Finanzielle Bildung
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Geld und Haushalt und Sparkassen-Schulservice
Finanzbildung braucht Sparkassen
Für Sparkassen gelten bei der Vermittlung von Finanzbildung Neutralität, Werbefreiheit, Transparenz und das Kontroversitätsgebot. Eine Neuauflage des digitalen Leitfadens zur finanziellen Bildung bietet den Häusern Orientierung und praktische Hilfestellung, auch für den Schulunterricht.

In regelmäßigen Abständen weisen Studien auf mangelndes Finanzwissen in der Bevölkerung hin. Daraus resultiert ebenso regelmäßig die Forderung nach mehr Wirtschaftsunterricht in Schulen.

In der Tat ist finanzielle Bildung längst zu einer Schlüsselkompetenz für Verbraucher geworden, und sie gilt international als wichtige Einflussgröße auf die Finanzmarktstabilität. Angesichts der Coronapandemie ist die wirtschaftliche Situation für viele private Haushalte auch in Deutschland deutlich fragiler – eine wirtschaftliche Haushaltsführung und ausreichende Finanzkompetenzen sind zur Notwendigkeit geworden. 

Finanzielle Bildung als Teil des gesellschaftlichen Auftrags 

Die Sparkassen engagieren sich seit ihrer Gründung für die Sparerziehung und die Finanzbildung der Bevölkerung. Zur Umsetzung dieser satzungsmäßigen Aufgaben stehen den Sparkassen mit dem Beratungsdienst „Geld und Haushalt“ (DSGV) und dem „Sparkassen-SchulService“ (DSV) zwei zentrale Einrichtungen zur Seite.

Beide Verbundeinrichtungen unterstützen dabei, Bildungsaktivitäten vor Ort einfach und wirkungsvoll umzusetzen. Dieses Engagement ist einmalig in der Finanzbranche, mehrfach ausgezeichnet und hat eine hohe gesellschaftliche Anerkennung. 

Viele Schulen kooperieren hier mit der örtlichen Sparkasse, wenn es um Finanzbildung geht. Auch für den Unterricht und das Auftreten von Sparkassenpersonal in den Schulen gibt es einen Leitfaden, den Verbundeinrichtungen jetzt aktualisiert haben.

Um die finanzielle Bildung nachhaltig und in breiter Fläche als Sparkassenaufgabe zu verankern, ist ein Commitment zur finanziellen Bildung auf Vorstandsebene in den Sparkassen notwendig und hilfreich. Denn Sparkassen profitieren langfristig davon, wenn sie jungen Menschen Finanz- und Wirtschaftsthemen näherbringen.

Dies fördert nicht nur die Finanzkompetenz junger Menschen und bindet zukünftige Kunden, sondern sie trägt auch mit dieser gemeinwohlorientierten Ausrichtung zu einem positiven Image der Sparkasse bei. Auch kann durch die drängenden Zukunftsfragen, die junge Menschen zunehmend bewegen, die Sparkassenidee in dieser Zielgruppe neu zünden. Sparkassen sind als vertrauensvolle, kompetente und nachhaltig ausgerichtete Finanzinstitute erlebbar. 

Möglichkeit und Grenzen schulischer Unterstützung 

Die Sparkassen sind seit Jahrzehnten engagierte und erfolgreiche Bildungspartner der Schulen in ihrer Region. Die hohe Präsenz und die außerordentliche Reputation der Sparkassen-Finanzgruppe für die finanzielle Bildung gilt es auch für die Zukunft zu sichern. Denn immer mehr Unternehmen streben unter dem Label der finanziellen Bildung oder Verbraucherbildung in die Schulen. Diese sind zweifelsohne attraktive Orte für die Markenpositionierung: Hier sind zum einen die Kunden von morgen anzutreffen und zum anderen nimmt die junge Zielgruppe nachweislich Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Eltern. 

Diese Entwicklungen führen dazu, dass die kritische Beobachtung durch Lehrer, Eltern und Verbraucherschutzeinrichtungen sowie Medien gegenüber schulfremden Aktivitäten stark zunimmt. Die Sorge um Werbung und Einflussnahme an Schulen wurde erst am 28. September 2020 in der mit 600 Teilnehmern stark besuchten Webkonferenz des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auch gegenüber Stefanie Hubig, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, vorgetragen. Als Negativbeispiel wurde dazu eine als Werbemaßnahme einzuordnende Aktion einer Sparkasse aufgerufen.  

Dies zeigt, dass auch Maßnahmen der Sparkassen, denen kein pädagogisch-didaktisches Bildungskonzept zugrunde liegt, zunehmend in den kritischen Fokus kommen und sich die Diskussionen in der Öffentlichkeit dazu verschärfen.

Um die Reputation und die Gesamtmarke Sparkasse nicht durch losgelöste Einzelaktionen zu beschädigen, sollten Sparkassen bei Kooperationen und Einzelmaßnahmen das Verbot von Werbung an Schulen streng einhalten. Auch sind klar vertriebliche Ausrichtungen schulischer Aktivitäten gemäß den Richtlinien der Länder zu unterlassen. 
 

Grundsätzlich gilt: Das Engagement der Sparkassen an Schulen ist pädagogisch geprägt und neutral.


Der Sparkassen-SchulService hält zentral ein vielfältiges und mehrfach ausgezeichnetes Medienspektrum zum Einsatz in Schulen bereit und sichert damit eine schulgesetzkonforme Umsetzung.

Um dies zu dokumentieren, hat der DSV gemeinsam mit dem DSGV und den Regionalverbänden die wichtigsten Grundsätze zum Sparkassen-SchulService in acht Leitlinien zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem die auch immer wieder von schulischer Seite eingeforderten Prinzipien zur Neutralität, Werbefreiheit, Kontroversitätsgebot und Transparenz. 

Logo vom Sparkassen-SchulService, einem Angebot des Deutschen Sparkassenverlags. Um das Thema Finanzbildung kümmert sich auch der Beratungsdienst Geld und Haushalt beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband.

Unterstützung für Sparkassenmitarbeiter

Ein neu aufgelegter digitaler Leitfaden zur finanziellen Bildung bietet den zuständigen Sparkassenmitarbeitern grundsätzliche Orientierung und praktische Hilfestellung bei der Umsetzung von finanzieller Bildung.

Der Leitfaden vermittelt einen umfassenden Überblick über die zur Verfügung stehenden Angebote und weist auf Standards bei der Umsetzung hin. Weiterhin werden die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen in den Verbandsgebieten für Aktivitäten in den Schulen erläutert und auf aktuell bestehende regionale und überregionale Maßnahmen verlinkt.

Alle Informationen für eine gute schulische Präsenz finden sich im Infoservice unter diesem Link. 

Korina Dörr, DSGV
– 23. Oktober 2020