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Aus- und Fortbildung
Es läuft
Die Sparkassenakademien haben ihre Angebote weitgehend flexibilisiert: Was zurzeit nicht in Präsenz durchgeführt werden kann, wird in die digitale Welt verlegt. Das geht – gut sogar. Wir haben uns umgehört.

Berufliche Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sind unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln zwar weiterhin erlaubt. Aber die Verantwortlichen in den Sparkassenakademien sind gewarnt.

„Wir können jederzeit auf ein volles digitales Angebot umstellen“, unterstreicht Dietmar Haase, Leiter der Sparkassenakademie Niedersachen. „Wir werden keinesfalls handlungsunfähig sein, auch wenn es noch einmal schlimmer kommen sollte. Die Digitalisierung sämtlicher Angebote ist zwar nicht das Optimum, bedeutet für uns aber eben keinen Stillstand.“

Präsenzveranstaltungen durchaus möglich

Zurzeit bieten die Hannoveraner Lehrgänge, Fachseminare und Trainings mit zwölf bis 16 Teilnehmern als Präsenzveranstaltungen an. Haase: „Aufgrund der Größe unseres Hauses können wir auf ein entsprechendes Raumangebot zurückgreifen und die Gruppen teilen.“

Veranstaltungen mit mehr als 30 Teilnehmern würden wie in der ersten Lockdown-Phase weiterhin digital angeboten. „Das funktioniert als Ersatz ganz gut“, sagt Haase. Die Teilnehmer seien zufrieden.

„Wir werden keinesfalls handlungsunfähig sein, auch wenn es noch einmal schlimmer kommen sollte.“
Dietmar Haase, Leiter der Sparkassenakademie Niedersachsen

Maximal digital in NRW

Bei der Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen ist man grundsätzlich froh, bereits im ersten Lockdown einen fast vollständigen Wechsel auf digitale Angebote bewerkstelligt zu haben. „Wir bieten unsere Studiengänge nahezu ohne Unterbrechung an. Alle Abschlüsse konnten durchgeführt werden“, sagt Robert Lindig, einer der beiden Vorstände der NRW-Akademie.

Allerdings: „Die jüngsten Entwicklungen lassen nicht darauf schließen, dass die aktuelle Phase ein rasches Ende findet“, ergänzt sein Kollege Andreas Meseke. „Daher werden wir auch bis zum Ende der Osterferien 2021 unsere Angebote grundsätzlich nur digital anbieten.“ Präsenzprüfungen würden – soweit es der Gesetzgeber zulässt – auch weiterhin ermöglicht.

„Wir bieten unsere Studiengänge nahezu ohne Unterbrechung an. Alle Abschlüsse konnten durchgeführt werden.“​​​​​
Robert Lindig, einer der beiden Vorstände der NRW-Akademie

Kompetenzen aufgebaut

Wie in Niedersachsen und NRW hatten sich auch die anderen Sparkassenakademien mit der „neuen Normalität“ auf der Basis von Hygiene- und Abstandsregelungen angefreundet und für ihre Kunden einen breiten Fächerkanon von Präsenz- und Digitalveranstaltungen entwickelt.

„Wir haben inzwischen viel Kompetenz aufgebaut und sind in der Lage, Online- und auch hybride Veranstaltungen anzubieten, bei denen ein Teil der Teilnehmer in Präsenz, die anderen online dabei sind“, sagt Michael Zaenker, Leiter der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen. Insofern laufe der Betrieb den Umständen entsprechend „normal“.

Nach dem Grundsatz „So viel digital wie möglich, so viel Präsenz wie nötig“ verfährt die Sparkassenakademie Rheinland-Pfalz. Leiter Dietmar Schmitz sagt: „Der regelmäßige digitale Dialog mit unseren Sparkassen hat sich auch über die reinen Coronathemen hinaus fest etabliert. Wir erhalten dabei Zuspruch und Bestätigung für unsere kontinuierliche digitale Weiterentwicklung des Bildungsangebots.“

Besser vorbereitet

Besser vorbereitet als zu Beginn der ersten Phase fühlt sich die Nordostdeutschen Sparkassenakademie. „Der Wechsel von der Offline- in die Online-Welt inzwischen fällt uns nicht mehr so schwer wie noch im Frühjahr“, sagt deren Leiter Robert Wehner. „Neben den technischen Herausforderungen wurden vor allem mentale Vorbehalte, Blockaden und Unsicherheiten abgebaut und dies bei allen Beteiligten in unserer Weiterbildungswelt.“

In Baden-Württemberg fanden von Juni bis Mitte Oktober viele Veranstaltungen, wie etwa Fachtagungen, mehrtägige Seminare oder Studiengänge, wieder im Präsenzformat statt. Ein großer Teil der weiteren Formate wurde weiterhin digital oder als Blended-Learning-Variante durchgeführt.

Diese Vorgehensweise zahle sich nun im aktuellen „Wellenbrecher-Lockdown“ aus, wie Akademieleiter Frank Metzner betont. „Ohne Zeitverzug ist uns die erneute Transformation unserer Angebote in digitale Varianten möglich. Wir stützen uns dabei auf erprobte Abläufe in unseren Webinaren, Videocasts oder Streaming-Varianten.“

„Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Sparkassen auch in diesen schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner sind.“
Frank Metzner, Leiter der Sparkassenakademie Baden-Württemberg

Ständige digitale Weiterentwicklung

Ihren Kunden eine gute und solide Planungssicherheit zu geben – das Ziel ist allen Sparkassenakademien in der Coronakrise gemein. So bringt es Frank Metzner stellvertretend für die befragten Akademieleiter auf den Punkt: „Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Sparkassen auch in diesen schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner sind!“

Michael Kalthoff-Mahnke
– 9. November 2020