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Nachhaltigkeit / Selbstverpflichtung
Grüne Welle in Köln und Bonn
Die Sparkasse KölnBonn hat die Selbstverpflichtung der deutschen Sparkassen zur Nachhaltigkeit unterschrieben. Vorstandschef Ulrich Voigt erklärt, was sich für Kunden und Mitarbeiter ändert.

Die Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterstützt die Erreichung der Pariser Klimaziele. Zu den Handlungsfeldern gehören Klimaschutzaspekte im Geschäftsbetrieb sowie im Kredit- und Anlageportfolio.

Die Selbstverpflichtung formuliert das Ziel, dass die Sparkassen ihre CO2-Emissionen verringern und bis 2035 klimaneutral agieren. Sie sollen ferner ihre Kunden dabei begleiten, eine klimafreundliche Wirtschaft aufzubauen.

Eine weitere Aufgabe ist es, dass Sparkassen ihre Führungskräfte und Mitarbeiter in Klimaschutz und Nachhaltigkeit schulen sowie lokale Kooperationen und Fördermaßnahmen stärker auf Umwelt- sowie Klimathemen ausrichten.

Hauptstelle in Köln. Die Sparkasse KölnBonn hat die Selbstverpflichtung der Sparkassen zur Nachhaltigkeit unterschrieben. Das Thema wird essenzieller Teil des Bankgeschäfts bleiben, sagt Vorstandschef Ulrich Voigt.


Herr Voigt, inwiefern ist Nachhaltigkeit ein strategisches Thema für eine Sparkasse?

Ulrich Voigt: Nachhaltigkeit ist ein Thema, das unsere gesamte Gesellschaft schon länger umtreibt. Folglich haben wir Nachhaltigkeit als Zukunftsthema identifiziert und in unserer Geschäftsstrategie verankert. Wir sind als Sparkasse KölnBonn davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit als essenzieller Bestandteil des Bankgeschäfts bleiben wird. Das Verhalten unserer Kundinnen und Kunden bestätigt das.

Zum Beispiel?

Immer mehr Kunden sind an nachhaltigen Kapitalanlagen interessiert. Dies können wir an den Depots beobachten. Sie zeigen, dass deutlich mehr nachhaltige Produkte nachfragt werden. Die Fridays-for-Future-Bewegung hat dazu beigetragen, dass nachhaltige Anlagen stärker in den Fokus rücken. Vor allem die jüngere Generation fragt zunehmend solche Produkte nach.

Umwelt, soziale Fragen, Unternehmensführung – nachhaltiges Handeln ist vielschichtig. Schärft die Pandemie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit?

Die ansteigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten konnten wir bereits vor Corona beobachten. Eine Besonderheit im Hinblick auf die Pandemie sind aber auch soziale Aspekte, beispielsweise die ordentliche Unternehmensführung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achten sehr darauf, wie ihr Arbeitgeber mit der Pandemie umgeht. Sie registrieren, ob sich ihre Firma fürsorglich und sozial verhält.

Gewinnt das Thema auch bei den Trägern an Stellenwert?
Unser Verwaltungsrat begleitet den Prozess der Sparkasse seit Jahren sehr konstruktiv, sich nachhaltiger aufzustellen. Je nach politischer Ausrichtung wird hier das Thema Nachhaltigkeit unterschiedlich stark diskutiert.

In Köln und Bonn wurden in den Kommunen die Stadtoberhäupter neu gewählt. Wie wirkt sich das aus auf diese Diskussionen?
Wenn Sie das letzte Wahlergebnis in Köln und Bonn betrachten, hat es einen Sieg für Politiker der Grünen gegeben. In Bonn wurde die Grüne Katja Dörner zur Oberbürgermeisterin gewählt, in Köln wurde die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker bestätigt, die von den Grünen und der CDU unterstützt wird. Daran kann man erkennen, dass Nachhaltigkeit gesellschaftlich in Köln und in Bonn eine noch größere Bedeutung bekommen hat.

