Anna Horobets, bei der Sparkasse Regensburg im dritten Ausbildungsjahr tätig, kam 2017 aus der Ukraine nach Deutschland: „Ich habe bei der Sparkasse Regensburg ein Konto eröffnet, konnte noch kaum Deutsch und war beeindruckt, dass ich trotz der Sprachschwierigkeiten als Kundin erwünscht war und dass man sich solche Mühe gab, mich zu beraten.“ Horobets sieht heute die ganzheitliche Beratung als größtes Plus der Sparkassen im Wettbewerb.

Auch bei jungen Leuten gibt es Sicherheitsbedürfnis und regionale Verbundenheit

In der Regel wollen die meisten Azubis nach der Ausbildung vor Ort bleiben. Sie streben einen guten Abschluss bei ihren Ausbildungsinstituten an und möchten bleiben, wo sie sich zu Hause fühlen. Sie wollen Kontakte pflegen und zur Sparkassenkundschaft längerfristige Beziehungen aufbauen.

Sparkassenazubi Aaron Klingels hat bereits ein duales Studium beim Autobauer Opel in Rüsselsheim absolviert und einen Bachelor of Science in Systemtechnik erworben.

Für seine Ausbildung bei der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück ist er wieder in seine Heimat zurückgekehrt: „Ich hatte immer beide Interessen – Finanzwirtschaft und Technik. Im Studium habe ich dann gemerkt, dass es mehr auf die Finanzwirtschaft hinausläuft. Ich schätze diese Region und den Kontakt zu ihren Menschen“, so Klingels.

 

Aaron Klingels, Azubi der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, kehrte nach einem dualen Studium bei Opel in Rüsselsheim in seine Heimat zurück: „Ich schätze diese Region und den Kontakt zu ihren Menschen.“

Bei der Sparkasse rennen solche Bewerber meist offene Türen ein, denn die Bewerberzahlen gehen gerade in ländlichen Regionen wie dem Hunsrück zurück. Viele junge Menschen möchten nicht bleiben, wollen studieren oder wählen andere Ausbildungsgänge.

Alle Sparkassenazubis möchten sich weiterentwickeln und fortbilden, keiner will auf der Stelle treten. Nach ihrer Ausbildung können sie sich ein befristetes Internship bei einer anderen Sparkasse vorstellen, um „Einblick in andere Institute und Prozesse zu erhalten“, sagt Klingels. 

Im Wettbewerb um gute Azubis haben Sparkassen beste Voraussetzungen

Was können Auzubis tun, damit ihr Institut ein gutes Image behält? Die Antwort von Laura de Vries, im zweiten Ausbildungsjahr bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und derzeit in der Filiale Dömitz tätig: „Es gibt das Klischee, dass Sparkassen nur etwas für alte Leute sind oder dass sie mit Kontoführungsgebühren und Verwahrentgelten die Kunden abzocken.“

Azubis könnten aufklären, dass auch Sparkassen Kosten weitergeben müssen, weil sie sonst nicht wirtschaftlich arbeiten könnten, so de Vries: „Wir als junge Auszubildende können für ein junges Image der Sparkassen stehen.“ Sami Alwattar ergänzt: „Wir sind diejenigen, die den Sparkassen ein Gesicht geben und das heißt auch: ein multikulturelles Gesicht.“

 

Laura de Vries, im zweiten Ausbildungsjahr bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin: „Wir können für ein junges Image der Sparkassen stehen.“

Das hohe Reflexionsniveau der Azubis spiegelt nicht zuletzt die Leistungen der ausbildenden Sparkassen. Die Institute müssen schon aus Wettbewerbsgründen sehr daran interessiert sein, gute Azubis zu finden und durch stetige Unterstützung und berufliche Perspektiven zum Bleiben zu bewegen.

Was die Zukunft betrifft, ist die Zuversicht der Azubis oft groß: „In unserem Institut werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren so viele Veränderungen anstehen, dass uns als Auszubildenden alle Möglichkeiten offenstehen“, sagt Anna Horobets.

Das macht die Sparkasse zu einem attraktiven Ausbilder und Arbeitgeber:

  1. Förderung und Angebote zur beruflichen Weiterentwicklung, Entwicklung von Perspektiven
     
  2. Teamgeist und Interesse, sich um Mitarbeiter zu kümmern und individuell zu unterstützen
     
  3. Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Wertschätzung und familiäre Atmosphäre
     
  4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Form von Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten
     
  5. Gutes Image in der Region
Bettina Wieß (Bild oben: SFG/privat)
– 10. November 2021