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Payment
Karten à la carte
Viele Sparkassen gestalten eigene Debit- und Kreditkarten. Für die Markenbildung hat das Vor- und Nachteile.

Die Zahl individuell gestalteter Karten nimmt bei den Sparkassen zu. Rund 120 Sonderdesigns für Debitkarten und mehr als 100 Kreditkarten sind derzeit im Einsatz. Bei Kreditkarten können Kunden sogar selbst ihr Wunschmotiv wählen – die Internet-Filiale bietet ein eigenes Modul dazu an.

Spezialkarten auf Bestellung

Die Karten à la carte werden im Deutschen Sparkassenverlag entwickelt – manche in dessen eigenem KartenDesignCenter, manche auf Basis sparkasseneigener Entwürfe. Die individuellen Sonderdesigns werden anhand der verbindlichen Designvorgaben erstellt und anschließend auf ihre Machbarkeit geprüft.

Beim DSV-Tochterunternehmen S-Payment steigt die Nachfrage nach individuell gestalteten Karten stetig an. Eine spezielle Variante stellt die sogenannte Picture-Card dar. Diese Motivkarte wird vom DSV als Leistung für die meisten Kreditkartenarten angeboten, auch für die im Massengeschäft besonders attraktiven Gold Kreditkarten.

In der Internet-Filiale kann der Kunde seine Kreditkarte selbst gestalten. Hierzu steht ein umfangreicher Motivkatalog mit über 130 Motiven zur Verfügung. Für die Individualisten gibt es auch die Möglichkeit, eigene Motive hochzuladen und auf der Karte abzubilden.

Karl Marx in Chemnitz 

Ein aktuelles Beispiel ist die „Marx-Karte“ der Sparkasse Chemnitz, die es seit Anfang Februar gibt. Das Motiv wurde von einem in Chemnitz lebenden Künstler erstellt und zeigt Karl Marx im Pop-Art-Stil. Kunden erhalten neben der limitierten Kreditkarte auch einen handsignierten und nummerierten Druck des Motives.

Die Karte hat auch einen guten Zweck. Pro Kreditkarte gibt die Sparkasse Chemnitz 33 Euro an regionale Maler, Grafiker oder Bildhauer, die von der Coronakrise stark getroffen wurden. Künstler werden so mit insgesamt 11.000 Euro in diesem Jahr zusätzlich unterstützt.

 

Sonderedition „Karl Marx“.


„Wir werden bis 2025 jährlich ein neues regionales Kunstmotiv herausgeben. Ziel ist, die Kunstszene zu fördern und einen besonderen Beitrag zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 zu leisten“, so Vorstandschef Michael Kreuzkamp. Für Marx als Motiv hat man sich bewusst entschieden. „Sein Denkmal prägt seit 50 Jahren die Stadt und gehört heute zu den beliebtesten Motiven in der Region“, so Kreuzkamp.

Markenerlebnis stärken

Karten mit lokalem Bildmotiv sind ein echtes Stück Sparkassenerlebnis, fast schon eine Filiale „to go“ für viele Kunden. Wenn sie allerdings ganz anders aussehen als gewohnt und vor allem nicht mehr der rote Farbton „HKS 13“ in der Gestaltung dominiert, geht zumindest das optische Markenerlebnis verloren. Aus künstlerischer Vielfalt darf also keine Beliebigkeit werden.

Deshalb laufen in den Fachgremien der Gruppe gerade Überlegungen, wie Debit- und Kreditkarten noch stärker als Markenmedium genutzt werden können. Regionale Bezüge beim Design sind ein Weg. Erweiterte Funktionalitäten, etwa die Möglichkeit, mit jeder Kartenzahlung etwas für lokale Projekte zu spenden, könnten eine weitere Ausbaustufe sein.

Karten im Aufwind 

Karten werden generell immer beliebter bei den Kunden. Sie kamen 2019 im Handel erstmals öfter zum Einsatz als Bargeld. Jedes Jahr registrieren die Sparkassen deutliche Steigerungen. 2020 bezahlten Sparkassenkunden 2,6 Milliarden Mal im Girocard-System – kontaktlos schon 1,5 Milliarden Mal. Mit ihren Girocard-Transaktionen im Jahr 2020 realisierten Sparkassenkunden einen Umsatz in Höhe von 109 Milliarden Euro.

Immer häufiger kommt die Karte auch für kleine Beträge zum Einsatz: Der Durchschnittsbon lag im Dezember 2020 bei Kontaktlos-Zahlungen ohne PIN bei 20,87 Euro.

Die Karte ist also auch was für den kleinen Einkauf und das schmale Portemonnaie. Karl Marx würde das gefallen. Fest steht: Mit der Bedeutung der Karten steigt auch die Bedeutung der Kartengestaltung.

 

Anke Bunz
– 15. Februar 2021

Anonymous (nicht überprüft)

Die KK ist eines der wenigen Produkte, welches sich durch den Kunden individuell gestalten / emotionalisieren lässt. Der Prozess ist klasse.

Eine Übertragung auf die digitale Karte sollten wir nicht aus den Augen verlieren.

Anonymous (nicht überprüft)

Die KK ist eines der wenigen Produkte, welches sich durch den Kunden individuell gestalten / emotionalisieren lässt. Der Prozess ist klasse.

Eine Übertragung auf die digitale Karte sollten wir nicht aus den Augen verlieren.