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Geschäftszahlen 2020
Großer Schub für digitale Angebote
Die Finanz Informatik verzeichnet höhere und intensivere Nutzungsraten digitaler Services und Produkte in der Sparkassen-Finanzgruppe. FI-Chef Andreas Schelling berichtet über ein erfolgreiches Jahr.

Corona habe die Sparkassen und die FI einerseits vor große Herausforderungen gestellt und zugleich die Nutzung digitaler Lösungen durch die 50 Millionen Sparkassenkunden und die Mitarbeitenden der Sparkassen deutlich forciert, so Schelling.

Die Finanz Informatik(FI) konnte demnach alle Projekte für ihre Kunden erfolgreich umsetzen und steigerte ihren Umsatz auf 2,17 Milliarden Euro gegenüber 2,06 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um rund 200 Vollzeitstellen auf 4010. Einen Überblick über die Entwicklung der FI in 2020 und die Geschäftszahlen gibt der Jahresbericht „Unser Jahr 2020 – Ziele, Zahlen, Zukunft“.

 

Plädiert dafür, dass die Sparkassen auch über die Internetfiliale und die Sparkassen-App noch mehr Produkte verkaufen: Andreas Schelling, seit Jahresbeginn Geschäftsführer der Finanz Informatik.

Finanzplattform weiterentwickelt

Um die Attraktivität ihrer digitalen Angebote weiter zu steigern, habe die FI im vergangenen Jahr erneut 250 Millionen Euro in die Weiterentwicklung von OSPlus als Mittelpunkt der digitalen Finanzplattform der Sparkassen und des Verbundes investiert.

Gemeinsam mit den Partnern im Verbund wurde die digitale Finanzplattform der Sparkassen von der Filiale, über das Kundenservicecenter bis zum Smartphone der Kunden mit weiteren OSPlus-neo-Service- und Produktabschlussprozessen ausgebaut und mit Mehrwerten für die Endkunden angereichert.

Dabei sei es aus Sicht der FI immer wichtiger, dass die Sparkassen auch über die Internet-Filiale und die Sparkassen-App mehr Produkte verkaufen, um zusätzliche Erlöse zu erzielen. In der Marktfolge standen weitere Standardisierungen und Automatisierungen im Mittelpunkt.

Nutzungszahlen digitaler Angebote gestiegen

Schon jetzt seien die digitalen Lösungen und Services, die die FI für die Sparkassen und den Verbund bereitstellt, bei den Kunden beliebt. Ihre Nutzung habe 2020 in nahezu allen Bereichen deutlich zugenommen: Ende 2020 nutzten elf Millionen Kunden die Sparkassen-App, ein Zuwachs um 16 Prozent.

Auch die Zahl der Onlinebanking-Nutzer stieg um acht Prozent auf 23 Millionen. Die im Frühjahr 2020 zusammen mit der Deka gestartete S-Invest-App zählte bis Jahresende bereits rund 500.000 Downloads und lag Ende Mai 2021 – nach etwas mehr als einem Jahr am Markt – bei rund 740.000 Downloads.

Digitaler Vertrieb ausgebaut

Gleichzeitig spielen die digitalen Kanäle eine immer größere Rolle im Vertriebs- und Servicebereich der Institute: Viele OSPlus-neo-Produktabschluss- und -serviceprozesse werden inzwischen häufiger online und mobil genutzt als in der Filiale. Deutlich wurde dies beispielsweise beim Wertpapierkauf, dem Wertpapiersparen und insbesondere bei Adressänderungen oder Freistellungsaufträgen.

In den 25 wichtigsten Produktabschlussprozessen konnte die Zahl der monatlichen Abschlüsse bei den Sparkassen online und mobil auf über 400.000 bis Ende 2020 gesteigert werden; im Vorjahr habe die Zahl bei 40.000 gelegen.  Bis Ende 2022 soll sich diese Zahl nochmals deutlich auf über eine Million Abschlüsse pro Monat erhöhen.

Nachhaltigkeit spielt eine Rolle

Immer mehr Kontoauszüge und Dokumente des Verbundes landen digital im E-Postfach der Kunden. So bekommen inzwischen mehr als ein Drittel aller Kunden ihre Kontoauszüge digital und die Anzahl der digitalen Verbundunterlagen stieg um 57 Prozent im Vorjahresvergleich. Zudem arbeiten seit 2020 alle Rechenzentren und Bürostandorte der FI mit Ökostrom und entlasten so die CO2-Bilanz der Sparkassen-Organisation um rund 36.000 Tonnen pro Jahr.

Landesbausparkassen sind umgestellt

Im August 2020 migrierte die FI die LBS Bayern auf OSPlus-LBS. Damit ist die Umstellung aller Landesbausparkassen auf OSPlus abgeschlossen, die vier Jahre zuvor gestartet war. Der weitere Schwerpunkt bei den Verbundunternehmen der Sparkassen liegt künftig noch stärker auf der Anbindung und Integration ihrer Systeme in die Multikanalangebote der Sparkassen, also beispielsweise der Beratungs- und Service-Oberfläche OSPlus-neo, das E-Postfach oder den integrierten Datenhaushalt, der mittels Data Analytics eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden ermöglicht.

Finanz Informatik übernimmt 50 Prozent der Finmas

Rückwirkend zum 1. Januar 2020 hat die FI im Mai des vergangenen Jahres 50 Prozent der Anteile an der Finmas vom Ostdeutschen Sparkassenverband erworben. Die Finmas betreibt webbasierte Marktplätze für die Vermittlung von Baufinanzierungen und Krediten und kann mit ihrem Leistungsportfolio nun über die FI noch stärker in die Finanzgruppe hineinwachsen. Auf technischer Ebene integriert die FI die Finmas-Angebote für die angeschlossenen Sparkassen nahtlos in die Baufinanzierungslösung von OSPlus.

 

FI-Geschäftsführung (von links): Detlev Klage, stellvertretender Vorsitzender; Vorsitzender Andreas Schelling und die beiden Geschäftsführer Martin Waldmann und Michael Schürmann.
15. Juni 2021