Die Ergebnisse der „Mobile-Payment-Studie Schweiz 2020“ der Hochschule Luzern bestätigen einen Trend, der sich insbesondere im letzten Jahr abgezeichnet hat: Das mobile Bezahlen erfreut sich immer größerer Beliebtheit – auch in der Schweiz. Alleine die meistgenutzte mobile Bezahl-App Twint, die auf I-Phones und Android-Smartphones läuft, weise im Monat September 2020 über zehn Millionen Transaktionen aus. Verglichen mit dem Vorjahr sei damit die Anzahl der Transaktionen nahezu um das Dreifache gestiegen.
Aktuell seien bei Twint über drei Millionen Nutzer registriert. Das entspreche über 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung über 15 Jahren. Und der Schweizer Markt für mobiles Bezahlen wachse weiterhin erheblich – so die Studie.
Transaktionen am häufigsten Peer-to-Peer
Die meisten Transaktionen fänden zwischen Privatpersonen statt, also Peer-to-Peer (P2P), und am Point of Sale (POS), zum Beispiel an der Ladenkasse. Die Peer-to-Peer-Zahlungen machten über die vergangenen zwölf Monate hinweg 41 Prozent aller Twint-Transaktionen aus, am Point of Sale waren es 34 Prozent – wie aus der Studie hervorgeht.
Ein Viertel aller Transaktionen sei dem Bereich E-Commerce und M-Commerce zuzuordnen. Die durchschnittlichen Transaktionsbeträge würden je nach Anwendungsbereich stark variieren. Während die Schweizer an der Ladenkasse im Schnitt einen Kassenbon in Höhe von 28 Franken mobil bezahlen würden, läge der Durchschnittsbetrag bei den P2P-Überweisungen (78 Franken) und E-Commerce-Einkäufen (62 Franken) deutlich höher.
Lockdown: Auswirkungen auf mobiles Bezahlen?
Die Hochschule Luzern hat in ihrer Studie außerdem beleuchtet, welche Auswirkungen die Coronapandemie auf digitale Angebote wie Twint hat. Die Zahlen zeigen, dass der Einfluss von Covid-19 auch für Twint in den ersten beiden Monaten nach dem Lockdown spürbar gewesen sei. Gerade die Anzahl an neu registrierten Nutzern habe in dieser Zeit stark zugenommen.
Im Februar 2020, vor den Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19, hätten die Schweizer über Twint insgesamt 5,3 Millionen Transaktionen mit einem Volumen von 291 Millionen Franken getätigt. Im März 2020 sei ein Volumen von 333 Millionen Franken mit 5,3 Millionen Transaktionen abgewickelt worden. Nach dem Lockdown im September 2020 seien zehn Millionen Transaktionen mit einem Volumen von über 551 Millionen Franken durchgeführt worden. Der monatliche Umsatz mit Twint hat über alle Anwendungsbereiche im September gegenüber Februar um 89 Prozent zugenommen, wie die Studie deutlich macht.
Bei der Anzahl der Transaktionen lägen unmittelbar nach dem Lockdown alle Bereiche unter dem Trend. Das Trendwachstum sei jedoch hoch gewesen, insbesondere im E-Commerce. Rund alle sechs Monate habe sich die Zahl der Transaktionen verdoppelt.
Dies zeige, dass das in diesem Jahr festgestellte Wachstum nicht auf den Lockdown zurückzuführen sei, sondern dass die Schweizer ihr Bezahlverhalten generell nachhaltig verändert hätten.
Über die Studie
Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern hat für die Studie Daten der Schweizerischen Nationalbank, des Bundesamts für Statistik und anonymisierte Daten der Schweizer Bezahl-App Twint ausgewertet und die aktuelle Verbreitung und Entwicklung der Nutzung von Mobile Payment über die vergangenen Monate analysiert.
Die gesamte Studie der Hochschule Luzern können Sie hier kostenlos herunterladen.