Zurück
RSGV
Weitere Fusionen angestrebt
Die rheinischen Sparkassen setzen nach der Zusammenlegung der Provinzial-Versicherungen auf weitere Konsolidierungsschritte im öffentlichen Sektor.

„Das Thema Synergieeffekte bei den Beteiligungen bleibt für uns weiterhin auf der Tagesordnung“, sagte der Präsident des Sparkassenverbands RSGV, Michael Breuer, am Mittwoch in Düsseldorf. „Ganz konkret geht es um die LBS West.“

Breuer hoffe auf Zusammenschlüsse der Bausparkassen innerhalb der öffentlich-rechtlichen Gruppe und hoffe, in Kürze konkrete Ergebnisse verkünden zu können.

 

Hofft, in Kürze konkrete Ergebnisse verkünden zu können: Michael Breuer, Präsident des RSGV.


Gute Konzepte „nicht blockieren“

Der RSGV sei zudem bereit, DSGV-Präsident Helmut Schleweis bei einem neuen Anlauf für eine Konsolidierung im Lager der Landesbanken zu unterstützen, sagte Breuer. Dabei könne auch die Fondsgesellschaft Deka eine Rolle spielen. Der RSGV werde gute Konzepte „nicht blockieren“.

Schleweis plädiert seit Jahren für ein Spitzeninstitut der Sparkassen. Ein Ansatz besagt, dass die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und die Fondsgesellschaft Deka fusionieren. Dies soll ein Nukleus für ein Sparkassen-Zentralinstitut sein, an dem sich andere Landesbanken beteiligen könnten.

Die Gespräche waren wegen der Coronapandemie auf Eis gelegt worden. Sie sollen aber wieder aufgenommen werden, wenn die Risiken aus der Coronapandemie sicher abschätzbar sind, wie Schleweis vor Kurzem betonte.

Die Zusammenführung von Landesbanken in einem Sparkassenzentralinstitut „war richtig, ist richtig und bleibt richtig“, sagte Schleweis bei der DSGV-Bilanzpressekonferenz im März.

 

Will die Pläne für ein Zentralinstitut weiter verfolgen: Helmut Schleweis, Präsident des DSGV.


Die rheinischen Sparkassen hatten 2020 unter anderem wegen eines gesunkenen Zinsüberschusses weniger Gewinn geschrieben. Unter dem Strich verdienten die Institute insgesamt knapp 173 (Vorjahr: 188) Millionen Euro.

Kundeneinlagen rasant gestiegen

Auch beim RSGV stiegen die Kundeneinlagen rasant an, weil die Verbraucher in der Pandemie weniger etwa für Urlaube oder Restaurant-Besuche ausgeben. Der Gesamtbestand der Kundeneinlagen erhöhte sich 2020 um 8,9 Milliarden Euro auf 138,5 Milliarden Euro.

 

„Sparkassen haben lange Zeit versucht, ihre Kundschaft vor Verwahrentgelten zu bewahren“, sagt Thomas Pennartz, Geschäftsführer des RSGV.


Zu viele Einlagen sind bekanntlich schwierig, da die Institute bei der EZB für überschüssige Liquidität Strafzinsen zahlen müssen. Dafür könnte auch der RSGV Kunden zur Kasse bitten. „Sparkassen haben lange Zeit versucht, ihre Kundschaft vor Verwahrentgelten zu bewahren“, sagte RSGV-Geschäftsführer Thomas Pennartz. „Aber diese Situation können auch Sparkassen auf Dauer nicht ignorieren.“ (rtr, DSZ)

21. April 2021