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Projekt OSPlus-neo-Geschäftsstelle
Verbundpartner ziehen mit
Verbundpartner wie die Versicherungen der Sparkassen und die Landesbausparkassen entwickeln heute ihre Prozesse passend für „neo-only“ in den Geschäftsstellen. Beteiligte berichten, was schon geht und was noch kommt.

In einer idealen Welt lassen sich Kunden schrittweise durch das komplette Sparkassen-Finanzkonzept führen. Doch oft läuft es anders: Kunden haben wenig Zeit – und ein konkretes Problem. „Von dort aus geht’s dann tief in unseren immens großen Bauchladen, und am Ende hat man jede Menge Fenster auf dem Bildschirm offen“, schildert Sven Köhler, Vertriebsmanager der Landessparkasse zu Oldenburg.

Relevante Verbundprozesse aus dem OSPlus-Portal mit Verbundpartneranwendungen in OSPlus-neo zu vereinen – auch daran arbeitet das Projekt „OSPlus-neo Geschäftsstelle“, an dem Köhler beteiligt ist. Mit OSPlus-neo bekommen Berater und Kunden neuen Komfort mit modernen Anwendungen für die Bedarfsweckung, die individuelle Beratung und den Multikanalverkauf.

Zwischen Beratung, Verkauf und Service soll es bis zum Kaufabschluss keinen Medienbruch mehr geben: „Wenn ich am Gate den Koffer einchecke, fliegt der ja auch bis zum Ziel mit, egal wie oft zwischendurch umgeladen wird“, erläutert Köhler.
 

Arbeitet beim Projekt „OSPlus-neo Geschäftsstelle“ mit: Sven Köhler, Vertriebsmanager bei der Landessparkasse zu Oldenburg.

Datentransfer ohne Medienbruch

Diese Erwartungen richten sich dabei auch an die Verbundpartner. In den Bestandsverträgen müssten alle Daten einsehbar sein, und die Prozesse in OSPlus-neo müssten es zulassen, alle vorhandenen nötigen Daten zu übernehmen, ohne dass es zu Doppelerfassungen kommt, so die Sicht der Projektsparkassen.

Im Klartext: Auch Bausparverträge und Versicherungen sollen rechtssicher und medienbruchfrei in die digitalen Abschlussstrecken integriert werden.

Die Verbundpartner zeigen Verständnis: „Wir wollen es ja den Kunden komfortabel machen, und wir brauchen auch mehr Komfort für Berater bei den Folgeprozessen“, sagt Henning Meyer, Abteilungsdirektor Marketing der Sparkassen-Versicherung Sachsen: „Deshalb arbeiten wir Versicherer im Projekt mit und sind dabei, unsere eigenen Abschluss-, Service- und Änderungsprozesse in OSPlus-neo abzubilden und an die Beratungstrecken der Finanz Informatik anzubinden.“

Henning Meyer, Abteilungsdirektor Marketing der Sparkassen-Versicherung Sachsen: „Mit OSPlus-neo bekommen Berater und auch Kunden einen ganz neuen Komfort.“

Kernprozesse der Versicherer in OSPlus-neo

Für die Versicherer ist das keine leichte Aufgabe angesichts der umfassenden Produktwelt in diesem Teil des Verbunds. Schließlich gibt es viele verschiedene Produkte von der Absicherung des Eigentums, des Einkommens und der Gesundheit bis zu Lösungen für die Altersvorsorge, deren Verkaufs- und Beratungsprozesse an OSPlus-neo angebunden werden müssen.

„Die Versicherungen der Sparkassen sind mit der Integration in OSPlus-neo bei Weitem noch nicht fertig, haben aber schon vieles erreicht und werden hier auch weiter investieren“, sagt Henning Meyer. Bei der Prozessintegration wurde schon viel erreicht, die Bündelprodukte sind ein guter Anfang: „Ein Beratungsprozess, ein Antrag – und beim Kunden die Sicherheit, alles Wesentliche auf einmal erledigt zu haben.“

Vertriebsmanager Köhler bestätigt: „Das Beratungsgespräch ist bei den Bündelprodukten dank der neuen Abschlussstrecken in OSPlus-neo deutlich effizienter und kundenorientierter geworden.“

Landesbausparkassen für neo-only

Die Landesbausparkassen sind mit ihrer Prozessintegration schon etwas weiter, auch deshalb, weil sie mit ihrer eigenen Technik längst in den FI-Systemen zu Hause sind. Abschlussstrecken für Bausparverträge sind in der Vertriebswelt der Sparkassen vorhanden, können für die Internet-Filiale freigeschaltet und beworben werden.

Uwe Wöhlert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Südwest, will sein Haus noch weiter auf den Berateralltag in Sparkassen einstellen: „Es gilt das Zielbild neo-only 2023. Wir müssen uns aufeinander zu bewegen, sonst gibt es dann keine Bausparverträge im Retail-Geschäft der Sparkassen mehr.“

Weil die Zeit bis 2023 knapp bemessen ist, konzentrieren sich die Landesbausparkassen jetzt darauf, das Mengengeschäft in OSPlus-neo abzubilden. Beispielsweise wurden zum Release 21.1 die Prozesse zum Freistellungsauftrag und Lastschrifteinzug bereitgestellt. 

„Mitwirken heißt auch liefern“, sagt Wöhlert, der das Projekt im Lenkungsausschuss begleitet. Gemessen an der Prozessdurchführung sind fast 95 Prozent der LBS-Prozesse in den Sparkassen schon OSPlus-neo-fähig. Jetzt müsse gemeinsam an der Optimierung und der Nutzung von OSPlus-neo gearbeitet werden.
 

„Es gilt das Zielbild neo-only 2023.“ Uwe Wöhlert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Südwest.

Investitionen in gemeinsame Prozesse bündeln

Verbundpartner und Sparkassen haben noch Hausaufgaben zu machen. Die Aufgabe der Landesbausparkassen untereinander sei, die Prozessumstellung „gleichförmig und gleichmäßig“ in den Regionalverbandsgebieten zu organisieren, sagt LBS-Vorstand Wöhlert. Henning Meyer von der Sparkassen-Versicherung Sachsen bestätigt, die Versicherer arbeiteten in enger Abstimmung mit ihren Sparkassen daran, dass „der Alltag der Berater einfacher wird“.

Alle Beteiligten sagen, es lohne sich, wenn Sparkassen frühzeitig den Vertrieb auf die Neuerungen vorbereiten, die die OSPlus-neo-Geschäftsstelle bringt. LzO- Vertriebsmanager Sven Köhler: „Auch wir Sparkassen dürfen nicht nur fordern. Uns muss es auch mal genügen, wenn Verbundpartner 80 Prozent in OSPlus-neo umgesetzt haben. Dann sind wir an der Reihe, den Prozess auch zu nutzen, damit sich weitere Investitionen lohnen.“

Anke Bunz (Foto oben: Shutterstock/SFG)
– 6. Dezember 2021