 

Kölns parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker (Foto) wird von den Grünen und der CDU unterstützt. Gemeinsam mit der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Die Grünen) trage Reger auch im Verwaltungsrat seines Hauses zur wachsenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit bei, erläutert Sparkassenchef Voigt.


Was bedeutet das für die Sparkasse?

Die Sparkassen haben schon immer gesellschaftliche Trends aufgenommen und verstärkt. In der Gründungsphase widmeten sie sich vor allem sozialen Themen.

Jetzt bekommt nachhaltiges Handeln ein noch stärkeres Gewicht. Es ist daher folgerichtig, dass wir uns damit intensiver auseinandersetzen und positionieren. Das tun wir in alle Richtungen.

Wird der Verwaltungsrat der Sparkasse angesichts der Wahlergebnisse grüner?

Ja, er wird grüner. Die prozentuale Verteilung sorgt dafür, dass wir mehr grüne Verwaltungsratsmitglieder bekommen. Auch durch die Oberbürgermeister, die im Verwaltungsrat als Gäste teilnehmen, bekommen wir eine neue Positionierung.

Unabhängig davon gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin intensiv über Nachhaltigkeit diskutieren werden, wobei Nachhaltigkeit ein Thema ist, welches nicht ausschließlich von der Grünen-Fraktion forciert wird.

Banken, institutionelle Anleger und Sparkassen sollen sich verstärkt für ein nachhaltiges Finanzwesen einsetzen, fordert die EU. Was bedeutet es genau, wenn eine Sparkassen die Selbstverpflichtung unterschreibt?

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat die Sparkassen aufgefordert, eine Selbstverpflichtung zu unterzeichnen. Sie tritt unmittelbar mit der Unterschrift in Kraft. Die Verpflichtung sieht vor, dass sich eine Sparkasse künftig nach bestimmten Kriterien nachhaltiger aufstellen soll.

Der Vorstand der Sparkasse KölnBonn hat entschieden, die Selbstverpflichtung zu unterschreiben. Unser Ziel ist es, als nachhaltige Sparkasse in der Organisation ganz vorne dabei zu sein. Das ist uns sehr wichtig.

 

Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn: „Unser Ziel ist es, als nachhaltige Sparkasse in der Organisation ganz vorne dabei zu sein. Das ist uns sehr wichtig.“


Wo sehen Sie in Ihrem Haus Handlungsbedarf?

Wir sind bei vielen Nachhaltigkeitsaspekten bereits sehr gut aufgestellt. Wir haben beispielsweise eine eigene Richtlinie für unsere hauseigene Vermögensverwaltung, das Depot A, also für die Eigenanlagen und eine Nachhaltigkeitsrichtlinie für das Firmenkreditgeschäft.

Ebenfalls beziehen wir im Wertpapierberatungsprozess bereits die Nachhaltigkeitspräferenzen unserer Kundinnen und Kunden in die Anlageempfehlung mit ein. Viele Punkte, die die Selbstverpflichtung umfasst, erfüllen wir bereits. In einigen Themen müssen wir uns aber auch noch weiterentwickeln.

Welche Themen meinen Sie?

Das sind vor allem aufsichtsrechtlich getriebene Themen. Die Bafin hat im letzten Jahr beispielsweise ein Merkblatt zu Nachhaltigkeitsrisiken veröffentlicht. Wir schauen uns derzeit genau an, wie wir diese Anforderungen umsetzen können.

Die Schulung von Führungskräften ist ein wichtiger Eckpfeiler, um die Mitarbeitenden auf dem nachhaltigen Kurs der Sparkasse mitzunehmen. Hier wollen wir uns noch weiterentwickeln.

Was kann eine Sparkasse beim Thema CO2-Vermeidung tun?

Die Vermeidung und die Kompensation von CO2-Äquivalenten sind ebenfalls Bestandteile der Selbstverpflichtung. Die Sparkasse KölnBonn hat ihren CO2-Ausstoß in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. Voraussichtlich werden wir im Vergleich zu vor vier Jahren in 2020 auf einen CO2-Ausstoß von etwa einem Drittel kommen. Darauf sind wir sehr stolz.

