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Finanzaufsicht
Mark Branson soll Bafin Biss verleihen
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt die Neubesetzung des höchsten Amtes der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist bei der Suche nach einem Nachfolger für den über den Wirecard-Skandal gestürzten Bafin-Präsidenten Felix Hufeld in der Schweiz fündig geworden. Scholz nominierte den Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma, Mark Branson, als neuen Präsidenten der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Der 52-Jährige werde sein neues Amt Mitte des Jahres antreten.

Aufgabe von Branson wird es sein, die Bafin nach dem milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal neu aufzustellen und schlagkräftiger zu machen. "Mit ihm an der Spitze wollen wir die Reform der Bafin fortsetzen, damit die Finanzaufsicht mehr Biss erhält", sagte Scholz der Nachrichtenagentur Reuters. Kritiker werfen der Bafin vor, den mutmaßlichen milliardenschweren Betrug bei dem Zahlungsdienstleister zu spät erkannt zu haben.

Ende Januar zog Scholz die Reißleine und entließ Bafin-Chef Felix Hufeld, nachdem er sich zuvor monatelang hinter ihn gestellt hatte. Wirecard war im Juni 2020 nach der Aufdeckung eines 1,9 Milliarden Euro großen Lochs in der Bilanz in die Pleite gerutscht. Es ist einer der größten Finanzskandale in der Nachkriegszeit.

Branson leitet die Schweizer Finanzaufsicht seit 2014, zu der er 2010 stieß. Zu Beginn seiner Tätigkeit bei der Finma hatten ihm Kritiker eine zu große Nähe zu den Banken vorgeworfen. Schließlich arbeitete er von 1997 bis 2009 für die Schweizer Großbank UBS und zuvor auch für die Credit Suisse.

Doch Branson ging in seiner Amtszeit gegen die UBS und weitere Banken vor, sodass diese Bedenken schnell in den Hintergrund traten. Branson, der an der Eliteuniversität Cambridge Mathematik und Management studierte und sowohl die britische als auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, genoss bei Banken und Versicherern eine breitere Unterstützung als sein Vorgänger.

Schackmann-Fallis spricht von „besten Voraussetzungen“

„Mark Branson verfügt durch die Aufsicht über Banken aller Größenklassen, aber auch die Einführung des Kleinbankenregimes in der Schweiz sowie seinen internationalen Hintergrund über beste Voraussetzungen, um die Bafin für die Zukunft fit zu machen“, so Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, des diesjährigen Federführers der DK. (mit rtr)

 

22. März 2021