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Nachhaltigkeit
Gezielter Dialog mit den Kunden
Nachhaltigkeitsstrategien schaffen klare Strukturen und Zielvorgaben. Bei der Umsetzung kommt es auf die Balance von schnellen Resultaten und langfristigen Zielen an. Wie das funktionieren kann, zeigt die Kreissparkasse Ostalb.

Nachhaltigkeit setzt sich immer mehr durch: Bei vielen Unternehmen und Institutionen ist eine nach­haltige Ausrichtung inzwischen als strategische Zielsetzung in der einen oder anderen Form verankert.

Aber von der Willenserklärung bis zur tatsächlichen Umsetzung ist es oft ein weiter Weg. Denn die Frage lautet: Wie lässt sich ein derart komplexes Thema in konkrete Maßnahmen und Aktivitäten übersetzen?

Erster Schritt: Nachhaltigkeitsstrategie

Wie viele andere Sparkassen auch, hat die Kreissparkasse Ostalb eine dedizierte Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, um das Thema gezielt anzugehen. Mit beachtlichen Resultaten: Nimmt man als Maßstab den Nachhaltigkeits-Kompass des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg (SVBW), der die Aktivitäten von insgesamt 100 Sparkassen analysiert, dann liegt die KSK Ostalb deutlich über dem Durchschnitt.

„Wir haben auch tatsächlich den Ehrgeiz, diesen Wert zu übertreffen“, sagt Sasa Lukic. Als Nachhaltigkeits­beauftragter der Sparkasse ist er seit 2018 für die Gesamtkoordination der Maßnahmen zuständig. Unterstützt wird er dabei von einem „Arbeitskreis Nachhaltigkeit“, an dem Vertreter aller Fachbereiche beteiligt sind. Die Verantwortung für die Umsetzung ist auf der höchsten Ebene angesiedelt, also beim Gesamtvorstand.

Bei der Ausarbeitung der Handlungsfelder suchte die Kreissparkasse Ostalb auch gezielt den Dialog mit Kunden und anderen Anspruchsgruppen. „Wir haben in einer Befragung ermittelt, wie unsere Kunden Nachhaltigkeit interpretieren und wo sie von uns nachhaltiges Handeln erwarten“, sagt Lukic. „Dabei hat sich etwa herausgestellt, dass sie besonderen Wert darauf legen, wenn wir in unserem eigenen Geschäftsbetrieb bei Klima- und Umweltschutz gut aufgestellt sind.“

Sonnenblume auf der Schwäbischen Alb.

Zweiter Schritt: Priorisierung

Der hohe Umsetzungsgrad konnte auch deshalb erreicht werden, weil gezielt einige Maßnahmen priorisiert wurden, die rasche Resultate erzielten. „Quick wins“ nennt Lukic diese Schritte. Dabei ging es nicht allein um Maßnahmen, die schnelle Ergebnisse produzierten: Zum einen gehörte dazu die Etablierung von Leitplanken, die das weitere Vorgehen erleichtern: „Es ist uns relativ schnell gelungen, die organisatorische Struktur zu konkretisieren, Prozesse zu definieren und in Arbeitsanweisungen zu verankern“, sagt Lukic.

Zum anderen gehörte dazu die Umsetzung von Konzepten, die „in der Praxis Wirkung zeigen und für Mitarbeiter und Kunden sichtbar sind“, wie Sasa Lukic es formuliert. Beispiele dafür sind die Umrüstung des Fuhrparks auf E-Automobile, die als Poolfahrzeuge der Belegschaft insgesamt zur Verfügung stehen, oder die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Hauptgeschäftsstelle.

Die rasche Umsetzung dieser Projekte zeigt, dass die Sparkasse es ernst meint mit der nachhaltigen Zielsetzung, und sie signalisiert zugleich die Erreichbarkeit selbst gesteckter Ziele. Das schafft Motivation, um auch komplexere Themenfelder anzugehen.

Nächster Schritt: Umweltmanagementsystem

Als nächster Schritt ist die Einführung eines Umweltmanagementsystems vorgesehen, um Transparenz und Messbarkeit der eigenen Umweltleistung zu verbessern. Außerdem hat die Sparkasse eine Lieferantenrichtlinie entwickelt, die zunächst in einem Fachbereich etabliert wird. Auf Basis der dort gewonnenen Erfahrungen soll diese dann auf die anderen Ressorts ausgedehnt werden.

Und auch im Kerngeschäft will die Sparkasse Nachhaltigkeitskriterien stärker berücksichtigen. So wurde die Produktpalette bereits durch nachhaltige Anlageprodukte erweitert. „Das erwarten die Kunden von uns, und auch die Aufsichtsbehörden richten zunehmend ein Augenmerk darauf.“ Doch auch die interne und externe Kommunikation all dieser Maßnahmen spielt dabei eine wichtige Rolle.

Adressaten sind Mitarbeiter und Kunden

Mitarbeiter und Kunden mitzunehmen, ist ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie der Kreissparkasse. „Die Nachhaltigkeits­strategie schlägt eine Brücke zu einer strukturierten Auseinandersetzung zu allen Themen, die für die zukünftige Entwicklung der Sparkasse und der Region wichtig sind“, sagt Lukic. „Im Haus gibt es jedenfalls ein hohes Bewusstsein dafür – weshalb wir an diesen Themen auch so gezielt arbeiten.“

Dieser Beitrag erschien bereits im Bericht an die Gesellschaft des DSGV.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht an die Gesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe.

 

 

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9. Dezember 2020