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Work-Life-Balance / Kommentar
Zeit ist das neue Geld
Immer mehr Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe bieten überraschend flexible Arbeitszeit-Lösungen.

Angestellte können Gratifikationen in freie Tage umwandeln, unbezahlten Urlaub nehmen oder ein Sabbatjahr machen. Die Sparkasse Hannover lässt ihre Mitarbeiter selbst wählen, wie viele Wochenstunden sie arbeiten wollen.

Studien belegen, dass vielen Menschen Zeit mittlerweile wichtiger ist als Geld oder Statussymbole. Diejenigen, die es sich aussuchen können, entscheiden sich heute oft für den Arbeitgeber, der Beruf und individuelle Lebensumstände am besten miteinander verbinden lässt. Den Sparkassen könnte das eigentlich recht sein, sie haben schon seit Langem mehr Zeit zu vergeben als Geld oder Statussymbole.

Doch ist das nicht eine Belastung fürs Team, wenn einer „dann mal weg“ ist? Ja, manchmal. Kann die Lücke nahtlos geschlossen werden? Nein, nicht immer sofort. Aber: Im Fall von Elternzeit oder Krankheit springen die Kollegen ja auch in die Bresche. Und: Wie viel lieber übernimmt man Mehrarbeit im Wissen, selbst einmal von einer Auszeit profitieren zu können?

Uns spiegeln Unternehmen, wie zuletzt die LBS Nord, die eine Dienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit geschlossen hat, es sei immer viel mehr möglich als zunächst angenommen. Gefragt ist hier das Management, das die Personalabteilung stärken muss. Denn auch auf die kommt Mehrarbeit zu. Und wie so oft: Ein Austausch mit Instituten aus der Gruppe, die bereits einschlägige Erfahrung gesammelt haben, könnte sich lohnen.

Silvia Besner
– 19. April 2021