Eine „nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate“ sei aus heutiger Sicht nicht zu erwarten, heißt es im Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Zurzeit seien „keine Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale zu beobachten, die zu dauerhaft hoher Inflation führen kann“.
Eine solche Spirale kommt in Gang, wenn die Löhne wegen drohender starker Kaufkraftverluste ebenfalls kräftig angehoben werden und Unternehmen darauf mit neuen Preiserhöhungen reagieren, um ihre Gewinnmargen zu halten.
Die Teuerungsrate liegt aktuell mit 3,8 Prozent so hoch wie seit 1993 nicht mehr. „Die Inflationsrate erhöhte sich von Juni auf Juli sprunghaft“, stellt das Ministerium fest. Maßgeblich sei ein Basiseffekt wegen der vorübergehenden Senkung der Umsatzsteuersätze im Vorjahr gewesen.
Ministerium: Anfang 2022 wird Inflationsrate wieder sinken
Schon seit Jahresbeginn war die Inflationsrate angesichts weiterer Sonderfaktoren wie höherer Rohstoffpreise oder der CO2-Bepreisung deutlich gestiegen. „Zu Beginn des Jahres 2022 dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte aber wieder deutlich verringern“, heißt es im Monatsbericht.
Der Bericht verweist auf eine zweigeteilte Konjunktur in Deutschland : „Während die Dienstleistungsbereiche weiter von den Lockerungen der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen profitieren, wird die Industriekonjunktur durch bestehende Lieferengpässe belastet“, so das Ministerium. Die positive Grunddynamik der Gesamtkonjunktur bestehe jedoch weiter fort und treibe die wirtschaftliche Erholung voran. rtr