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Filialstrategie
Mehr Pep mit Pepper, Hologrammen und 3-D-Spielen
Mit einem innovativen Filialtyp will die Sparkasse KölnBonn für ihre Kunden ein neues Sparkassen-Erlebnis schaffen. Bei den Besuchern kommen die technischen Raffinessen gut an.

Wenn Kunden in die Filiale der Sparkasse KölnBonn am Chlodwigplatz kommen, müssen sie aufpassen, dass sie nicht den Grund ihres Besuchs vergessen. „Seit dem Umbau zu einem neuen innovativen Filialtyp wird der Sparkassenbesuch in der Südstadt zu etwas ganz Besonderem“, sagt Privatkundenvorstand Volker Schramm.

Maskendetektor macht Helden

Neben gewohnt guten Services und guter Beratung punkte die Filiale mit Innovation und Nachhaltigkeit. Das geht schon bei der Begrüßung mit einer „Mask Detection“ los. Hat der Kunde sein Gesicht mit einem Mund-Nasen-Schutz bedeckt, ertönt ein Lob: „Danke, du bist mein Held.“ Macht er es nicht, kennt die Technik kein Pardon. „Hallo. Bitte setze deine Maske auf.“

Der kleine Roboter aus der Baureihe Pepper, bereits bei etlichen Sparkassen im Einsatz, ist ein Blickfang in der neuen Geschäftsstelle.

Spielerisch geht es weiter mit Ivy Pepper, einem humanoiden Roboter, der zu einem Tänzchen auffordert, zu einem Tic-Tac-Toe-Spiel oder Memory einlädt und über den sich auch Grüße versenden lassen. Auf bequemen Sofas kann der Kunde bei einem Tässchen Kaffee entspannen und dabei sein Handy laden. Im Hintergrund düdelt leise Musik, eine Wand ziert ein meterhohes Sparkassen-S, einmal nicht in Rot, sondern in Grün, da aus echtem Moos.

Traditionelle Bankgeschäfte, auch zu komplexeren Finanzthemen,  lassen sich in der Filiale, die im Jahr 1903 als vierte Zweigstelle der damaligen Sparkasse der Stadt Cöln eröffnet wurde, natürlich auch erledigen. Die Technologie passt zum neuen Style: Per Videochat kann der Kunde zum Beispiel ein Konto eröffnen oder sich bei der Geldanlage beraten lassen, und das geht auch ohne Termin. Auch weniger technikaffinen Kunden wird gern geholfen. Vor Ort assistieren zwei Mitarbeiter.

Selfies vor der Insta-Wall

Als kleine Erinnerung können die Besucher ein Selfie vor einer knallbunten Insta-Wall mit Graffiti-Motiven machen und sich mit dem Hashtag #heimatdeinervorhaben in den sozialen Medien in Szene setzen (Privatkundenvorstand Volker Schramm macht’s vor – auf unserem Bild oben). Kurze Wartezeiten auf einen virtuellen Beratungstermin lassen sich zudem mit einem kleinen 3-D-Spielchen mit Xperia Touch überbrücken.

Eine Tischoberfläche verwandelt sich dazu in einen Touch-Screen, der auf Berührung reagiert, sei es, dass man Air Hockey spielt oder zum Beispiel die Sparkassen-Webseite nach Immobilienangeboten durchstöbert. Weitere technische Raffinesse: Immer wieder werden dreidimensionale Hologrammmotive in den Raum projiziert, etwa eine Kamera, ein Sparkassen-S oder ein Sportschuh.

Mitte April ging die neue Filiale in der Kölner Südstadt an den Start, nachdem zuvor bereits ein kleinerer Standort in Bonn-Poppelsdorf mit innovativer Technik aufgerüstet worden war. Bis Herbst dieses Jahres will die Sparkasse die Kundenreaktionen bewerten und entscheiden, ob sie weitere Filialen des neuartigen Typs eröffnen wird.

Vorstand Volker Schramm demonstriert die Video-Beratung.

Mit dem aktuellen Feedback ist Schramm zufrieden. „Wir bekommen positive Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden insbesondere zu der Ausstattung mit Lounge-Atmosphäre und neuer Beratungsmöglichkeit per Video-Chat. Wer die Video-Beratung ausprobiert, ist sehr angetan davon.“ Außerdem komme der Roboter Ivy Pepper prima an.

In Verbindung mit der Direktfiliale

Schramms Tipp für Nachahmer: „Die Etablierung eines solchen neuartigen Filialtyps mit Video-Beratung macht nur Sinn, wenn es bereits eine Direktfiliale gibt, mit der als Gegenüber Beratungen per Video-Chat stattfinden können.“ Die neuartige Filiale sollte zudem an gut frequentierten Standorten in Innenstadtlage liegen und die technischen Raffinessen sollten möglichst aus dem SB-Bereich sichtbar sein.

Der Umbau in Köln habe ein knappes halbes Jahr gedauert, so Schramm. Die Kosten für Video-Chat-Möglichkeit, verschiedene Screens, Handy-Aufladestationen, Mooswand, Holzbilder, Sound und technische Raffinessen hätten sich auf rund 90.000 Euro belaufen, wobei die reinen Umbauten nicht mitgerechnet seien.

Sehen Sie hier ein Video zur neuen Geschäftsstelle.

Eli Hamacher (Bilder: SFG)
– 28. Juni 2021