Zurück
Sparkasse Chemnitz / Interview
Hoffnungsträger Kulturhauptstadt
Ausgerechnet Chemnitz. Die Stadt, die 2018 nach ausländerfeindlichen Krawallen für Schlagzeilen sorgte, wurde zur Kulturhauptstadt 2025 gewählt. Vorstandsvorsitzender Michael Kreuzkamp über Chancen für Stadt und Sparkasse.

Herr Kreuzkamp, wo und wie haben Sie die Entscheidung erlebt?  

Ich war bei der offiziellen Veranstaltung der Stadt Chemnitz dabei. Viele Gäste sprangen hoch, jubelten und einige hatten sogar Tränen in den Augen. Das war schon ein „Gänsehaut-Moment“. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis. Es freut mich besonders, dass die Sparkasse Chemnitz 2025 gleichzeitig den Sparkassen-Marathon ausrichten wird. Für die Leser der SparkassenZeitung gibt es jetzt einen doppelten Grund, nach Chemnitz zu kommen.

Welche Hoffnung ist mit dem Titel verbunden?

Spätestens 2025 können wir Deutschland und Europa zeigen, dass Chemnitz offen, innovativ und lebenswert ist. Das Motto „C the unseen“ drückt aus, was das Problem der Stadt/Region ist und welche Hoffnung mit dem Kulturhauptstadt-Titel verbunden wird. Dieser Sieg wird der Stadt und der Region neue, positive Energie verleihen. Mit dem Titel Kulturhauptstadt ist ein großes Konjunkturprogramm verbunden.

 

„Spätestens 2025 können wir Deutschland und Europa zeigen, dass Chemnitz offen, innovativ und lebenswert ist.“

Michael Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz.

 

Dieses wird die gesamte Region voranbringen. Das zeigen auch die Beispiele von anderen Kulturhauptstädten: 4600 neue Arbeitsplätze sind in Linz durch den Titel „Kulturhauptstadt“ geschaffen worden. 150 bis 500 Millionen Euro Umsatz haben die bisherigen Städte im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadt-Jahres erwirtschaftet.

Wie hat sich die Sparkasse in den Bewerbungsprozess eingebracht?

Die Sparkasse steht hinter der Bewerbung. Deshalb haben wir unsere eigenen Kommunikationskanäle, Werbeflächen und Veranstaltungsräume zur weiteren Verbreitung der Bewerbungsidee zur Verfügung gestellt. In unserem Veranstaltungscenter haben sich im September 2020 unter anderem die Bürgermeister der 24 Kommunen der Kulturregion Chemnitz getroffen.

Zusätzlich haben wir der Stadt Grünflächen für eine besondere Kulturhauptstadt-Aktion zur Verfügung gestellt. Die Stadt hat auf Grundstücken verschiedener Eigentümer insgesamt 10.000 Quadratmeter Blumenwiesen angesät.

 

Chemnitz hat viel zu bieten: Parksommer im Sommer 2020.

 

Sie haben sogar für die Unterstützung der Bewerbung einen Verein gegründet.

Das ist richtig. Wir haben gemeinsam mit der Volksbank Chemnitz, IHK und Handwerkskammer sowie den Unternehmen tradu4you GmbH, Haus E und Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH im vergangenen Jahr den Klub 2025 e. V. gegründet. Der Verein unterstützt seitdem eine Vielzahl von Kulturprojekten. Einige waren auch ein zentraler Bestandteil der Bewerbung der Stadt Chemnitz, darunter die „Nimm-Platz-Projekte“.

Welches Ziel verfolgt der Klub 2025?

Kultur und Wirtschaft bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Diese Wechselwirkung und die sich daraus entwickelnden Ergebnisse rückt der Klub 2025 in den Fokus. Hierfür wird bei kleinen und großen Unternehmen in der Region um Unterstützung geworben. Mit den so gesammelten Mitteln werden Projekte unterstützt. Über die Ausschüttung der Mittel entscheidet ein Gremium.
 

Bilderstrecke: Die schönen Seiten von Chemnitz

Eli Hamacher
– 4. November 2020