Zurück
Geschäftsjahr 2020
Wertpapiergeschäft fast verdoppelt
Unter den besonderen Umständen der Pandemie blickt die Sparkasse Essen auf ein solides Geschäftsjahr 2020 zurück.

Insgesamt 329 Darlehen mit einem Volumen von über 82 Millionen Euro habe das Institut aus Mitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau zugesagt, zudem wurden 26 Millionen Euro aus Sparkassenmitteln bereitgestellt. So fasste Vorstandschef Helmut Schiffer (unser Bild) gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Stefan Lukai und Oliver Bohnenkamp die Coronahilfen des Hauses zusammen.

Die Kreditbestände der Sparkasse sind sowohl im Privatkundengeschäft (plus zwei Prozent auf vier Milliarden Euro) als auch im Firmenkundengeschäft (plus drei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro) gewachsen.

Weiter Zuwächse bei der Baufinanzierung

Konstant hohen Zuwachs verzeichnete das Institut im Baufinanzierungsgeschäft. Die Neubewilligungen zugunsten privater Baufinanzierer stiegen um 17 Prozent auf 596 Millionen Euro an. Die Sparkassentochter S-Immobilien GmbH vermittelte über 300 Objekte mit einem Volumen von 104 Millionen Euro und bleibt damit weiterhin Marktführer der Stadt.

„Doch neben der finanziellen Unterstützung durch Kreditvergaben ging es in vielen Gesprächen im vergangenen Jahr darum, für unsere Kundinnen und Kunden passgenaue digitale Lösungen zu erarbeiten“, sagte Sparkassenchef Schiffer. Beispielsweise habe die Sparkasse viele Händler beim Aufbau des eigenen Online-Shops begleitet und sie bei der Umstellung auf mobiles Bezahlen unterstützt. „Die Nachfrage nach mobilen Zahlungsterminals ist in der Corona-Zeit gestiegen, da viele Händler Terminals benötigen, die sie bis zur Ladentür tragen können“, so Schiffer.

Die Bilanzsumme erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr 9,1 Milliarden Euro, womit der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre bestätigt wurde. Im Vorjahr lag die Bilanzsumme noch bei 8,6 Milliarden Euro (zu einzelnen Geschäftszahlen siehe auch Anhang unten).

Hoher Anstieg bei Sichteinlagen

Neben dem Kreditgeschäft trug auch das Einlagengeschäft zur Steigerung der Bilanzsumme bei. Der Einlagenbestand übertraf mit sieben Milliarden Euro den Wert des Vorjahres (6,5 Milliarden). Hierbei machte sich ein hoher Anstieg bei den Sichteinlagen (plus 17 Prozent) bemerkbar. Hier freue man sich zwar sehr über das Vertrauen, verspüre jedoch den Druck des Einlagenwachstums, so der Vorstand. Trotzdem versuche man weiterhin, die Konsequenzen der Negativzinszeiten für möglichst viele Kunden abzufangen.

Auch aus diesem Grund sei die Entwicklung im Wertpapiergeschäft erfreulich. Der Wertpapierumsatz stieg im Geschäftsjahr 2020 um 89 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro an. Auch in der hauseigenen Vermögensverwaltung hat die Sparkasse Essen den Aufwärtstrend beibehalten können. Das Volumen der verwalteten Depots ist um 32,3 auf 256,5 Millionen Euro gestiegen.

Coronakrise hat Auswirkungen auf das Jahresergebnis

Die Sparkasse Essen hat im zurückliegenden Geschäftsjahr ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 53,6 Millionen Euro (Vorjahr: 61,2 Millionen) erzielt. Der Zinsüberschuss sank von 136,3 auf 127,6 Millionen. Der Provisionsüberschuss lag mit
54,3 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Sach- und Personalaufwand sind mit 129,3 Millionen Euro gegenüber leicht zurückgegangen. Durch einen stabilen Provisionsüberschuss und einem guten Kostenmanagement konnte die Sparkasse die sinkenden Erträge aus dem Zinsüberschuss in Folge der anhaltenden Null- beziehungsweise Negativzinspolitik in Teilen abfedern.

Das operative Betriebsergebnis liegt knapp unter dem Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres. „Unter Berücksichtigung der bekannten Rahmenbedingungen, insbesondere das Zinsumfeld und die Covid-Belastungen, ist das für unser Haus ein solides Ergebnis“, ordnete Schiffer die Entwicklung der Zahlen ein.

26. April 2021