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Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen
Anders sein, offen sein, mehr wagen
Zwei Vertriebstrainer der Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen posten auf Instagram über Berufliches und Privates.

Seit 2016 betreiben Lars Abraham (rechts im Bild) und Thorsten Meier (links) den Instagram-Account #frauficher. Mit beachtlichem Erfolg, wie die Zahl der Abonnenten bestätigt. Die beiden Vertriebstrainer der Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen in Dortmund gehen dabei unkonventionelle Wege. Ein Gespräch auf Du und Du.

Als Trainer beschäftigt ihr euch zwangsläufig mit den sozialen Medien als Vertriebskanal. Wie seid ihr bei Instagram gelandet?
Lars Abraham: Wer wissen will, wie vor allem junge Menschen heute ticken, kommt an Facebook und Co. nicht vorbei. Wir wollten verstehen lernen, was in dieser digitalen Welt passiert. Zunächst kamen unsere Follower in erster Linie aus dem Kreis unserer Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer. Der Kreis zieht sich mittlerweile aber immer weiter. Wir haben aktuell über 2500 Abonnenten. Das ist für unsere Verhältnisse eine ganze Menge. Unser Netzwerk wächst ständig. Über Instagram haben wir sogar Kontakt zu Promis wie Ex-Fußballnationalspieler Peer Mertesacker oder der Boxweltmeisterin Christina Hammer bekommen. Mit denen planen wir gemeinsame Aktivitäten, die wir dann wiederum bei Instagram posten werden.

Thorsten Meier: In den sozialen Medien bilden sich immer wieder neue Kommunikationsformen heraus. Auch die Nutzer und die Kommunikation untereinander sind von Kanal zu Kanal unterschiedlich. Bei Instagram treffen wir auf junge Menschen, im Schnitt zwischen 25 und 35 Jahre alt. Die Kommunikation läuft hier weniger über Text, sondern vielmehr über Bilder und Videos. Das ist hochgradig emotional, sehr persönlich. Übrigens habe viele junge Sparkassenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter private Instagram-Accounts. Die sind in dieser Welt zu Hause.

Wie seid ihr auf den Namen #frauficher gekommen?
Abraham: #frauficher war zunächst mal unser Platzhalter. Ein Kunstname aus einer Seminar-Präsentation. Wir wollten nach der ersten Idee für unseren Account mit dem Start nicht lange warten. Da wir bislang auf keine bessere Idee gekommen waren, ist der Name geblieben. #frauficher ist mittlerweile etabliert. Wir müssen nichts ändern. Im Gegenteil: Der Name kommt originell rüber.

Wer steckt hinter dem Kunstnamen #frauficher?
Meier: Das ist uns ganz wichtig und unsere Herzensangelegenheit: #frauficher ist nicht der offizielle Instagram-Account der Sparkassenakademie NRW. #frauficher, das sind wir beide, Lars Abraham und Thorsten Meier. Klar, wir posten auch aus unserem beruflichen Alltag. Wir sind ja ein Teil der Sparkassenwelt. Wir setzen #frauficher auch ganz gezielt in unseren Vertriebsseminaren ein. Aber wir haben gemerkt: Wenn wir nur über unseren Job posten, ist das nicht authentisch. Deshalb posten wir Fotos und Videos aus unserem sehr persönlichen Umfeld. Da ist dann auch schon mal ein Foto dabei, auf dem wir Pommes rot-weiß essen. Oder Bilder vom Joggen. Oder mit der Familie. In den sozialen Medien verschwimmen die Grenzen von Beruf und Privatheit.

Abraham: Die Reaktionen auf diese Posts haben uns gezeigt: Wir werden tatsächlich ernst genommen. Weil wir das Medium ernst nehmen.

So bunt ist der Instagram-Auftritt von Abraham und Meier.

Auch andere Sparkassen haben Instagram-Accounts. Was ist denn das Besondere an #frauficher?
Abraham: Wir haben uns viele Instagram-Auftritte angesehen – diese sind durchaus sehr unterschiedlich. Vielfach sind diese aber noch sehr steril und „angepasst“. Unsere Devise lautet deshalb: Wir wollen anders sein, offen sein, wir wollen einfach mehr wagen. Ein Beispiel: Wir haben bei den Sparkassen auch Beraterinnen und Berater mit Tätowierungen. Was die Frage aufwirft: Wie gehen wir intern damit um? Müssen Tattoos im Kundengespräch bedeckt oder „versteckt“ sein? In der realen Welt gibt es viele Menschen, die tätowiert sind. Auch unsere Kundinnen und Kunden. Wir sind deshalb überzeugt, dass so ein Thema auch in die sparkasseninterne Diskussion gehört und haben so Fotos von Mitarbeiter-Tattoos veröffentlicht.

Meier: So widersprüchlich das sein mag: In dieser coolen digitalen Welt der Social Media geht es um Menschen, um Emotionen. Die meisten, die Instagram nutzen, wollen etwas über sich mitteilen. Das kann eben alles Mögliche sein, beruflich, aber eben ganz oft privat. Im Netz begegnen sich Menschen. Da wird auch Nähe ganz anders definiert. Das ist auch eine Stärke der Sparkassen. Auch bei uns geht es um Menschen. Um Kundinnen und Kunden, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So manche Sparkasse konnte unserer Idee, mehr zu wagen, sich mehr an die digitale Welt hineinzutrauen, bereits etwas abgewinnen. Das macht uns stolz und zeigt, wie kreativ Sparkassen mit den sozialen Medien umgehen können.

Folgt ihr mit eurem Instagram-Aktivitäten einem Konzept?
Abraham: Nein, das tun wir bewusst nicht, weil wir halt anders sein wollen. Wir haben viele Ideen und sind neugierig, wie unsere Follower auf unsere Posts reagieren. Wir nehmen uns auch gerne mal selbst auf die Schüppe. Wenn wir das nicht mehr könnten, wäre #frauficher am Ende. Der Erfolg zeigt uns aber, dass wir mit unserer Herangehensweise gar nicht so ganz falsch liegen.

 

Michael Kalthoff-Mahnke
– 5. Oktober 2020

Anonymous (nicht überprüft)

Moin Ihr Beiden, frauficher hat mich an eine Grenze gebracht und ich alter Mann bin jetzt auf insta. Na wenn das mal gut geht.
Schön, Euch beide zu haben
Harald