Die Norddeutsche Landesbank (Nord LB) zeigt nach Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters an der zum Verkauf stehenden Berlin Hyp kein Interesse: „Ich bin grundsätzlich offen für eine Konsolidierung im Landesbanksektor“, sagt der NordLB-Aufsichtsratschef und niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU): „Wir bewerben uns allerdings nicht für die Berlin Hyp.“

Die NordLB habe mit der Deutschen Hypo bereits ein starkes Immobiliengeschäft: „Unser Portfolio soll insgesamt ausgewogen bleiben. Mit der Berlin Hyp würde das Immobiliensegment zu groß werden“, erläuterte Hilbers. Zudem sehe der Umbauplan für die NordLB vor, die Bilanzsumme prinzipiell zu schrumpfen.

Aus der Sparkassen-Finanzgruppe sollen laut Reuters bisher die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Fondsdienstleister Dekabank ein Angebot für die Berlin Hyp abgegeben haben.

dpa

„Zur Konsolidierung der Landesbanken haben wir unseren Beitrag schon geleistet – mit der Übernahme der Bremer Landesbank und der Integration der Deutschen Hypothekenbank“, so Hilbers. Er sehe die NordLB auch nicht als Übernahmekandidat.

Niedersachsen hält gut 55 Prozent an der NordLB, Sachsen-Anhalt knapp sieben Prozent. Der Rest liegt in der Hand der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Landesbank soll kleiner und regionaler werden. Hilbers sieht den Umbau auf Kurs. Wie zuletzt bereits NordLB-Chef Thomas Bürkle stellt Hilbers für das laufende Jahr schwarze Zahlen in Aussicht.

Der Aufsichtsratschef nimmt das Management aber in die Pflicht: „Wir müssen jetzt noch stärker die Ertragsseite in Angriff nehmen.“ Wegen der Coronakrise sei in einigen Geschäftsfeldern weniger Neugeschäft gemacht worden.

NordLB-Chef Bürkle hatte jüngst geäußert, dass die Flugzeugfinanzierung ein strategisches Geschäftsfeld der Landesbank bleibe, zumal die angeschlagene Luftfahrt die Pandemie langsam abschüttele. (rtr)