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Payment
Lieber mit Karte: Digitales Bezahlen ist für die Deutschen noch nicht selbstverständlich
Menschen in Deutschland tasten sich an die digitale Bezahlwelt heran - wenn auch nur langsam. Digitalen Diensten wie Bezahlen mit QR-Code, Instant Payment oder Buy Now Pay Later stehen sie grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Bei Kryptowährung fehlt es an Know-how. Klarer Favorit ist immer noch die Bankkarte, wie die Befragung PayObserver 2022 von Galitt zeigt.

Kryptowährungen hätten in den vergangenen Jahren weltweit einen massiven Boom erlebt – als Geldanlage und als Zahlungsmittel. Für viele Menschen in Deutschland sei die Welt der Kryptowährungen allerdings Neuland. 55 Prozent wüssten gar nichts darüber, 21 Prozent hätten davon gehört, beschäftigten sich allerdings nicht weiter damit. Das geht aus einer Meldung des europäischen Technologieunternehmens Sopra Steria hervor. Dessen Tochter Galitt hat für die Studie PayObserver 2022 Menschen in Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien und Großbritannien befragt.

Selbst von den 18- bis 25-Jährigen könnten 46 Prozent hierzulande nichts zum Thema Kryptowährungen sagen. Zum Vergleich: In Italien seien es elf Prozent. In den übrigen untersuchten Ländern seien die Menschen generell deutlich häufiger bereit, mit Kryptowährungen zu bezahlen, und die Befragten würden häufiger über ein Basiswissen verfügen.

„In Deutschland fehlt eine breite Auseinandersetzung mit neuen Bezahlmöglichkeiten und den dahinterstehenden Technologien. Das führt einerseits schnell zu Enttäuschungen, wenn Investitionen zu Verlusten führen oder das Bezahlen nicht reibungslos funktioniert. Andererseits verhindert das fehlende Interesse dauerhaft, Innovationen im Finanzsektor in Deutschland voranzutreiben, weil die Menschen keine Vertrautheit mit einer neuen Payment-Welt aufbauen können“, sagt Thomas Jepp, Head of Payment bei Sopra Steria.

Beim bargeldlosen Bezahlen bleibt die Kartenzahlung klarer Favorit
Der selbstverständliche Umgang fehle vielen Menschen in Deutschland auch beim kontaktlosen Bezahlen via Smartphone oder beim Scannen von QR-Codes. Etwa die Hälfte der Befragten sei mit diesen beiden Bezahlmöglichkeiten vertraut. Zum Vergleich: Bei der Bezahlung mit der Bankkarte wüssten 91 Prozent sofort, was zu tun ist. Auch den Jüngeren geht laut Sopra Steria an der Ladenkasse oder im Restaurant der Griff zur Karte leichter von der Hand als der zum Smartphone.

Die komplette Abnabelung von der Bankkarte sei somit für die Mehrheit der Deutschen noch undenkbar. Nur 15 Prozent könnten sich derzeit von der Plastikkarte als Zahlungsmittel vollständig trennen. Ein Drittel bevorzuge das Bezahlen mit Karte, ebenfalls ein Drittel wolle mit Karte und optional mit Smartphone bezahlen können. 18 Prozent lehnten es ganz ab, mit dem Handy zu bezahlen.

Beim Onlinekauf sei allerdings ein Herantasten an die digitale Bezahlwelt zu erkennen. 43 Prozent der Befragten wollen Sopra Steria zu Folge mittlerweile am liebsten über einen Wallet Provider wie Apple Pay oder Paypal bezahlen. Sofortüberweisungen (19 Prozent) sowie Debit- und Kreditkarte (18 Prozent) würden deutlich seltener nachgefragt. Zudem würden Konsument:innen prinzipiell Vorteile in neuen Bezahldiensten wie Buy Now, Pay Later oder Request to Pay (Zahlungsaufforderung) erkennen, sollten die Bezahlverfahren angeboten werden.

Italien ist Vorreiter beim Bezahlen mit dem Smartphone
In den weiteren untersuchten Ländern seien neue digitale Bezahlmöglichkeiten teilweise stärker verankert. Allen voran in Italien: Dort seien zwei Drittel der Menschen gewohnt, das Handy und nicht die Karte an das Kassenterminal zu halten oder im Restaurant einen QR-Code auf der Rechnung zu scannen. In Belgien und Großbritannien würden sich diese Bezahlmethoden vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen durchsetzen. In Frankreich herrscht dagegen im Umgang mit kontaktlosen Bezahlmethoden noch mehr Unsicherheit als in Deutschland – so die Meldung von Sopra Steria.

Zum kostenlosen Download der vollständigen Studie geht es hier.

1. August 2022