Dank der Aussicht auf einen Wachstumsschub beim wichtigen Handelspartner USA hatte der Dax am 6. Januar erstmals die Schallmauer von 14.000 Punkten durchbrochen. Der deutsche Leitindex stieg um bis zu 0,8 Prozent auf 14.006,39 Zähler. Auch an der Wall Street waren die Konjunkturoptimisten in der Überzahl.
Für die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist klar: Eine neue Strategie der US-Notenbank, die dem Ziel der Vollbeschäftigung einen höheren Rang einräumt, aber auch das weiter niedrige Zinsniveau, hätten eine ähnliche Wirkung: dass die Anlage in Aktien oder anderen Alternativen zu traditionellen Zinspapieren attraktiver bleibt.
Zinspapiere haben vielfach ausgedient
Bei Zinspapieren hätten Investoren in der Vergangenheit auf riskantere Anleihen gesetzt, um etwa Zinsdifferenzen innerhalb der Eurozone auszunutzen, berichten die LBBW-Experten weiter in ihrem „Blickpunkt“ auf die Finanzmärkte. Das Eingreifen der Notenbanken zugunsten der Investoren bei drohenden Schieflagen habe dieses Vorgehen noch befördert.
Doch solche Risikoprämien seien stark geschrumpft. „Mit zinstragenden Anlagen ist nominal kaum mehr etwas zu verdienen und real erst recht nicht“, so die LBBW-Experten. Anleger würden auch künftig immer weiter auf andere Assetklassen ausweichen, vor allem Aktien, Immobilien und Gold.
Nicht Lockdown, Impfungen stehen im Fokus der Börsen
Eine Börsenweisheit besagt, dass dort die Zukunft gehandelt wird. Mit Blick auf die Coronakrise scheint sich dies erneut zu bewahrheiten. Nicht die verlängerten Lockdowns belasten die Aktienkurse, vielmehr sind es die Impfungen, die dafür sorgen, dass mehr Zuversicht herrscht und eine positive Stimmung dominiert, urteilt Helaba-Experte Ralf Umlauf.
Innerhalb der Sachwertanlagen empfehlen die Stuttgarter Analysten den Privatanlegern, breit aufgestellt zu sein. Ein Anlagetipp, der für Anfänger wie erfahrene Investoren auch im neuen Jahr seine Gültigkeit bewahren wird. Wer eine Alternative zu nicht mehr vorhandenen Zinsanlagen sucht, sollte der LBBW zufolge diversifiziert sowohl in Aktien als auch in Rohstoffe, Immobilien und Infrastruktur anlegen. Dazu zähle auch Gold.
Dieser Trend werde langfristig Bestand haben, selbst wenn kurzfristig für die Aktienmärkte und den Goldpreis eine Verschnaufpause zu erwarten sei.
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