Das letzte Drittel der zurzeit noch nicht vermeidbaren CO2-Emissionen kompensieren wir mit der Förderung zertifizierter Projekte über einen Kompensationsanbieter. Im Sinne der internationalen Klimaziele ist unser Ziel, den Ausstoß möglichst weiter zu verringern. Dazu dürfte auch unser umweltfreundlicher Büroneubau wesentlich beitragen, den wir 2022 beziehen wollen.

 

Neubau der Sparkasse KölnBonn am Bonner Friedensplatz. Das Gebäude wurde 2014 als nachhaltige und energieeffiziente Zentrale der Sparkasse in Bonn errichtet. 2022 wird das Institut zudem mit Dienstleistungseinheiten einen umweltfreundlichen Büroneubau in Köln-Ossendorf beziehen, der die Klimabilanz weiter verbessern wird. Noch nicht vermeidbare CO2-Emissionen kompensiert das Geldinstitut mit der Förderung zertifizierter Projekte über einen Kompensationsanbieter.


Macht sich die gute Öko-Bilanz in Nachhaltigkeits-Ratings und -Rankings bemerkbar?

Ja, die international anerkannten Rating-Agenturen ISS ESG und imug bewerten unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten regelmäßig. Imug hat uns Anfang des Jahres mit der Rating-Note „B“ positiv bewertet. Damit haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr um zwei Rating-Noten verbessert.

Die besten Institute erzielen die Rating-Note „BB“ und rangieren eine Rating-Note über uns. Außerdem haben wir von der Rating-Agentur ISS ESG den sogenannten Prime Status erhalten. Damit gehören wir zu den besten 20 Prozent in dem Segment „Financials/Public & Regional Banks“. Auch im Fair Finance Guide Deutschland haben wir einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. 

Welche Ziele verfolgen Sie bei sozialen Fragen und verantwortungsvoller Unternehmensführung?

Im Rahmen unserer jährlichen Planung setzen wir uns quantitative wie qualitative Ziele. Als Vorstand bin ich hierfür verantwortlich. Zudem stellen wir jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht auf. Dort kommunizieren wir unsere wesentlichen Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie unsere Ziele, die wir erreichen wollen.

Inwiefern ist ein Kulturwandel notwendig, um Sparkassen nachhaltiger zu machen?

Nachhaltigkeit ist im Wesentlichen eine Haltungsfrage. Die Führungskräfte müssen hier emotional mitgehen und eine Haltung entwickeln. Dafür muss man sie gewinnen.

Dazu ist es aber wichtig, dass die Führungskräfte glaubhaft und an nachprüfbaren Kriterien handeln. Die Mitarbeitenden müssen daran klar erkennen, dass sich die Sparkasse wandelt. Dann kann der Kulturwandel zu einer nachhaltig geführten Sparkasse gelingen.

 

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Was ändert sich auf Organisationsebene?

Den Umbau haben wir hinter uns. Wir haben das Nachhaltigkeitsmanagement im Bereich der Unternehmensentwicklung verankert. Es ist jetzt eine Querschnittsfunktion für das ganze Haus, in der das Thema Nachhaltigkeit zentral weiterentwickelt und gesteuert wird.

Inwieweit führt all das zu Mehraufwand?

Die Neuausrichtung zu einer nachhaltigen Sparkasse führt zu einem zeitlichen Mehraufwand. Die Kolleginnen und Kollegen müssen sich mit dem Thema beschäftigen, um den nachhaltigen Kurs fortzuführen. Finanziell entstehen vor allem Anfangsinvestitionen, die sich aber langfristig auszahlen.

Wirkt sich diese Neuausrichtung auch auf das Kreditgeschäft mit Firmenkunden aus, die besonders umweltbewusst handeln?

Grundsätzlich gelten für uns die Regeln des Sparkassengesetzes. Dass heißt: Die Sparkasse KölnBonn hat die Aufgabe, die Regionen in Köln und Bonn mit Krediten zu versorgen.

