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Überschuldung
Haushalte im Corona-Stresstest unterstützen
Lockdown, Shutdown, Kurzarbeit. In der Pandemiezeit verlieren viele private Haushalte an Einkommen. Sparkassen können sie unterstützen.

Peter Kenning warnt. Der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen im Bundesverbraucherschutzministerium sagte dem „Handelsblatt“, bereits vor der Covid-19-Pandemie seien etwa 6,9 Millionen Personen sowie 3,5 Millionen Haushalte überschuldet gewesen. Um einen krisenbedingten Anstieg zu vermeiden, müssten vor allem Arbeitsplätze gesichert werden.

Arbeitslosigkeit sei die Hauptursache der Überschuldung. Rund 700.000 Menschen hätten zwischenzeitlich den Arbeitsplatz verloren, Millionen seien in Kurzarbeit, und viele Freiberufler kämpften um ihre Existenz. Dies werde „zeitlich versetzt“ zu einer Überschuldungswelle führen.

Neue Moratorien?

Als „Rettungsschirm für Verbraucher“ kommt nach Ansicht des Verbraucher-Experten auch eine Wiederauflage der Kreditmoratorien in Betracht. Bis Ende 2020 hatten die Sparkassen mehr als 400.000 Kunden solche Moratorien gewährt – oft umfassender als im Gesetz vorgegeben.

Noch zeigt die Statistik der Creditreform zwar keinen Anstieg, sondern eher einen Rückgang bei der Verschuldung. Doch auch die Sparkassen sind wachsam. Immerhin zählt heute jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland zum Niedriglohnsektor – die Rücklagen, die diese Haushalte bilden können, sind überschaubar.

Frühzeitig beraten

Der Beratungsdienst Geld und Haushalt unterstützt die Institute dabei, frühzeitig mit Kunden ins Gespräch zu kommen, die – statistisch betrachtet – ein höheres Risiko haben, sich zu verschulden. Die Ursache dafür, dass sich Menschen finanziell verheben, können neben dem Verlust der Beschäftigung auch ungebremster Konsum, geringe Erfahrung im Umgang mit dem eigenen Geld oder Lücken in der Altersvorsorge sein.

Unabhängig von Corona sind das Themen, die Sparkassen immer und im Sinne guter Vorsorge mit ihren Kunden im Blick behalten sollten. Geld und Haushalt sieht vor allem fünf Ansatzpunkte, wie Sparkassen ihre Kunden krisenfest machen können.

 

Anke Bunz
– 14. Januar 2021