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Investmentfonds
„Wir bekennen uns zum Prinzip Nachhaltigkeit“
Andreas Ott, Vorstandschef der Sparkasse Rhein-Haardt in Bad Dürkheim, setzt seinem Haus ehrgeizige Ziele. Dank Beteiligungen an Wind- und Solarparks will das Geldinstitut bald klimaneutral sein. Ein eigener nachhaltiger Investmentfonds der Sparkasse komme bei Kunden gut an.

„Wir bekennen uns zum Prinzip Nachhaltigkeit mit einem eigenen Investmentfonds Pfalz Invest Nachhaltigkeit“, sagte bei der Bilanzpressekonferenz Andreas Ott, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Haardt.

Das Fondsvermögen des hauseigenen Investmentfonds fließe ausschließlich in Unternehmen, die den ESG-Kriterien entsprechen, also den Standards aus den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung, erläuterte Ott.

Mit einem Volumen von 18,2 Millionen Euro haben sich laut Sparkasse mehr als 1400 Anleger für ein nachhaltiges Fondsinvestment entschieden. Zudem könnten Kunden mit einem monatlichen Sparplan ab 25 Euro in den exklusiven Nachhaltigkeitsfonds investieren.

 

Vorstand der Sparkasse Rhein-Haardt bei der Bilanzpressekonferenz (von links): Thomas Distler, der Vorsitzende Andreas Ott und Georg Lixenfeld.

Kunden entdecken den Kapitalmarkt für sich

Im Herbst 2021, also ein Jahr nach Auflegung, werde die Verleihung des FNG-Siegels für den Fonds erwartet, erklärte Ott. Damit werden die offiziellen Qualitätsstandards für nachhaltige Geldanlagen bestätigt. Die Sparkasse mit Sitz in Bad Dürkheim investiert selbst in diesen Fonds.

Im Nullzinsumfeld müsse anders angelegt und gespart werden, sagte Ott. Dass die Kunden das auch so sehen, zeigten die um sieben Prozent auf 22.150 Stück gesteigerten Wertpapierdepots der Sparkasse Rhein-Haardt.

Kunden entdeckten mit dem regelmäßigen Wertpapiersparen den Kapitalmarkt für sich. Die Sparkasse verzeichnet ein Plus von 1299 Neuverträgen, was einem Plus von 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit hält das Institut einen Bestand von 12.203 Fondssparplänen.

 

Bei Hettenleidelheim in Rheinland-Pfalz, wo sich die Sparkasse Rhein-Haardt an einem Solarpark beteiligt. Im benachbarten Kindenheim hält das Institut Beteiligungen an zwei Windrädern und vermeidet damit CO2-Emissionen.

Sparkasse produziert bereits das Sechsfache des eigenen Stromverbrauchs

Das Geldinstitut hat als eine der ersten deutschen Sparkassen die Selbstverpflichtung für mehr Nachhaltigkeit unterzeichnet. Darin verpflichtet sie sich, private und gewerbliche Kunden bei der Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen, ihren Geschäftsbetrieb CO2-neutraler zu gestalten und Finanzierungen und Eigenanlagen auf Klimaziele auszurichten.

Die Sparkasse verfolge das Ziel, Klimaschutz zu betreiben und bis spätestens 2035 CO2-neutral zu sein, so Ott. Seit 2017 ist das Institut mit zwei Windrädern im Windpark Kindenheim beteiligt und seit 2006 über die Strukturentwicklungsgesellschaft für den Landkreis Bad Dürkheim am Solarpark Hettenleidelheim.

Durch den Betrieb der Windräder konnten nach Angaben des Instituts rund 10.100 Megawattstunden an Energie eingespeist und zusammen mit dem Solarpark 4005 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Mit 11,6 Millionen Kilowattstunden grünem Strom aus erneuerbaren Energien wird somit mehr als das Sechsfache des eigenen Stromverbrauchs der Sparkasse produziert.

 

Unterwegs im Geschäftsgebiet: Andreas Ott, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Haardt in Bad Dürkheim. Dank diverser Beteiligungen an Windparks und Solaranlagen will die Sparkasse bald klimaneutral wirtschaften.

Sparkasse kommt glimpflich durchs Coronajahr

„Wir sind vergleichsweise glimpflich durch das turbulente Coronajahr gekommen“, sagte Vorstandschef Ott. Der Jahresüberschuss sei mit 7,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr jedoch rückläufig. Die haftenden Eigenmittel betrugen zum Ende des Vorjahrs 397,2 Millionen Euro, das waren 6,1 Prozent mehr als 2019. Damit liege die Gesamtkapitalquote mit 17,6 Prozent deutlich über den gesetzlichen Vorgaben.

Das Institut habe sich dafür eingesetzt, die von der Pandemie betroffenen Firmen- sowie Privatkunden mit Zins- und Tilgungsaussetzungsmöglichkeiten sowie umfangreichen eigenen Maßnahmen zur Bewältigung wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu unterstützen. Die Sparkasse Rhein-Haardt hat mit einem 100.000-Euro-Hilfspaket 100 Vereinen geholfen, Einnahmeausfälle zu lindern.

 

Kennzahlen der Sparkasse Rhein-Haardt für 2020. „Wir sind vergleichsweise glimpflich durch das turbulente Coronajahr gekommen“, sagt Vorstandschef Ott.
16. April 2021