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Zahlenwerk / Landesbanken
Effizientes Teamwork
Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die größte Kreditinstitutsgruppe in Deutschland – auch, weil Sparkassen und Landesbanken sich gegenseitig ergänzen.

 


===►  29,3 % 

aller Kundenkredite kommen von den Sparkassen und

===►  29,3 % 

aller Kredite an öffentliche Haushalte kommen von Landesbanken.

Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe sind unangefochtener Marktführer in den zentralen Bereichen kreditwirtschaftlicher Dienstleistungen. Gerade angesichts der Größe der Institute gemessen am Geschäftsvolumen (Tortengrafik weiter unten „Marktanteil Bankengruppen in Deutschland...“) ist der deutliche Abstand in der Marktführerschaft im Einlagen- und Kreditgeschäft bemerkenswert. 

Dies macht deutlich, dass Sparkassen und Landesbanken stärker im klassischen Kundengeschäft tätig sind als private Großbanken und dafür weniger aktiv in Bereichen wie beispielsweise dem Interbankengeschäft. Wir haben zu ausgewählten Bereichen herausgearbeitet, wie Sparkassen und Landesbanken sich im Einlagen- und Kreditgeschäft ergänzen (Grafik weiter unten „Wie sich Marktanteile zusammenfügen“).

Die weiteren Marktanteile verteilen sich auf weitere Bankengruppen wie Regional- und sonstige Kreditbanken, Zweigstellen ausländischer Banken, Realkreditinstitute und Banken mit Sonderaufgaben. Dies folgt der Systematik der Bundesbank, deren Zahlen hier um Berechnungen des DSGV ergänzt sind.
 


Hand in Hand

===►  37,6 % 

beträgt allein der Marktanteil der Sparkassen bei Einlagen von Privatpersonen.

Sparkassen und Landesbanken ergänzen sich gegenseitig. Diese Grundaussage trifft bei etlichen Geschäftsfeldern des Bankenmarkts zu. Wir haben fünf Geschäftsfelder herausgegriffen. Bei Unternehmenskrediten wird deutlich, dass die Ausleihungen der Sparkassen allein bereits auf einen Marktanteil von knapp 30 Prozent kommen. Hinzu kommen noch mehr als zehn Prozent Marktanteil seitens der Landesbanken. 

Bei den Krediten an öffentliche Haushalte dreht sich die Marktanteilsverteilung um: Hier haben die Landesbanken einen Marktanteil von mehr als 29 Prozent. Die Sparkassen ergänzen den Wert nochmals um 13 Prozent. In beiden Sektoren kommt die Gruppe insgesamt auf einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent.

Bei den Einlagen besteht in den genannten Geschäftsfeldern eine eher ausgeglichene Verteilung. In speziellen Feldern, wie etwa den verbrieften Verbindlichkeiten, spielen Sparkassen eine eher untergeordnete Rolle, während die Landesbanken hier einen Marktanteil von mehr als 15 Prozent haben.


Finanzgruppe in allen Segmenten

 ===►  2,2 Billionen €

beträgt die aggregierte Bilanzsumme der Sparkassen und Landesbanken – der gesamte Verbund ist noch größer.

Die Aufteilung der Bundesbank zu den Bankengruppen ist teilweise selbsterklärend, doch in vielen Details lohnt ein genauerer Blick. Als Großbanken werden die Deutsche Bank, die Commerzbank sowie die Unicredit (HVB) gezählt. Unter den Regional- und sonstigen Kreditbanken befinden sich auch die BayernLB-Tochter DKB Bank, der S Broker oder die ING sowie die Autobanken. 

Während viele bekannte ausländische Banken wie die spanische Santander deutsche Tochtergesellschaften in Form einer Aktiengesellschaft gegründet haben, meint die Klassifizierung „Zweigstellen ausländischer Banken“ unselbstständige Niederlassungen in ausländischer Rechtsform. So gibt es etwa eine Zweigstelle der US-Großbank Citibank Europe in Frankfurt.

In das Segment der Realkreditinstitute gehören Pfandbriefbanken wie die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Berlin Hyp. Banken mit Sonderaufgaben sind etwa die öffentlichen Förderbanken, aber auch Spezialinstitute wie die Clearing-Bank Eurex. 
 


Groß und Klein

===►  790 Mrd. €

betrug die aggregierte Bilanzsumme der aktuell fünf Landesbanken plus Dekabank Ende des Geschäftsjahres 2019.

Landesbanken und Dekabank sind als Verbundpartner der Sparkassen etwa in Fragen des Auslandsgeschäfts bei größeren Firmenkunden gefordert. Doch Größe ist nicht unbedingt entscheidend. Die SaarLB agiert im deutsch-französischen Bereich als Partner von Sparkassen und Unternehmen mit einer Bilanzsumme von rund 15 Milliarden Euro – das entspricht etwa einem Drittel der Größe der Hamburger Sparkasse.

Die Dekabank wird eher an den von ihr verwalteten Assets gemessen als an der Bilanzsumme. Diese beliefen sich Ende 2019 auf etwa 313 Milliarden Euro. 

André Sonntag, DSGV
– 15. Januar 2021