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Kapitalpuffer
Blick in die Medien 2. Dezember
Nach dem Bundesverband deutscher Banken hat auch die Deutsche Kreditwirtschaft den antizyklischen Kapitalpuffer abgelehnt und kritisiert, berichten Medien.

Antizyklischer Kapitalpuffer in der Kritik

Die „Börsen-Zeitung“ berichtet, nach dem BdB hatbe auch die Deutsche Kreditwirtschaft eine Reaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers abgelehnt. DSGV-Vorstandsmitglied Karl-Peter Schackmann-Fallis wird mit den Worten zitiert: „Die Kreditvergabe durch ein Aktivieren des antizyklischen Kapitalpuffers einzubremsen, wäre derzeit das gänzlich falsche Signal.“

Die Bundesbank hatte laut Bericht angesichts der Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt die Anhebung des Puffers angeregt. Der Ausschuss für Finanzstabilität werde dazu in den nächsten Tagen entscheiden.

Schackmann-Fallis habe jedoch erklärt, eine Bremsung der Kreditvergabe würde im Widerspruch zum Kurs der Geldpolitik der EZB stehen: „Die Banken und Sparkassen, die nachweislich solide und sorgfältig arbeiten, jetzt an der Kreditvergabe zu hindern, die geldpolitisch unterstützt wird – das ist, als würde man beim Auto Gas und Bremse gleichzeitig treten.“ 

Studie bemängelt Etikettenschwindel bei nachhaltigen Fonds

Das „Handelsblatt“ berichtet über eine eine Untersuchung von Finanzwende Recherche. Demnach solle vermeintlich nachhaltig angelegtes Geld tatsächlich kaum anders als konventionelles Geld angelegt werden. Für die Studie wurden etwa 314 Fonds untersucht und zwei Fondsprodukte der Deka dabei exemplarisch verglichen.

In der Recherche heiße es, viele nachhaltige Fonds seien Etikettenschwindel. Es seien auch Aktien von Unternehmen aus schädlichen Sektoren oder von Firmen enthalten, die wegen problematischer Arbeitsbedingungen in der Kritik stünden. Hinzu komme, dass mehr als 70 Prozent der Investitionen in Energie in fossilen Energien flössen. Zudem sei kein Schwerpunkt auf klar zukunftsträchtige Investments erkennbar.

Ein Deka-Sprecher habe die Vorwürfe in der Analyse zurückgewiesen. Die Studie erwecke einen falschen Eindruck. Der in der Untersuchung erwähnte Deka-Nachhaltigkeitsfonds könne nicht in Firmen wie Shell, Exxon Mobil, Total oder Rio Tinto investieren: „Die gesamte Fondsbranche zu kritisieren und das mit einem einzigen, zudem hierzu nicht passenden Beispiel der Deka Investment zu unterlegen, ist methodisch äußerst fragwürdig“, so der Sprecher laut Bericht.

Nur jede zehnte Bank macht Gewinne

Die „FAZ“ berichtet über eine McKinsey-Bankenstudie, nach der Geldinstitute die Coronakrise zwar besser überwunden haben als noch vor einem Jahr erwartet. Allerdings gebe es Gewinner und Verlierer, der Branchen-Gesamtgewinn werde sich künftig nur noch auf ein Zehntel der Institute verteilen. Investoren zu gewinnen, werde vor allem klassischen Banken schwieriger.

Laut McKinsey-Experte Flötotto steht das Modell der Universalbank unter Druck, so der Bericht. Die Berater empfehlen den Banken demnach mehr Digitalisierung, mehr eingebettete Finanzdienstleistungen, schlankere Prozesse und einen Fokus auf kontinuierliche Innovationen.

Die „FAZ“ kommentiert, allein das Beispiel der European Payment Initiative (EPI) zeige, warum vor allem die europäischen und deutschen Banken nur auf den hinteren Plätzen lägen. Paypal baue seine Marktmarkt weiter aus, amerikanische Anbieter teilten den europäischen Markt unter sich auf.

Dagegen seien die an EPI beteiligten Institute vor allem darüber erleichtert, dass man sich auf einen grundsätzlichen Rahmen habe einigen können. Ob das aber im Jahr 2021 wirklich noch ein Fortschritt sei, dürfe bezweifelt werden, so der Kommentar.

Studie: Instant-Payment-Nutzung soll stark zunehmen

Die „Börsen-Zeitung“ berichtet über eine neue Studie der Vereinigung Payments Europe. Der Verband erwarte für 2022 eine Verdopplung von Instant-Payments-Nutzungen, bei Buy-now-pay-later-Angeboten eine Verdreifachung.

Laut Studie werden Instant Payments inzwischen von 44 Prozent der Händler in Deutschland akzeptiert. Damit liege Deutschland im europäischen Durchschnitt. Allerdings glaubten 89 Prozent der europäischen Verbraucher, dass Instant Payments noch mit Risiken verbunden seien.

Der Blick in die Medien gibt einen kurzen Überblick über die Sparkassen- und Finanzthemen, die die Medien bewegen. Er gibt nicht notwendigerweise die Meinung der SparkassenZeitung oder des DSGV oder dem Verband vorliegende Informationen wieder.

2. Dezember 2021