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Finanzplattform
„Nicht nur verstehen, sondern begeistern“
Das Fundament ist gelegt, jetzt kommen neue Anwendungen wie Chats – und künftig werden Daten intelligent genutzt. Der neue DSGV-Projektleiter Maurizio Singh zur Vision der Finanzplattform.

Zum Thema: Das DSGV-Projekt Finanzplattform widmet sich der Weiterentwicklung der medialen Kanäle und des Onlinebankings der Sparkassen. Ziel ist es, das Benutzererlebnis zu verbessern, kontextsensitive Kundenansprachen zu erleichtern sowie nach und nach die unterschiedlichen Produkte und Services der Verbundpartner aus der Sparkassen-Finanzgruppe in das Banking einzubinden. Zu den Umsetzungspartnern gehören unter anderem Finanz Informatik, DSV-Gruppe, Regionalverbände und einzelne Sparkassen.
 

Herr Singh, Sie sind erst kürzlich zur Sparkassen-Finanzgruppe gestoßen und bringen noch einen frischen Eindruck von außen mit. Was macht die Finanzplattform der Sparkassen aus Ihrer Sicht attraktiv?
Maurizio Singh: Dazu muss ich zunächst noch einmal erläutern, was die Vision für die Finanzplattform der Sparkassen eigentlich ist, nämlich das Onlinebanking und die medialen Kanäle so weiterzuentwickeln, dass die Kunden mit wenigen Klicks Zugang zu einem umfassenden Angebot von Produkten und Finanzdienstleistungen haben, wann und wo sie wollen.

 

Das DSGV-Projekt Finanzplattform hat einen neuen Projektleiter: Anfang Februar hat Maurizio Singh die Nachfolge von Markus Tacke übernommen, der das Projekt bislang geleitet hatte und zur Sparkassenstiftung gewechselt ist. Singh besitzt umfassende Erfahrung mit der Weiterentwicklung des Onlinebankings zu kundenrelevanten Plattformen.

Singh blickt auf eine mehrjährige Erfahrung aus Onlinebanking-Großprojekten in anderen Bankengruppen sowie aus der Zusammenarbeit mit Fintechs zurück. Themen wie lernende Organisationen sowie Kritikfähigkeit versteht er als die Grundsäulen für Innovationen. Der promovierte Ökonom legt den Fokus seiner Arbeit darauf, das Leben der Kunden zu vereinfachen und ihre Nutzererfahrung zu optimieren.

 

Da steckt der Gedanke des Allfinanz-Angebots drin – wir wollen, dass die Sparkassenkunden in der Plattform jede Leistung vorfinden, die sie im finanziellen Bereich, aber auch im weiteren Umfeld der klassischen Bankendienstleistungen benötigen könnten. Da sehe ich eine Stärke in dem großen Angebot attraktiver Produkte und Leistungen der Sparkassen und ihrer Verbundpartner in der Finanzgruppe.

Andererseits haben wir etwa 21 Millionen Kunden im Onlinebanking der Sparkassen, und etwa elf Millionen Kunden nutzen auch die App. Bei dieser Reichweite wird klar, welche Netzwerkeffekte entstehen können, wenn wir die Finanzplattform richtig weiterentwickeln. Die Sparkassen genießen bei den Kunden großes Vertrauen, und sie kennen ihre Kunden ihrerseits gut. Das ist ein Vorteil, insbesondere wenn wir Produkte Dritter in die Plattform einbinden, um Angebotslücken zu schließen und unseren Kunden zusätzliche Mehrwerte zu bieten.

Wo stehen Sie mit Ihrem Team bei der Weiterentwicklung der Finanzplattform, und welche Schritte stehen dieses Jahr noch an?
Es wurde viel in die Infrastruktur investiert, um die Benutzbarkeit des Bankings über die Kanäle hinweg zu verbessern und die Ein- beziehungsweise Anbindung unterschiedlicher Produkte und Services zu vereinfachen. Man kann sagen: Das Fundament ist gelegt.

Die medialen Kanäle der Sparkassen werden zur Finanzplattform weiterentwickelt. Die Vision: das volle Leistungsangebot der Sparkassen-Finanzgruppe im richtigen Kontext mit wenigen Klicks verfügbar machen. Sehen Sie hier, wie die „User Journey“ künftig aussehen wird.

 

Jetzt errichten wir das Haus, das darauf steht. Es gibt darüber hinaus schon tolle Features, die aus dem Projekt heraus entstanden sind oder durch das Projekt mitgeprägt wurden, wie zum Beispiel Logos bei der Umsatzanzeige, Verschlagwortung, Kontostands-Prognosen, einen Versicherungsmanager und einiges mehr.

Im Laufenden Prozess stehen weitere Neuerungen an, darunter zum Beispiel ein Relaunch der App, die Integration von Apple Business Chat oder die Anbindung des Antrags auf Wohnungsbauprämie und eines Bausparvertrag-Abschlusses, die wir gemeinsam mit der LBS realisieren. Damit werten wir die Benutzbarkeit und die Leistungsfähigkeit des Bankings, und dadurch letztlich auch das Girokonto auf.

Ein Blick in die Zukunft: Woran werden Sie arbeiten?
Ein wichtiges Thema wird sicherlich die Frage der Datennutzung oder, anders gesagt, der Intelligenz und Kontext-Sensitivität des Onlinebankings sein. Wenn eine Sparkasse ihren Kunden Angebote genau im passenden Moment beziehungsweise im passenden thematischen Kontext machen kann, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde oder die Kundin dieses Angebot auch wahrnimmt und es zu einem Geschäftsabschluss kommt.
 

„Wir wollen die Kunden aber nicht nur verstehen, wir wollen sie auch begeistern. Mit einem frischen, modernen Auftritt im Frontend, mit Anwendungen, die einfach sind und Spaß machen.“


Wir wollen die Kunden aber nicht nur verstehen, wir wollen sie auch begeistern. Mit einem frischen, modernen Auftritt im Frontend, mit Anwendungen, die einfach sind und Spaß machen. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um die Kundenerfahrung, um „Emotional Banking“. Solche Emotionen laufen auch über Kommunikation. Messenger zum Beispiel sind im privaten Alltag der Kunden heute schon sehr wichtig und gewinnen auch im Geschäftsalltag an Relevanz.

Diese Kanäle werden für die Kommunikation und Beratung, aber auch für die Hinführung zu Aktivitäten im Banking in Zukunft eine größere Rolle spielen. Das Thema Integration von Produkten und Services der Verbundpartner wird uns noch länger begleiten. Und wir arbeiten gemeinsam mit der Finanz Informatik und anderen Partnern natürlich auch an Lösungen für die Firmenkunden.

Aber noch einmal ganz grundsätzlich: Wir wollen die Kunden mitnehmen auf die digitale Reise, ohne sie dabei zu überfordern. Wir wollen sie mit neuen Funktionalitäten begeistern, die ihnen den Alltag erleichtern, und deren Mehrwert sie klar erkennen. Das ist der Weg zum Erfolg der Finanzplattform, und diesen Weg wollen wir mit den Kunden, den Sparkassen und den Verbundpartnern gemeinsam gehen.

 

Hier finden Sie weitere Infos in der Sparkassenzeitung.

Nachfragen oder Anmerkungen richten Sie bitte an: finanzplattform@dsgv.de

 

Philipp Mehne
– 30. April 2021