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Karriere
Die Damen von der Sparkasse
Sie sind seit Jahrzehnten dabei und haben jeden Wandel mitgemacht: Marion Dörner, Ulrike Hansmann und Doris Lynker sind echte „Sparkassen-Ladies“ – und das immer noch gern.

Doris Lynker kam mit 19 Jahren zur Kreissparkasse Schwalm-Eder. Heute, nach vielen Stationen über die Telefonzentrale, den Schalter und die internen Dienste, führt sie in der Kreissparkasse das Sekretariat des Bereichsleiters Privatkunden und stellvertretenden Vorstandsmitglieds am Standort Melsungen. Am 1. März 2021 hat sie 40-jähriges Dienstjubiläum. „Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und an meinem Arbeitsplatz bis zur Rente arbeiten kann. Ich fühle mich wohl hier und hatte immer super Chefs, für die es Spaß gemacht hat zu arbeiten“, sagt sie fröhlich.

 


„Ich fühle mich wohl hier.“

Doris Lynker


1979 gut entschieden

Doris Lynker kam als Groß- und Außenhandelskauffrau und wurde als „Quereinsteigerin“ von den damaligen Kollegen am Schalter „erst mal grundinformiert“. Später wechselte sie in die Sachbearbeitung und begleitete zwei Fusionen der Sparkasse. Immer wieder fühlte sie sich in ein „super Team“ aufgenommen und ist daher froh, sich 1979 bei der Kreissparkasse beworben zu haben.

Auch Marion Dörner hat ihren Berufsweg bei der Sparkasse Darmstadt nicht bereut. Seit 1988 ist sie dabei und einmal quer durch die Sparkasse gereist – von der „Baufi“ über das Marketing, zurück zur Baufinanzierung, und seit zehn Jahren unterstützt sie jetzt die Firmenkundenberater.

 


„Ich würde es jederzeit wieder so machen.“

Marion Dörner


„Ich würde es jederzeit wieder so machen, aber es wäre heute nicht mehr möglich“, sagt Dörner, die zunächst bei der Stadt Darmstadt arbeitete und deshalb zwar eine Ausbildung im öffentlichen Dienst, aber ohne bankfachlichen Schwerpunkt hat. Ihren Job macht sie bis heute gern, obwohl er sich verändert hat. „Früher hatten auch Assistenzen recht engen Kundenkontakt. Das gibt es noch, aber meist dominieren inzwischen doch Telefon und Mail-Verkehr.“

Frage nach dem schönen Schein

„Es ist heute schon ein ganz anderes Arbeiten“, bestätigt Ulrike Hansmann. Sie ist seit 40 Jahren bei der heutigen Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica im Schalterdienst. „Ich bin jetzt hier in meiner Kasse“, sagt sie am Telefon. Das kann man wörtlich nehmen. Denn wer in Bad Oeynhausen Hartgeld braucht oder abgeben will, der tut das bei Frau Hansmann. Und für Geldgeschenke wird sie immer noch oft nach einem „schönen Schein“ gefragt, „denn wir Deutschen mögen halt Bargeld“.

 


„Es ist heute schon ein ganz anderes Arbeiten.“

Ulrike Hansmann


Als Ulrike Hansmann 1979 ihre Ausbildung begann, wurden Überweisungen noch persönlich eingereicht, Sparbücher einzeln nachgetragen, „und Urlaub war, wenn sich die Eltern österreichische Schilling oder französische Francs abholten“. Beides ist heute undenkbar, denn durch Euro-Einführung und Digitalisierung änderten sich auch Aufgaben in der Sparkasse.

Weltspartag mit Münztürmchen

Viele ihrer Kunden, deren Kinder und Enkel kennt Frau Hansmann schon lange – auch vom Weltspartag. Der ist ihr heute immer noch wichtig, läuft aber anders ab als früher. Vor 30 Jahren musste die ganze Belegschaft mithelfen, um den Ansturm der kleinen Sparer zu betreuen. „Ein Kollege hat auf Hartgeldbrettern Türmchen mit je zehn Münzen gebaut, einer hat nachgezählt, und einer gebucht“, erzählt sie. Das war „Controlling“ in den 80er-Jahren.

Alle drei Damen haben die Sparkasse als einen Arbeitgeber kennengelernt, der es möglich macht, Beruf und Familie zu verbinden – heute sogar mehr als ganz früher. Um das erste Kind länger zu Hause betreuen zu können, musste Doris Lynker ihre Stelle noch vorübergehend aufgeben; beim zweiten galt dann schon eine längere gesetzliche Elternzeit. Heute ist sie Vollzeit dabei. Marion Dörner hat ihren Job auf Teilzeit reduziert, weil sie eine eigene Praxis betreibt, in der Hunde physiotherapeutisch betreut werden.

Fragen schadet nicht

Ulrike Hansmann ist damals nach den beiden Kindern wieder eingestiegen, sobald es ging – mit 40 Prozent zunächst und nur nachmittags, auf eigenen Wunsch. „Das macht sich schon bezahlt, finde ich, und ist leichter als nach langer Pause zurückzukehren.“ Die Sparkasse habe immer versucht, das Mögliche möglich zu machen. „Man muss sich halt trauen zu fragen – das habe ich gelernt“, sagt sie.

Vielleicht eine Erfahrung, von der sich auch jüngere Kolleginnen und Kollegen etwas abschauen können.

Anke Bunz
– 17. Februar 2021