Zurück
Informationssicherheits-News / Kolumne
Was haben Meister Yoda und die Römer gemeinsam?
Finden Sie es in unserer Kolulme heraus.

1ST YEAR IN CYBERSECURITY.
Viel zu lernen Du noch hast.

3RD YEAR IN CYBERSECURITY.
Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.

20+ YEARS IN I.T. AND CYBERSECURITY.
Euch lebend zu sehen mein Herz aufs Wärmste erfreut.
 
Sie verstehen nur Bahnhof?
 
                        
So werden wir also aussehen nach 20 Jahren und mehr in der IT und in der Informationssicherheit. Keine berauschende Vorstellung. Und wieso hat man uns davor nicht gewarnt?

Genauso sieht der Werdegang der ISBinen und ISBs in der Sparkassen-Finanzgruppe aus. Im ersten Jahr hat man wirklich noch sehr viel zu lernen. Die Komplexität und die Dokumentation erschlagen einen fast. Im dritten Jahr hat man – wenn man bis dahin die Lust an Informationssicherheit nicht verloren hat – schon so viel getan und versucht, dass man auf diese Weise schon schlauer geworden ist.

Yoda hat so viele kluge Sprüche gesagt. Und das Tolle ist, sie passen alle zur Informationssicherheit. Noch ein wundervolles Zitat (und wir wechseln jetzt die Sprache, weil es im Original sehr viel klangvoller ist) „Smaller in number are we, but larger in mind.“ Ja, wir Informationssicherheitsbeauftragte sind zahlenmäßig nicht die meisten in der Organisation, aber sicherlich diejenigen, die mit am meisten Geist und Grips haben (müssen). Und das brauchen wir auch, um die Herausforderungen zu bewältigen. Das ist doch eine sehr tröstliche Vorstellung, oder nicht?

Nach 20 und mehr Jahren sehen wir dann alle so aus. Was den Vorteil hat, dass wir dann weise sind. Wir sind immer wieder sehr froh, uns lebend zu sehen. Unser Herz ist dann aufs Wärmste erfreut.

Ja, man kann sich wirklich verlieren in der Yoda-Sprache, so viele gelassene und weise Denkansätze. Übrigens gibt es auch noch eine Gemeinsamkeit mit denjenigen Kollegen von uns, die ihr Zuhause im Gebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbands, im OSV, haben.

Die typische Yoda-Sprache nennt man nämlich auch OSV-Sprache. Damit wird in der Sprachtypologie eine Sprache bezeichnet, in der Objekt, Subjekt und Verb in dieser Reihenfolge erscheinen.

Im Deutschen folgen Hauptsätze in der Regel dem Muster Subjekt-Verb-Objekt (SVO-Sprache).

Beispiel:

  • SVO-Sprache: Du hast noch viel zu lernen.
    Subjekt = Du, Verb = hast noch, Objekt = viel zu lernen.
  • OSV-Sprache: Viel zu lernen Du noch hast.
    Objekt = Viel zu lernen, Subjekt = Du, Verb = noch hast.

Im Alltag in Yoda-Sprache zu sprechen, macht Riesen-Spaß. Aber jetzt genug geschwärmt von Yoda, verzeihen Sie die Deutsche-Sprache-Besserwisserei und kommen wir zu den Römern.

Wie Sie alle auch, haben wir immer mehr als genug zu tun. Und als es wieder einmal viel zu viel war, kramte unser weiser Kollege Jürgen Nordmann bei Machiavelli und zitierte den Spruch „divide et impera“. Militärisch geht es darum, den großen Feind in kleine Gruppen aufzuteilen, um diese Gruppen dann gepflegt der Reihe nach zu…

Die Überleitung auf das Organisations- und Informationssicherheits-Management fällt nicht schwer…

Ein großes Vorhaben wird beherrschbar, wenn man es in kleine Teile zerlegt. Damit hat man wieder die Steuerung und das Heft des Handelns in der Hand. Ist Herr der Lage, nicht getrieben, aktiv statt passiv, und man kann die Aufgaben strukturierter und effizienter angehen. Der Anfang ist gemacht.

Haben Sie gewusst, dass die binäre Suche nach einem Schlüssel eine der ersten algorithmischen Anwendungen des Prinzips von „teile und herrsche“ ist ? Sie lässt sich zu den Babyloniern zurückverfolgen. Bei der binären Suche wird ein Schlüssel in einer sortierten Schlüsselmenge gesucht. Dazu vergleicht man den gesuchten Schlüssel mit dem Median der Schlüsselmenge und sucht dann entsprechend in der Teilmenge der Elemente kleiner als der Median oder in der Teilmenge der Elemente größer als der Median rekursiv weiter. Der Euklidische Algorithmus zur Bestimmung des größten gemeinsamen Teilers zweier Zahlen folgt ebenfalls dem „Teile-und-herrsche“-Prinzip. Hierbei wird das Problem iterativ vereinfacht, indem man „gemeinsame“ Teile entfernt. Ein Paradigma in der Informatik für effiziente Algorithmen also. (Quelle: Wikipedia)

Genial, dass eine Taktik, die uns hilft, vor lauter Arbeit nicht unterzugehen, so einen engen Bezug zur Informatik hat. Beim nächsten Mal sollten Sie dies unbedingt in einer IS-Team-Sitzung einwerfen, das schindet Eindruck.

Zurück zu unserer Ausgangsfrage: Was haben Yoda und die Römer gemeinsam? Schlau waren sie, intelligent waren sie, weise waren sie. Die einen für die helle, die anderen für die dunkle Seite. In der Methode gleich, in der Zielrichtung verschieden. Wie so oft im Leben.

Daher endet unsere Kolumne auch mit einem Yoda-Spruch, und nicht mit einem lateinischen Zitat. Genießen Sie es und hängen Sie es sich über den Schreibtisch:

Was einzigartig dich macht, stark dich macht. Dies nutzen du musst. Nur du selbst immer sein du musst.

Sabine Schuster, Robert Kaltenböck
– 5. Oktober 2022