Die Sparkasse Westmünsterland und die Immobiliengenossenschaft Wohnbau gründen eine gemeinsame Gesellschaft und starten das erste Projekt: Auf einer Industriebrache in Bocholt entsteht ein neues Wohnquartier. Weitere Vorhaben können folgen.
Die Gesellschaft Stadt + Quartier, eine gemeinsame Gründung der Sparkasse Westmünsterland und des Genossenschaftskonzerns Wohnbau, errichtet auf einer vier Hektar großen Industriebrache in Bocholt 450 Wohnungen.
Die Investitionssumme für das Projekt betrage 100 Millionen Euro, die Gründung der neuen Gesellschaft ermögliche eine höheres Engagement, teilen beide Unternehmen mit. Über die wirtschaftliche Entwicklung und das Thema Wohnen lasse sich die künftige Entwicklung „eigeninitiativ steuern“.
Den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im Westmünsterland zeigt eine Wohnungsmarktstudie des Pestel-Instituts aus dem Jahr 2019, an der beide Unternehmen maßgeblich beteiligt waren. Als Antwort auf den „enormen Finanzbedarf bei Großprojekten“ sei die gemeinsame Immobiliengesellschaft gegründet worden.
Immobiliengesellschaft als Antwort auf hohen Finanzbedarf
„Unsere Region boomt“, sagt Heinrich-Georg Krumme, Vorstandschef der Sparkasse mit Sitz in Ahaus und Dülmen: Wohnen sei ein „Standortfaktor, der mit darüber entscheidet, ob Fachkräfte für unsere innovativen Unternehmen gehalten und rekrutiert werden können“.
„Wir brauchen alles“, bestätigt Wohnbau-Vorstand Uwe Schramm, „vom Einfamilienhaus bis hin zur barrierefreien bezahlbaren Single-Wohnung, um weiter mit unserer Region zu prosperieren.“
In Bocholt soll ein Quartier für Jung und Alt, für Singles und Familien entstehen. Die Hälfte der neuen Wohnungen soll öffentlich gefördert und preisgünstig angeboten werden.
Ein vergleichbares Projekt im Kreis Coesfeld ist das Wohnquartier am Haselbach in Dülmen. Hier entsteht ein neues Quartier mit 187 Wohnungen. An diesem Projekt ist neben der Wohnbau deren Tochterunternehmen Kommunale Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft beteiligt.
Ansicht des ersten gemeinsamen Projekts in Bocholt.
Regionales Kräftebündeln als Blaupause für weitere Projekte
„Mit der Gründung der Stadt + Quartier haben wir neben unserer leistungsfähigen Unternehmensgruppe einen weiteren strategischen Baustein geschaffen, um noch mehr zu bauen“, so Wohnbau-Vorstand Schramm. Die regionale Kräftebündelung beim Bocholter Projekt könne als „Blaupause“ für weitere Großprojekte im Westmünsterland dienen.
Sparkassen-Vorstandschef Krumme: „Es ist der Anfang, wir sind sehr daran interessiert, auch in anderen Städten und Gemeinden des Westmünsterlandes zu investieren und unser Know-how in den regionalen und lokalen Wohnungsmarkt einzubringen. Wohnbau und Sparkasse sind zwei eng mit der Region verbundene Unternehmen, die beide ein langfristiges Engagement als Eigentümer verfolgen.“
Wohnbau Westmünsterland bewirtschaftet rund 5500 Wohnungen in der Region, weitere 400 Wohnungen befinden sich im Bau. Das Partnerunternehmen der Sparkasse Westmünsterland übernimmt Projektentwicklung, Bauherrenfunktion und die spätere Bewirtschaftung der neuen Wohnungen. Organisatorisch ist die neue Gesellschaft Stadt + Quartier in die Wohnbau-Gruppe eingegliedert.
Frank Peterschroeder
Setzen sich für mehr bezahlbaren Wohnraum im Westmünsterland ein: Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Heinrich-Georg Krumme (links) und WohnBau-Vorstand Uwe Schramm.
