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Umbau
Schrumpfen und investieren
Die NordLB wolle in Kürze die Deutsche Hypo integrieren, kündigt Vorstandschef Thomas Bürkle an. Die Landesbank bleibt in den roten Zahlen.

Der Vorsteuerverlust lag im ersten Quartal auch wegen IT-Investitionen bei 41 Millionen Euro, wie der scheidende Konzernchef Bürkle am Donnerstag (27. Mai) mitteilte. Für das Negativergebnis seien die Buchung der Bankenabgabe für das Gesamtjahr 2021, Gebühren für die Portfoliogarantien sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur der Bank verantwortlich. In den ersten drei Monaten des Vorjahres hatte die NordLB einen Vorsteuerverlust von 65 Millionen Euro erzielt.

300 Millionen Euro für neue IT-Strukturen

Nächster Meilenstein beim Umbau der Landesbank sei die vollständige Integration des Immobilienfinanzierers Deutsche Hypo zum 1. Juli, sagte Bürkle. Bis Ende 2023 wolle das Institut rund 300 Millionen Euro in neue IT-Strukturen stecken. Dies werde zunächst das Ergebnis belasten, die Bank aber langfristig wettbewerbsfähiger machen.

 

Bei der NordLB bleibt kaum ein Stein auf dem anderen: Die Landesbank soll kleiner und regionaler werden, nachdem sie Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite gerettet werden musste.

Beschäftigtenzahl soll von 4500 auf 2800 sinken

Die Zahl der Beschäftigten soll auf rund 2800 etwa halbiert werden. Derzeit seien es noch etwa 4500. Der Personalaufwand habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent verringert.

Schrumpfen belastet Zinsergebnis

Das Schrumpfen der Bilanz habe das Zinsergebnis belastet, erklärt die NordLB. So sank der Zinsüberschuss binnen Jahresfrist um 16 Prozent auf 227 Millionen Euro, während sich das Provisionsergebnis auf fünf Millionen Euro (VJ: minus 19 Millionen Euro) verbesserte.

So gut wie keine tatsächlichen Kreditausfälle“

Vor dem Hintergrund der Viruspandemie sei die aktuelle Entwicklung zufriedenstellend, sagte Bürkle. Wir haben nach wie vor so gut wie keine tatsächlichen Kreditausfälle im Zusammenhang mit der Coronakrise zu verarbeiten. Man sei hier weiter vorsichtig, schaue aber dank Impferfolgen durchaus optimistisch nach vorne. Eine konkrete Prognose für 2021 traute sich die Bank allerdings noch nicht zu.

Die NordLB musste Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit insgesamt 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Die Landesbank soll nun kleiner und regionaler werden und sagt dem Schiffsgeschäft ade. Die Bilanzsumme soll von rund 120 Milliarden Euro bis 2024 auf rund 110 Milliarden Euro schrumpfen.

Hilbers sieht Fortschritte bei Umstrukturierung

Der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers bezeichnete die harte Kernkapitalquote von 14,9 Prozent als sehr gut. Die Zahlen zeigten Fortschritte bei der Umstrukturierung der Bank. (rtr/DSZ)

27. Mai 2021