Unsere Nachhaltigkeitspositionierung im Firmenkreditgeschäft haben wir in einer Richtlinie festgelegt. Dort ist konkret geregelt, welche Finanzierungsvorhaben wir nicht begleiten und welche Erwartungshaltung wir gegenüber unseren zu finanzierenden Unternehmen haben.

Zu den Ausschlüssen gehören beispielsweise Finanzierungsvorhaben zur Herstellung von geächteten Waffen sowie die Förderung der fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas.

 

Braunkohlekraftwerk in Grevenbroich. Beispielsweise die Kapazitätserweiterung einer solchen Anlage würde die Sparkasse KölnBonn nicht mehr finanzieren, sagt Sparkassenchef Voigt.


Was ist mit anderen Branchen?

Wir prüfen jeden Finanzierungswunsch und entscheiden, ob das Unternehmen unsere Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Wenn ein Betrieb in einer kritischen Branche tätig ist, aber ein nachhaltiges Geschäftsmodell verfolgt, stehen wir für eine Finanzierung bereit.

Denn unser Ziel ist es, Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten. Und dies ganz aktiv, auch mit Förderprogrammen, die beispielsweise die KfW bereitstellt.

Was tun Sie bei Finanzierungsanfragen von Unternehmen, die diese Kriterien nicht erfüllen?

Sofern eine Finanzierungsanfrage unseren formulierten Ausschlüssen entspricht, lehnen wir diese Anfrage mit entsprechender Begründung ab. Ein Beispiel hierfür ist die Kapazitätserweiterung eines Kohlekraftwerks. Dies würden wir nicht mehr finanzieren....


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In Kürze: Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Sparkasse KölnBonn

Nachhaltigkeit ist für die Sparkasse KölnBonn bereits seit einigen Jahren ein wichtiges strategisches Thema. Anhand einer Nachhaltigkeitslandkarte entwickelt das Institut systematisch, kontinuierlich und priorisiert wichtige Maßnahmen. Dazu zählen insbesondere:

  • Nachhaltigkeitsrichtlinien in der hauseigenen Vermögensverwaltung, dem Depot A und dem Firmenkundenkreditgeschäft;
     
  • Identifikation von Nachhaltigkeitsrisiken;
     
  • Implementierung von Nachhaltigkeit im Wertpapierberatungsprozess und Durchführung der Schulung „Nachhaltigkeit in der Anlageberatung“;
     
  • Ausweitung des nachhaltigen Produktangebots;
     
  • Bezug von Ökostrom seit Januar 2020 und das Ziel, den Geschäftsbetrieb ab 2020 CO2-neutral zu gestalten;
     
  • Nachhaltigkeitsrichtlinien zum Umgang mit Lieferanten und Dienstleistern sowie für den Standardeinkauf;
     
  • Dialoge mit Stakeholdern und Identifikation von Optimierungspotenzialen;
     
  • Veröffentlichung der Nachhaltigkeitsaktivitäten;
     
  • Teilnahme an regelmäßigen Nachhaltigkeits-Ratings:
    • ISS ESG: „C“ (prime Status);
    • imug: „B“ (positiv).

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...Würden Sie Anfragen von Unternehmen ablehnen, die ihrem Personal nachweislich keine guten Arbeitsbedingungen bieten?

In unserer Kreditrichtlinie haben wir auch soziale Anforderungen an unsere Unternehmenskundinnen und -kunden definiert. Hierzu gehört beispielsweise die Achtung von Menschen- und internationalen Arbeitsrechten. Eine Ablehnung aufgrund eines solchen Verstoßes haben wir aber bisher noch nicht erlebt.

Ändern sich die Kreditbedingungen für Unternehmen, die das Regelwerk einhalten?

Die Sparkasse KölnBonn verfügt über eine umfangreiche und bedarfsorientierte Beratung. Hierzu gehört auch die Beratung der Kreditnehmer zu Fördermitteln, beispielsweise der KfW. Hier sind wir mit unseren speziell geschulten Beratenden sehr gut aufgestellt. Wenn eine Firma auf Fördermittel zurückgreift, kann die Finanzierung deutlich günstiger werden. So werden Unternehmen beim nachhaltigen Wirtschaften unterstützt.

