Zurück
Geschäftsjahr 2020
„Solide und wetterfest aufgestellt“
Die Berliner Sparkasse hat sich im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich gegen die erheblichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stemmen können.

Die in Berlin marktführende Bank erreichte ein angesichts der Belastungen „insgesamt zufriedenstellendes“ Ergebnis, erklärt das Institut bei Vorlage der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr. Gleichzeitig konnte sie ihre Position bei Kundinnen und Kunden in der Hauptstadtregion weiter ausbauen. Das Ergebnis lag bei 43 Millionen Euro (2019: 103 Millionen Euro).

Spürbar belastend wirkten sich die Pandemie, die deutlich rückläufige Konjunktur sowie die unverändert niedrigen Zinsen aus. Die Verwaltungsaufwendungen lagen um 44 Millionen Euro unter dem Vorjahresbetrag von 901 Millionen Euro. Für 2021 erwartet das Institut infolge der Pandemie eine deutlich steigende Zahl an Insolvenzen und Kreditausfällen. Deshalb hat die Sparkasse die Risikovorsorge deutlich erhöht und eine zusätzliche pauschale Vorsorge von 75 Millionen Euro gebildet, mit der sie sich für die erwarteten Belastungen solide und wetterfest aufgestellt sieht.

Im Corona-Jahr 2020 habe die Berliner Sparkasse die regionale Wirtschaft und die eigene Kundschaft mit hohem Engagement darin unterstützt, die Folgen der Pandemie zu verarbeiten. Als Teil der öffentlichen Infrastruktur stelle sie die elementare Versorgung mit zentralen Finanzdienstleistungen wie Krediten, Zahlungsverkehr und Bargeld sicher, heißt es weiter.

In Pandemiezeiten an der Seite der Kundschaft

Zudem habe sie als eines der ersten deutschen Institute angeboten, die Tilgung laufender Kredite auszusetzen, um so negative wirtschaftliche Folgen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer abzufedern. Dies nahmen 3.000 Kunden in Anspruch.

„Die Kundinnen und Kunden haben gesehen, was wir für sie geleistet haben", sagt Vorstandschef Johannes Evers. „Dies wird uns vielfach widergespiegelt, was uns freut. Insbesondere die Tatsache, dass wir erneut Kunden gewonnen haben und zugleich in wichtigen Bereichen des Geschäfts Erfolge erzielen konnten, belegt, dass unsere Kundinnen und Kunden anerkennen, mit welchem Engagement die Berliner Sparkasse in der Pandemie an ihrer Seite stand und steht.“

Mietendeckel wird Bautätigkeit belasten

Der Kreditbestand im Geschäft mit privaten Kunden, Firmenkunden und in der gewerblichen Immobilienfinanzierung stieg um zehn Prozent auf 24,5 Milliarden Euro. Dazu trug vor allem die weiter starke Immobilienfinanzierung bei. Der Trend zu privatem Wohneigentum war dynamisch. Die für private Bauvorhaben ausgezahlten Kredite stiegen von 896 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro und lagen damit erstmals über der Milliardengrenze.

Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung betrug 3,1 Milliarden Euro. Dabei standen Qualität und Bonität der ausgereichten Kredite bzw. der Kreditnehmer an erster Stelle. Die Berliner Sparkasse erwartet als Folge der politischen Entscheidung des Berliner Mietendeckels für 2021 eine deutlich rückläufige Bautätigkeit und in der Folge relevante Belastungen unter anderem für Handwerksbetriebe und Bauunternehmen.

Halt geben in schweren Zeiten

„2020 war kein leichtes Jahr. Mit dem Ausbruch der Pandemie stehen Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur in Berlin, aber ganz besonders hier, vor der größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte", so Evers. „Auch in dieser schwierigen Situation können sich die Berlinerinnen und Berliner uneingeschränkt auf die Berliner Sparkasse verlassen. Sie ist sich ihrer Mitverantwortung für die Entwicklung der Hauptstadtregion bewusst und sieht ihre Aufgabe darin, den Menschen und Unternehmen ein Stück Halt, Sicherheit und Stabilität zu geben.

„Die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden sind das Ergebnis der klaren Ausrichtung auf Berlin, guter und innovativer Angebote sowie der Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", bekräftigt der Vorstandschef. „Sie sind auch in dieser Ausnahmesituation für Berlin und unsere Kundinnen und Kunden da und zeigen, dass Nähe, persönliche Beratung und der Wille helfen zu wollen, den Unterschied machen“.

Berlin besonders hart getroffen

„Die Berliner Sparkasse hat sich auch im Corona-Jahr 2020 als robust erwiesen und ein positives Ergebnis erreicht", so Evers. „Angesichts der massiven Auswirkungen der Pandemie mit einem deutlichen Einbruch der Berliner Konjunktur, teils geschlossenen Filialen und negativen Marktzinsen ist dies durchaus respektabel."

Allerdings treffe der beispiellose Konjunktureinbruch Berlin besonders hart. „Es ist daher davon auszugehen, dass eine steigende Risikovorsorge aufgrund von Insolvenzen und Kreditausfällen das Ergebnis 2021 belasten wird", sagt Evers. „Dafür hat die Berliner Sparkasse vorgesorgt und ist wetterfest aufgestellt. Auch weiterhin achten wir besonders auf Solidität. Dazu zählt auch, unsere Kosten deutlich zu senken.“

Mit Blick auf die drohenden enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgekosten der Pandemie für Berlin mahnte Evers einen „Schulterschluss und die richtigen politischen Entscheidungen für die Berliner Wirtschaft“ an: „Berlin muss aufpassen, dass es seinen hart erarbeiteten Aufschwung der vergangenen Jahre nicht verspielt. Wir spüren bereits eine immer deutlichere Zurückhaltung, wenn es um Investitions- oder Standortentscheidungen in Berlin geht. Die Zukunft Berlins hängt mehr denn je davon ab, ob es der Berliner Politik gelingt, dafür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen."

Ausgewählte Kennzahlen

Der Zinsüberschuss lag mit 767 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahreswert (2019: 775 Millionen Euro). Der stabilen Entwicklung im Kundengeschäft standen geringere Erfolge aus Beteiligungen gegenüber. Der Provisionsüberschuss lag mit 233 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (2019: 252 Millionen Euro). Wesentliche Bestandteile waren Erträge aus dem Zahlungsverkehr, der Kontoführung und dem Wertpapiergeschäft. Infolge der Pandemie sanken die Erträge aus der Geldautomatennutzung durch ausbleibende Touristen, auch die Erträge aus dem Geschäft mit Co-Branding-Kreditkarten gingen zurück.

Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 8,2 Milliarden Euro auf 49,1 Milliarden Euro an. Hintergrund ist neben dem Wachstum im Kreditgeschäft insbesondere die temporäre Teilnahme am EZB-Programm TLTRO III, mit dem die Europäische Zentralbank vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie Anreize zur regionalen Kreditvergabe schafft.

Ausblick bleibt ungewiss

Für die Berliner Sparkasse steht auch das Jahr 2021 ganz im Zeichen der Krisenbewältigung. Angesichts der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen infolge der Covid-19-Pandemie mit Auswirkungen auf die Berliner Wirtschaft und das öffentliche Leben ist eine seriöse Prognose zu möglichen Insolvenzen und Kreditausfällen zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Die Berliner Sparkasse hat vorgesorgt und nimmt die Kosten nochmals stärker in den Blick, zumal ein Ende der Niedrigzinspolitik nicht absehbar ist. Das übergeordnete Ziel ist und bleibt ihre nachhaltige Wirtschaftlichkeit.

30. März 2021