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Bankkunden besuchen immer öfter die digitale Filiale
Um den Kontostand zu prüfen oder eine Überweisung zu tätigen, geht laut Digitalverband Bitkom nur noch eine Minderheit der Bundesbürger regelmäßig in eine Bankfiliale. Digitale Finanzangebote stoßen dagegen auf wachsendes Interesse.

Das zeigt die aktuelle Bitkom-Research-Befragung „Digital Finance – wie die Digitalisierung die Finanzbranche verändert“ von 1004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach nutzen rund drei Viertel der Bundesbürger (73 Prozent) Onlinebanking, das sind drei Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. 2014 habe gerade einmal erst jeder Zweite (53 Prozent) das Online-Angebot seiner Bank genutzt. 

Onlinebanking ist in Deutschland laut Bitkom nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Die meisten Menschen begegneten ihrer Bank deutlich öfter in der digitalen Welt als in einer Bankfiliale oder im persönlichen Kontakt. Die Coronapandemie habe dazu geführt, dass die Digitalisierung in Deutschland einen weiteren Schub erhalten hat. Diese Entwicklung werde sich in den kommenden Monaten auch in der Finanzwelt noch verstärken.

Smartphone wird zur Schaltzentrale für Finanzgeschäfte
Beim Onlinebanking entwickele sich das Smartphone zum zweitwichtigsten Banking-Gerät. 58 Prozent der Onlinebanking-Nutzer (2019: 52 Prozent) erledigten zumindest hin und wieder Bankgeschäfte mit dem Handy. Unter den 16- bis 29-Jährigen liege der Anteil sogar bei 72 Prozent. 

Die große Mehrheit nutze Onlinebanking vor allem für gängige Anwendungen wie die Kontostand-Prüfung (97 Prozent), um Überweisungen zu tätigen (93 Prozent) oder Daueraufträge zu verwalten (85 Prozent). Nur eine Minderheit nutze Onlinebanking für die persönliche Finanzberatung (36 Prozent), die Kreditbeantragung (24 Prozent) oder um eine einfache Einnahmen-/Ausgaben-Übersicht zu erhalten (23 Prozent). 

Onlinebanking: Ängste schwinden, Zufriedenheit steigt
Wer Onlinebanking nutzt, ist laut der Studie mit dem Angebot in aller Regel zufrieden. 94 Prozent geben an, keine Funktionen zu vermissen. 91 Prozent seien überzeugt, Onlinebanking ist sicher. Und 82 Prozent sagten, ihr Onlinebanking sei einfach zu bedienen. 80 Prozent hielten das Angebot für übersichtlich. Rund zwei Dritteln (63 Prozent) mache Onlinebanking sogar Spaß.

Digitale Angebote sind den Kunden wichtiger als Filialen
Bei der Auswahl ihrer Bank geht es den Kunden in erster Linie um Kosten und Sicherheit.

Dahinter folgten bereits digitale Angebote wie Onlinebanking, Apps und Online-Beratung mit 67 Prozent praktisch gleichauf mit der persönlichen Beratung am Schalter (68 Prozent). Der Wunsch, Mobile-Payment-Angebote wie Apple Pay oder Google Pay nutzen zu können (47 Prozent), spielt laut Bitkom bereits jetzt für die Auswahl der Bank eine ähnlich große Rolle wie die Anzahl der Bankfilialen. 

Die schwindende Bedeutung der Filialen zeige sich auch daran, dass nur sieben Prozent der Bürger mindestens einmal pro Woche in eine Bankfiliale gehen. Weitere sechs Prozent gaben an, mehrmals im Monat eine Filiale zu besuchen. Aber 43 Prozent seien nur einmal im Monat dort, 41 Prozent sogar noch seltener. Und unter den Onlinebanking-Nutzern gingen 35 Prozent überhaupt nicht mehr in eine Filiale und nutzten ausschließlich die Online-Angebote. 

Stephan Arounopoulos, S-Payment GmbH
– 4. November 2020