Finanziert die Sparkasse KölnBonn von sich aus zinsgünstiger bei Investitionen, die den Umbau zur einer nachhaltigen Wirtschaft in der Region beschleunigen?

Dafür stellen die Förderbanken Förderprogramme zur Verfügung. Eigene Kreditprogramme mit vergünstigten Konditionen stellt die Sparkasse KölnBonn aktuell nicht bereit.

 

Nachhaltige Kapitalanlagen sind eine komplizierte Anlageklasse, sagt Vorstandschef Voigt. Die Sparkasse KölnBonn vertraut hier auf die Dekabank als Produktpartner für Investmentfonds. Gemeinsam mit dem Verbunddienstleister  hat das Kölner Haus zudem einen Nachhaltigkeitsfonds für Privatkunden aufgelegt.


Zum Thema Fonds- und Aktienanlagen: Inwiefern spielt das in der Ausrichtung des Vertriebs eine Rolle?

Nachhaltige Kapitalanlagen sind eine komplizierte Anlageklasse. Es stellt die Beratung vor neue Herausforderungen. Unsere Beratenden haben in diesem Jahr an einem Webinar teilgenommen, um sich für die neuen Anforderungen zu wappnen. Das ist sehr gut angekommen. Die Mitarbeitenden sind jetzt noch besser in der Lage, zu nachhaltigen Kapitalanlagen zu beraten.

Ändert das den Beratungsprozess?

Nachhaltige Kapitalanlagen sind ein wichtiger Baustein des Beratungsprozesses. Unsere Beratung spricht Kundinnen und Kunden im Sinne eines bedarfsorientierten Ansatzes aktiv darauf an, ob sie sich für nachhaltige Kapitalanlagen interessieren. Ist dies der Fall, bieten wir je nach Risikokategorie geeignete Produkte an.

Hat Ihr Haus eigene Nachhaltigkeitsprodukte im Angebot?

Es gibt Sparkassen, die groß genug sind, um einen eigenen Institutsfonds aufzulegen. Sie verfügen über genügend Vertriebskraft, um ihn einem breiten Publikum anzubieten. Das ist bei uns der Fall.

Die Sparkasse KölnBonn hat daher mit der Deka einen offenen Wertpapierfonds für Privatkunden aufgelegt, welcher bis Jahresende neu definiert und als Nachhaltigkeitsfonds positioniert wird. Er erfüllt dann auch die gesetzlichen Anforderungen an einen nachhaltigen Fonds.

Gibt es Pläne, dieses Angebot auszuweiten?

Im Hinblick auf die Bereitstellung von nachhaltigen Fonds, zum Beispiel auch für den Immobilienbereich, arbeitet die Deka als unser zentraler Produktpartner für Investmentfonds an weiteren Angeboten. Zugleich sind wir dabei, eine Zertifikate-Struktur aufzubauen. So läuft aktuell die Einführung eines Zertifikates auf einen nachhaltigen Aktienindex.

Inwieweit fördern nachhaltige Kapitalanlagen das Neugeschäft?

Unser nachhaltiges Produktangebot kommt bei den Kundinnen und Kunden sehr gut an. Wir hoffen, dass wir nicht nur Stammkundschaft überzeugen können. Unser Ziel ist es, auch neue Kundengruppen zu erschließen. Vor allem jüngere Kundinnen und Kunden haben wir im Blick, die sich für nachhaltige Produkte immer stärker interessieren.

Nehmen Sie auch Produkte von Wettbewerbern ins Portfolio?

Nur im Private Banking prüfen wir beispielsweise bedarfsorientiert, auch Produkte anderer Anbieter ins Portfolio aufzunehmen. Dies gilt ebenfalls im institutionellen Geschäft. Hier greifen wir auch auf Spezialanbieter zurück.
 



 

 

Gregory Lipinski
– 8. Dezember 2020