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Geschäftsbericht 2020: Nospa
Historisch hohe Sparneigung
Deutschlands nördlichste Sparkasse zieht trotz Pandemie eine solide Geschäftsbilanz 2020.

Mit einem außergewöhnlich hohen Einlagenwachstum schließt die Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa) das Geschäftsjahr 2020 ab. „Das Sicherheitsverlangen unserer Kunden in dieser Pandemie zeigt sich in einer historisch hohen Sparneigung“, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Menke. Diese habe, forciert durch die Lockdown-bedingte Konsumzurückhaltung, die Einlagen der Nospa um zwölf Prozent auf 5,2 Milliarden Euro wachsen lassen.

Wertpapier- und Immobiliengeschäft wachsen deutlich

Damit einhergehend verzeichnet die Nospa einen steigenden Beratungsbedarf in der Vermögensanlage. Als Antwort auf den Nullzins haben sich auch 2020 immer mehr Kunden für Wertpapier- und Fondssparen entschieden. Vielfach wurden die starken Kursrückgänge im Frühjahr genutzt, um in diese Anlageform neu einzusteigen.

Über 3300 neue Wertpapierdepots wurden 2020 eröffnet, 40 Prozent mehr als im Jahr davor. Bei der Art der Anlage legen immer mehr Kunden Wert auf den Aspekt der Nachhaltigkeit. Der Bruttoabsatz ist hier um über 20 Prozent auf 44 Millionen Euro gestiegen. Das Kundendepotvolumen insgesamt lag am Jahresende bei 1,4 Milliarden Euro (plus sechs Prozent).

 

Sicherheitsdenken beflügelt Sparneigung der Kunden: Nospa-Chef Thomas Menke.


Auch im Immobiliengeschäft verzeichnet die Nospa deutliche Zuwächse. „Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage – der Wunsch nach einer Immobilie wurde durch die Pandemie noch einmal deutlich beflügelt“, so Menke. Dies zeigt sich auch in den Wohnungsbaukrediten, die mit über zwei Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht haben (plus 2,2 Prozent). Mit rund 160 Millionen Euro Umsatz hat das Nospa-Immobiliencenter das Jahr 2020 abgeschlossen und liegt damit fast 50 Prozent über dem Vorjahr. Dabei nimmt das Bauträgergeschäft einen immer größeren Anteil ein.

Mittelstand gerät an seine Grenzen

Das Firmenkundengeschäft wurde 2020 von der schnellen und unbürokratischen Hilfe für die von der Krise betroffenen Unternehmen dominiert. Fast 43 Millionen Euro an Sofort- und Überbrückungshilfen des Bundes wurden bisher an Unternehmenskunden ausgezahlt. Die Nospa selbst verzeichnet zum Jahresende über 100 Millionen Euro nachgefragte Unterstützungskredite. Besonders hart getroffen sind der  Einzelhandel, Kultureinrichtungen und das Gastgewerbe mit seinen dahinterliegenden Zulieferern. Auch wenn der Sommer-Tourismus die wirtschaftlichen Folgen der Krise etwas abmildern konnte, bleiben viele Unternehmen auf Hilfen angewiesen.

 

Sieht keine Anzeichen für größere Insolvenzwelle: Vertriebsvorstand Enno Körtke.


Gebraucht werde eine konkrete Perspektive, wie in Zukunft mit steigenden Infektionszahlen umgegangen wird. „Ständige Lockdowns können nicht die Antwort sein“, so Vertriebsvorstand Enno Körtke. Er geht davon aus, dass viele Betriebe auch bei einer schnell einsetzenden Erholung das Vorkrisenniveau nach 2022 noch nicht erreicht haben werden. Anzeichen für eine größere Welle an Insolvenzen unter Nospakunden gebe es jedoch nicht. „Dennoch haben wir die notwendige Risikovorsorge getroffen, um mögliche Marktaustritte in Folge der Coronakrise abzufedern“, so Körtke.

Stabiler Partner im Landesteil Schleswig

So zieht die Nospa nach neun Monaten Pandemie eine solide Geschäftsbilanz für 2020. Die Bilanzsumme ist um fast neun Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Kundenkredite bleiben mit 5,4 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (minus 0,8 Prozent). Dem Eigenkapital und der Risikovorsorge wird das verfügbare Jahresergebnis in Höhe von 42,1 Millionen Euro zugeführt. Damit stärkt die Nospa ihre Position für die nächsten Jahre und bleibt stabiler Partner des Mittelstands im Landesteil Schleswig.

Grundsätzlich schaut Deutschlands nördlichste Sparkasse optimistisch in die Post-Coronaphase. Persönliche Erreichbarkeit und Beratung vor Ort haben in der Krise an Bedeutung zurückgewonnen und das Filialkonzept für die Zukunft gestärkt. Gleichzeitig wurden die Entwicklung und Nutzung ergänzender digitaler Services beschleunigt und so Raum für mehr persönliche Beratung geschaffen.

Mit Blick auf die steigende Zahl an Impfungen und die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln rechnet die Sparkasse mit einer Normalisierung des Geschäftsbetriebs im Frühsommer und plant auch für 2021 Wachstumsraten im Einlagen- und Kreditgeschäft.

5. Februar 2021