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KfW
Coronahilfen erreichen den Mittelstand
Allein aus Nordrhein-Westfalen (NRW), Baden-Württemberg und Bayern kommen weit mehr als die Hälfte aller Corona-Hilfsanträge der staatlichen Förderbank KfW. Sie sind damit auch statistisch überrepräsentiert, während im Verhältnis zur Bevölkerung weniger Anträge aus Ostdeutschland und Niedersachsen gestellt werden.

Die KfW hat neueste Zahlen zu ihren Hilfsprogrammen im Zuge der Coronakrise veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit Sparkassen und Banken unterstützt die Förderbank im Auftrag des Bundes Unternehmen aller Größen und Branchen, die aufgrund der Coronapandemie in Schwierigkeiten geraten sind.

Hierfür stellt sie zinsgünstige Kredite für Investitionen und Betriebsmittel bereit. Diese können Unternehmen bei ihren Hausbanken oder bei jeder anderen Bank, die KfW-Kredite durchleitet, beantragen. Die Kredite leiten die Kreditinstitute an ihre Kunden weiter.

Die Unterstützungen gehen ausschließlich an Unternehmen, die nachweislich vor Ausbruch der Coronakrise noch nicht in Schwierigkeiten waren. Zum anderen werde durch eine bankfachliche Prüfung der Kreditanträge durch die durchleitenden Finanzierungspartner die Kreditwürdigkeit der Unternehmen geprüft, teilte die KfW mit.

Hilfen regional unterschiedlich stark verteilt

Die Hilfen seien am 23. März 2020 gestartet und erreichten vor allem den breiten Mittelstand, hieß es weiter. Bis vergangenen Freitag, den 6. November, seien mehr als 95.000 Anträge bei der KfW eingegangen. Die bevölkerungsreichsten Bundesländer NRW, Bayern und Baden-Württemberg haben davon mehr als 54.700 Anträge gestellt. Nahezu sieben Prozentpunkte mehr als ihr Bevölkerungsanteil.

Gerade aus Sachsen und Niedersachsen sind im Verhältnis zu Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft deutlich weniger Anträge auf Coronahilfen eingegangen.

Selbst wenn die Zahlen im Verhältnis zum anteiligen Bruttoinlandsprodukt der Länder gerechnet werden, liegen sie um mehr als drei Prozentpunkte über diesem Wert. Wohingegen die ostdeutschen Bundesländer und Niedersachsen im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung oder ihrer Wirtschaftskraft deutlich weniger Hilfsanträge zählen.

In jedem Fall dauern die Zu- oder Absagen der Hilfen nicht lange. 99 Prozent der Anträge seien bereits abschließend bearbeitet worden, teilte die KfW mit. Die Zusagen haben insgesamt ein Volumen von knapp 46 Milliarden Euro erreicht.

Rund 97 Prozent der Anträge kamen von kleinen und mittleren Unternehmen, 99 Prozent davon waren Kredite mit einem Volumen bis drei Millionen Euro. Damit sei klar, dass diese Hilfen vor allem dem deutschen Mittelstand, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, zugutekommen, hieß es weiter.

9. November 2020